FAIR PLAY

Es ist vorbei, die Fussballer ziehen sich aus Russland zurück und die Welt dreht sich wieder in normalen Bahnen.
Dennoch möchte ich an dieser Stelle noch einmal erzählen, wie @muelli und der einzige Kroate im Kaff, das grosse Finale der kroatischen Underdogs gegen die, eher durch Ihre kulinarischen Unarten bekannten Franzosen, erlebte.

Wohl wissend das ich den Kollegen mit dem unausprechlichen Namen aus Ex Jugoslawien beim Public Viewing auf dem Dorfplatz treffen würde, steckte ich noch ein Fläschchen selbst gebrannten Slivovice ein.
Das hebt die Stimmung und macht das Spektakel noch authentischer, dachte ich mir.

Als ich kurz vor dem verabredeten Platz eintraf, hörte ich schon vom weiten wie Unmengen französischer Touristen gerade Ihre Nationalhymne schmetterten und beim näher kommen entdeckte ich den Kollegen welcher alleine an einem Tisch sass und unter Einsatz seines Lebens, den dort noch einzig freien Stuhl für mich verteidigte.
Darauf einen Slivovice!

Das Spiel begann.
Hier näher über den genauen Ablauf zu berichten erspare ich Euch, Ihr habt es ja wahrscheinlich selbst gesehen.
Ungeachtet der gefallenen Tore und dem immer unwahrscheinlicher werdenden Fall, das die Kroaten das Ruder noch herum reissen würden, krakeelten wir ( mittlerweile entfaltete der Selbstgebrannte seine Wirkung ) gegen die unverständlichen französischen Gesänge an und machten uns mit Bemerkungen, über deren Unart Frösche zu verspeisen, nicht wirklich viele Freunde.
Besonders die jüngeren Franzmänner reagierten ein wenig pikiert.

Uns war es egal, wir sangen, tranken, lachten und grölten als hinge der Ausgang des Spieles allein von unserem verbalen Einsatz ab und amüsierten uns prächtigst über die Reaktionen der „ Baguettes „ welche von uns stets mit einem überheblichen Lächeln quittiert wurden.

Schlusspfiff!
Die Flasche Slivovice war Geschichte, der Traum vom Weltmeister Titel auch und wir zwei liefen zur Höchstform auf, bestellten weiterhin Biere und feierten den zweiten Platz als wäre er der wahre Hauptgewinn.
Das beeindruckte wiederum die französischen Besatzer und tatsächlich gesellten sich einige der Jungs zu uns an den Tisch, beglückwünschten uns als hätten wir den Ball getreten und spendierten noch einige Runden Bier.

FAIR PLAY
… nenne ich das und der Nachmittag zog sich in den Abend hinein, dieser wurde zur Nacht, irgendwann zu später Stunde trennten wir uns und ein jeder zog friedlich, besoffen und entspannt von dannen.

Schön wars!
( Die Bilder habe ich mir bei pixabay geliehen )