Kein Anglerlatein!

HeyHo!
Endlich, … die Schonzeit für den Sargo ( Familie Seebrasse ) ist beendet und man kann diesem hier sehr beliebten Flossenträger wieder nachstellen, ohne Angst haben zu müssen das einen die Marine Polizei das komplette Angelequipment sowie den eventuellen Fang beschlagnahmt und einen oben drauf noch mit einer saftigen Geldstrafe beglückt!

( Quelle: Pixabay )

In Hochstimmung begaben sich Miguel und ich an meinen Angelplatz auf den Klippen hoch über der Atlantikküste, ausgerüstet mit edelsten Ködern und überzeugt davon heute ungewöhnlich grosse Fänge einzufahren. Schliesslich machten es uns die Söhne meines Schnapsbrenners des Vertrauens doch vor ein paar Tagen vor, als Sie bis zum Mittag bereits 40 Kg Fisch im Sack hatten.
Die erste halbe Stunde zog ins Land, ohne Biss!
Zwei Stunden später, alles beim alten und die Stimmung fast am Tiefpunkt angelangt!
Plötzlich tauchte ein riesiger Fischotter im Wasser auf und zog seine Kreise. So putzig diese Kerlchen auch aussehen mögen, beim fischen will man Sie aber nicht in der Nähe haben. Sie sind halt die besseren Fischer und scheren sich einen Scheissdreck um die angelnden Typen die dort oben auf dem Felsen thronen und verjagen das Flossengetier mit innigster Hingabe.
Ich gab auf und kapitulierte vorm Otter.
Beim einholen der Schnur verfing sich der Haken am Meeresgrund, Anhieb, die Schnur riss und ich hatte die zerbrochene Kurbel der Angelrolle in der Hand!
Die Stimmung kippte ins Unendliche, ein cholerischer Anfall meinerseits folgte und die Angelrolle, von welcher ich in diesem Moment glaubte sie sei ein chinesisches Billigmodell, flog im hohen Bogen Richtung Fischotter und versank im Meer.
Bereits beim Aufprall der Rolle auf dem Wasser bemerkte ich meinen Irrtum, handelte es sich doch um eine nicht ganz billige Marken Rolle die ich da im Meer entsorgte.
Hätte man sicher noch reparieren können.
Miguel sichtlich überrascht von meinem wilden Gebaren, machte wohl um mich zu beruhigen den einzig gescheiten Vorschlag!
„ Komm, lass uns zusammenpacken und ein Bier trinken!“
Gesagt, getan!
Wir tranken, wohl aus Verzweiflung, viele Biere in der naheliegenden Strandbar und anschliessend habe ich auf dem Markt, gegen jegliche Gewohnheit, noch zwei Seebrassen gekauft und sie zuhause als meinen Fang präsentiert. Alle hungrigen Mäuler wurden gestopft und der immer mehr besoffen werdende Fischer ausgiebig als Held gefeiert!

( Quelle: Pixabay )

Später kam ich mir dann scheusslich vor, bin halt eine ehrliche Haut und gestand Liebchen, das ich die Fische so gar nicht heldenhaft auf dem Markt gefangen hatte, was Ihr aber keinerlei Probleme bereitete.
" War trotzdem lecker und für die Kinder bleibst Du ein Held " , liess Sie mich schmunzelnd wissen und erneut erhoben wir das Weinglas auf den erfolgreichen Angeltag. 😎