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RE: Wie Loben die Psyche unserer Kinder zerstört

in #deutsch7 years ago

Einerseits verstehe ich was du schreibst, bin aber nicht in allen Punkten deiner Meinung. Was ich schlimm finde sind Eltern die ihre Kinder in bestimmte Richtungen drängen. Vor allem die Eltern die ihre Kinder dazu missbrauchen ihre eigenen nicht ausgelebten Träume zu verwirklichen.

Was aber nicht bedeutet das man Talente nicht fördern sollte. Eine meiner älteren Schwestern hat zum Beispiel erkannt, dass ich ein gewisses Talent für Logik- und Strategie-Spiele hatte und hat mit mir immer solche Spiele gespielt. Auch andere Interessen hat sie gezielt gefördert. Ich wurde aber nie zu irgend etwas gedrängt, sondern habe alles immer freiwillig gemacht. Gebracht hat es mir, dass ich später Informatik studiert habe und quasi damals meine Berufung gefunden habe.

Ein Kind zu kritisieren für ein Bild oder ähnliches gebe ich dir recht ist generell schlecht. Auch ein ständiges loben finde ich nicht von Vorteil. Aber Kinder sind nicht doof. Man kann Kinder nicht verarschen. Bei einer Aussage wie:

„ Danke das du mich teilhaben lässt an dem, was dir Wichtig ist. Darüber freue ich mich sehr. Ich hoffe, du hattest viel Spaß beim malen. Ich freue mich wenn du etwas tust, was dich glücklich macht.“

Hätte ich demjenigen Elternteil kein Bild mehr gezeigt, einfach weil ich mich nicht ernst genommen gefühlt hätte. Das bedeutet aber nicht das man jetzt loben oder kritisieren muss. Viel besser finde ich Interesse zu zeigen und sich das gemalte erklären zu lassen und fragen zu stellen.

Wen hast du da gemalt, wer ist das, was macht der gerade, usw. Man erreicht durch fragen viel mehr, vor allem lernt man damit gleichzeitig was das Kind gerade bewegt und wie es seine Umwelt wahrnimmt.

Sort:  

Sehr toll das deine Schwester dich so unterstützt hat.
Hat aber grundsätzlich ja nichts mit Loben zu tun oder siehst du da einen kausalen direkten Zusammenhang?
Ich kann doch problemlos ein Kind in seinen Interessen und Wünschen fördern. :)

Ob das Kind so eine Aussage glaubt oder ob man die genau so macht, hängt doch von der Beziehung zum Kind ab. Meine Kids kennen mich nicht anders und soweit ich das sehe, wertschätzen sie mich enorm und ich sie.

Sie zeigen und erzählen mir fast alles was sie machen, obwohl ich nie das Endprodukt selber bewerte une auch versuche, ihr Verhalten nicht zu bewerten sondern eher ihnen die Wertung überlasse, in dem ich die richtigen Fragen stelle.

Ich glaub, das kommt darauf an mit welcher Meinung man die Sache beurteilt und welche Erfahrungen man selber gesammelt hat im Leben.

Wie man das formuliert ist ja einerlei, natürlich frag ich auch nach, worum es geht etc, aber ich wollt jetzt nicht nen Katalog aufschreiben ;) Deswegen war`s ja nur ein Beispiel, nicht Mehr oder Weniger.

Viele Eltern kritisieren leider viel negativ, fördern und beachten das Kind aber ansonst wenig.
Was ich da in meiner Zeit im Krankenhaus, auf Spielplätzen, Schulen und Kindergärten schon gesehn hab, geht auf keine Kuhhaust. Manche Kinder wachsen sehr lieblos auf, leider.

Der Post hat selbstverständlich keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit oder sonst was, noch ist er ansatzweise Allumfassend. Erziehung und Beziehung hat tausende Facetten und ist so vielfälltig wie es Menschen gibt :)

Bei dem Fördern ging es mir eher darum, dass einige Eltern Lob auch als Druckmittel verwenden um ihre Kinder in eine bestimmte Richtung zu drängen. Also die typischen Sportler Eltern, mein Sohn wird mal ein großer Fußballspieler, meine Tochter wird mal Eiskunstläuferin und so weiter. Die Kinder kriegen dann anerzogen, dass sie nur Beachtung und Lob bekommen wenn sie den Erwartungen der Eltern oder der Gesellschaft entsprechen. Mein Aussage bezog sich lediglich darauf, dass das nicht zwingend so sein muss und dann sowas

Viele Menschen sind 3 Jahre in einer Ausbildung, die sie nicht glücklich macht und halten sich jeden Tag das Ziel vor Augen.

erst gar nicht vorkommt.

Mir ist schon klar dass du dieses Beispiel gewählt hast, weil es deiner eigenen Situation entsprach. Wobei ich natürlich nicht beurteilen kann, ob du es damals dennoch so lange durchgezogen hast, weil du dir diesen Druck auferlegt hast oder ob auch du damals versucht hast irgendwelchen Erwartungen zu entsprechen. Bitte nicht falsch verstehen, ich möchte dir damit nicht zu nahe treten oder etwas unterstellen.

Das manche Kinder wie du schreibst heute sehr lieblos aufwachsen ist leider wahr. Entweder haben es die Eltern dann selbst nicht anders erlebt oder sie haben einfach nicht genügend Zeit. Leider ist unsere Gesellschaft nicht unbedingt kinderfreundlich ausgelegt. Manche allein erziehenden Mütter haben es da auch nicht besonders leicht.

Na klar :)
Manche Kids haben ne glückliche Schulzeit, für andere ist sie die Hölle. Manche lieben ihre Ausbildung andere nicht, einem gefällt der Job jemand anderem nicht, da sind wir alle unterschiedlich.

Ich persönlich hab die Ausbildung angefangen weil ich dachte ich muss... Ich sah damals keine andere Wahl als irgend ne Ausbildung zu machen, obwohl ich mir gar nicht vorstellen konnte, jemals angestellt zu sein. Ich hab dann einfach das nächste ausgesucht womit ich mich auskannte.

Das war in meiner Situation zum Scheitern verurteilt.
Aber das is ja meine Privatsache und nicht allgemein gültig.
Genauso können manche Kinder super easy mit Lob und Kritik umgehn und andere gar nicht gut.

Man sollte versuchen, alles individuell zu betrachten, würd ich ma sagen.

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