Die Geschichtslektion auf die ich stolz bin gelehrt zu haben.
Die Lektion
Vor Jahren habe ich mal Nachhilfe gegeben. Was in meinen Augen viel zu kurz kommt, ist die Vermittlung, dass - ganz platt gesagt - die Bösen in der Geschichte ihre Taten nicht damit verkauft haben, dass sie Böses tun werden, sondern, dass sie Gutes tun werden. Konkret ging es um Hitler aber es geht mir um das abstrakte Prinzip.
Eine Vorstellung von der Zeit zu geben, und sich hineinzuversetzen was als gut verkauft wurde, ist viel wichtiger. Z.B. dass eugenische und rassische Gespräche, Vorstellungen und Überlegungen weltweit verbreitet waren und debattiert wurden zu dieser Zeit, besonders von Elitären.
Einen größeren Heimatraum und Kampf gegen das 'böse' Finanzkapital und Judentum.
Der Gruppendruck und die Rollenübernahme (zahlreiche Experimente, z.b. Aschs Konformitätsexperiment oder Milgram Experiment oder Zimbardo Stanford-Prison Experiment).
Am besten begriffen hat das glaube ich, der originale Experimentator, aus dem später das Buch und der Film Die Welle wurden.
Via third wave als Sucheingabe.
Analog zu Hannah Arendt, dem Milgram Experiment und Marshall Rosenberg kann man die paar kurzen Ausführungen zu Rosenbergs Gedanken zu Beamten-/Offiziers-/Amtssprache im anderen heutigen Beitrag sehen.
Gerade in der Politik werden Botschaften verkauft.
(Eigentlich will ich damit sagen, dass nicht nur in der Wirtschaft Botschaften verkauft werden.)
Das naheliegendste, einfachste Beispiel, dass ich gerne gebe, ist der Wandel von Kriegsministerien zu Verteidigungsministerien. Früher nannte sie man noch beim Namen: Kriegsministerium (z.B. war department). Heute heißt kein solcher Apparat mehr so, auch wenn er für das Krieg führen im Ausland zuständig ist; Name ist Verteidgungsministerium.
Die Verpackung hat sich geändert, nicht der Inhalt.
Ziel ist eben Worte mit einer spezifischen Bedeutung mit etwas zu verbinden, was mit diesem Wort überhaupt nichts zu tun hat oder genau das Gegenteil bedeutet.
Es wurde, was Propaganda und PR angeht, eben dazugelernt.
Wenn nur diese zwei Prinzipien:
- Böse verkaufen sich so gut wie immer als Gute und
- Die Verpackung ist nicht gleichbedeutend mit dem Inhalt
gelehrt würden, müsste man sich nicht nachsichtig um die indoktrinierte Jugend wähnen.
Und was Geschichte angeht, noch: Daily reminder: socialism always leads to starvation and/or genocide.
Aber lassen wir das.
Was man sich also fragen sollte, sind z.B.
- Muss Nachhaltige Entwicklung der UN (sustainable development) auch das bedeuten?
- Es ist wirklich so, dass nur die eigene Fraktion die humanitäre ist?
Wahrscheinlich wird dem wohl nicht so sein wird, dass nur die eine (eigene) Fraktion in der Lage zu humanitärem Denken ist und die andere allen vormaligen Bestandteil an Humanität verloren hat (und damit quasi zu Untermenschen/Tieren mutiert wäre). - Ist Zensur gegen ‘böse Sprache’ wirklich der Weg, den man gehen will?
Klar, es gibt zig Gründe zu moderieren und z.B. Gespräche mit einem spezifischen Inhalt oder Foren mit bestimmten Themen auf diese beschränken und davon andere (off-topic) Aussagen diskriminieren bzw. ausgrenzen zu wollen. Aber will man gesamtgesellschaftlich einige Aussagen überall komplett verbieten, die man selbst für falsch hält bzw. sich nicht in der Lage sieht (gefühlsmäßig) auszuhalten? - Freie Bildung für alle, besonders Uni - ist das wirklich was es ist und worum es geht?
- ...
Das war quasi wie ein Wort zum Sonntag, lol.
PS: @argalf Kommentare gelesen und alles klar :).
Nicht einfach zu lesen; vor allem die diversen Experimente haben mir einiges an Recherche abverlangt. Da habe ich wohl Wissenslücken. :)
Aber, wie immer bei Deinen Texten, hat es sich gelohnt!
Okidoki.
Danke, freut mich!
Ja, ist auch immer die Frage, was will ich noch ausführen/erklären u/o verlinken. Bis auf Aschs Experiment (da musste ich auch erst nachschlagen, ob Ash oder Asch geschrieben), was m.W. weniger bekannt sein dürfte, hielt ich die anderen für "Allgemeinwissen". Das von Sherif wird manchmal noch dazugezählt
Sind jetzt keine überraschenden Ergebnisse und die Theorie ist auch nicht etwas, womit man so konform geht oder dass man sie ergiebig nutzen kann. Simpsons Springfield vs. Shelbyville könnte man als eine ausgedehntere Exemplifikation davon betrachten.
Da ich eh schon übermäßig dazu tendiere Querverweise und Referenzen einzubauen, Ansätze von Gedankengebäuden zu verknüpfen (und damit weit offen für Einwürfe und Kritik zu bleiben),
habe ich diesmal keine Links eingebaut.
Damit laufe ich immer wieder in die Gefahr, 'nicht einfach' oder kryptisch zu lesen zu sein.
Ich kann's (will's) nicht lassen :D, also muss ich das iwie mitigieren.
Das Lesen und Verstehen eines Artikel muß auch keine leichte Kost sein, sondern darf des Leser durchaus fordern! :)
Danke für die Ergänzung.
perfektes Beispiel als Antwort auf den Beitrag, den Rogan bei 44:40 einblendet:
"this is a hundred percent diverse. [...]
[...] that's the thing. the way that diversity is defined. if you had a panel with just black guys that would be a 100 percent diverse."
"so they have re-defined the word diversity, they have re-defined the word inclusion. so, but to people outside the academy.. ..they think: Oh, diversity, it's a great thing, right? but that's not what it means. it means kind of when everybody has the same ideas about something."
Perfektes Beispiel für 'Verpackung - Inhalt' und die Verpackung verkaufen, während der Inhalt ein völlig anderer ist.
Orwell mit den Wortumdeutungen hätte man selbstredend ebenfalls längst bringen können; aber ich will nicht die gleichen Platitüden aufwärmen (das bringt zudem seine Verzerrungen mit sich).
Die beiden Gäste sind übrigens die von den grievance studies. Der eine (amerikanisch) liberal, der andere konservativ; die Frau, die maßgeblich dran beteiligt war (Engländerin) sei hier erwähnt.