Windowsfreie Zone: Mein kompletter Umstieg auf Linux #1

in #deutsch7 years ago

Seit nun mehr als zwei Jahren verwende ich auf all meinen PCs, mit denen ich regelmäßig arbeite, ausschließlich Linux. Wobei ich Linux schon seit über 10 Jahren einsetze.

Ich möchte euch in dieser Serie mit auf meine Reise zur Windowsfreien-Zone einladen.
Dabei zeige ich euch auf welche Herausforderungen ich gestoßen bin und warum ich diesen Schritt nicht bereue.

Der erste Post deckt die Zeit von etwa 2007 – 2009 ab und ist sehr geschichtslastig geworden. In den nächsten Teilen und vor allem in dem letzten werde ich die Vor- und Nachteile einer Vollumstellung auf Linux erläutern.

ACHTUNG ES KÖNNTE NOSTALGISCH WERDEN!

Viel Spaß beim Lesen :)


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Kontaktaufnahme | Ein wildes Scriptkiddie ist erschienen

Vista watt? Vista verträgt kein Alkohol!

Meinen ersten Kontakt mit Linux hatte ich Mitte 2007, als ich mich intensiver mit WLAN auseinander gesetzt hatte. In diesem Jahr ist gerade Windows Vista erschienen, welches meines Erachtens Windows XP nicht das Wasser reichen konnte.
Ich weiß noch ganz genau, dass ich damals Alcohol 120% und Daemon Tools installieren wollte und deshalb meine Vista Installation geschrottet hatte.
Bei Vista hatte ich das erste Mal das Gefühl, dass irgend etwas mit Windows nicht in Ordnung ist.

Das Hintertürchen

Ich hatte mich dafür interessiert, wie man WLAN-Netzwerke kompromittieren kann und bin bei meinen Recherchen schnell darauf gestoßen, dass es hier für Windows keine vernünftige Software gab. Also musste ein Linux her und zwar am besten eine fertige Distribution.

Also entschied ich mich direkt für das Linux „der echten Hacker“ schlecht hin: BackTrack 2, welches gerade frisch erschienen ist. Also ab auf einen USB-Stick und als Live-Distribution gestartet. Viele werden BackTrack heute unter den Namen Kali Linux kennen. Es hat ungefähr eine Woche gedauert, bis alles halbwegs ordentlich funktioniert hatte, aber schlussendlich hatte ich mein Ziel erreicht und konnte WLAN-Netzwerke umfassend analysieren.

Das war die Geburt des Scriptkiddies in mir. Obwohl ich sagen muss im Gegensatz zu vielen anderen Scriptkiddies da draußen, hatte ich mich schon ziemlich intensiv mit der Technik und der Technologie dahinter befasst. Ich wusste z.B. ziemlich genau, was ein Deauthentication Packet (@naturicia *Wink mit dem Zaunpfahl*) ist, wie dieser funktioniert und was man alles damit anstellen kann. Ich konnte allerdings noch keine Skripts selber bauen und hatte in der Regel alle Befehle manuell in den Terminal eingegeben. Man hat sich gefühlt, wie so ein 90er Jahre Hacker, der möglichst schnell auf die Tasten kloppen muss und das denn hacken nennt.

Warwalking

Dies führte mich dann zu meinem ersten WLAN-Hobby: Das kartografieren von WLAN-Netzwerken inklusive GPS-Daten. Welches man auch als Wardriving bezeichnete.
Hierfür habe ich mir einen Rucksack mit einem Laptop und mehreren WLAN-Adaptern umgeschnallt und bin damals noch zu Fuß oder mit dem Fahrrad durch die Gegend gestreift.
Hier sind die skurrilsten Situationen entstanden. Wie soll man das auch jemanden erklären? Man geht mit einem Rucksack, bei dem einige Kabel raus gucken, durch die Gegend spazieren. Und das systematisch, wie ein Computer der versucht aus einem Labyrinth auszubrechen. Da hat man schon mal die ein oder anderen komischen Blicke und Sprüche zugeworfen bekommen.

Informationsfreiheit

Zu dieser Zeit war es noch üblich, dass etwa 30% aller WLAN-Netzwerke mit WEP und ca. 5% komplett ohne Verschlüsselung betrieben wurden.
Das war damals schon aus meiner Sicht ein absolutes Disaster. Eine WEP-Verschlüsselung konnte man quasi beim vorbeifahren knacken. Außerdem haben die meisten Internetseiten und Chat-Programme ihre Daten noch unverschlüsselt übertragen. Damals gab es ja noch keine Smartphones, wie man sie heute kennt. Das erste IPhone erschien erst Ende des Jahres hier in Deutschland. Daher nutzen viele Leute IRCs, MSN oder ICQ. Ach das waren noch Zeiten….

Die Nachrichten werden also im Klartext übertragen und somit hätte ich viele Menschen z.B. meine Nachbarn ausspionieren können. Wie reden hier von etwa 35% aller WLAN-Netzwerke.
… Und das war völlig normal ... Heute zum Glück unvorstellbar.

Die Moral eines Hackers

Was macht man nun mit diesem Wissen?

Nun ja, nur weil man weiß wie eine Steinschleuder funktioniert, heißt es nicht gleich, dass man damit auf Menschen schießt. Das wäre moralisch nicht in Ordnung.
Und genau so muss man das auch beim hacken sehen. Es gibt jene mit den bösen Absichten, die so genannten „Black-Hat Hacker“, die ihr wissen dafür missbrauchen Anderen zu schaden und solche, die einfach an der Technik dahinter interessiert sind und sich vor den bösen Jungs schützen möchten, die White-Hat Hacker.
Mischformen sind natürlich immer möglich.

Der beste Weg sich vor Hackern zu schützen, ist zu wissen, wie diese hacken.

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So das soll es auch erst mal gewesen sein, für den ersten Teil.

Im nächsten Teil wird es denn um die Zeit ab 2010 gehen. In dieser Zeit habe ich hauptsächlich mit Linux-Spieleservern hantiert.


Bei Fragen, gerne fragen.
VG Max

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Die gute alte BackTrack DVD habe ich auch noch irgendwo herumliegen.

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cool :) ich hoffe in (hier irgendeine realistische Zeit einfügen) bin ich auch endlich von Windows zum arbeiten weg.. im Moment stört mich noch dass alles was man auf die schnelle unter Linux machen will (so simple Sachen wie Bildschirmhelligkeit einstellen oder den Beeep-Sound wieder weg kriegen..) erstmal nicht funktioniert, weil es eben anders ist ^^" (naja, hab mir ja auch ArchLinux als allererstes Linux ausgesucht.. wohl selbst Schuld :DD)
dafür muss man sich dann echt gut Zeit nehmen, alles mögliche durchlesen.. xD aber naja, gerade das macht es auch ziemlich cool wenns dann klappt :D

hast du dann Chatverläufe mitgelesen oder war es nur ein "ich könnte"? :P ich möchte Chatstories hören! xD

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Mega interessant. Danke für den Ausflug in deine Geschichte. Ich wollte Windows ja auch schon immer mal den Rücken kehren und mich Linux hingeben.

Hab mir aber nie die Zeit dafür genommen mich intensiver damit zu beschäftigen.
Umso besser jetzt zu lesen wie das Scriptkiddie in dir erwachte. Bin gespannt wie es weitergeht und was du noch so alles dabei erlebt hast :-D

Der beste Weg sich vor Hackern zu schützen, ist zu wissen, wie diese hacken.

Das haben wir im Studium auch so gelernt als wir uns mit der Materie beschäftigt haben ;-). Die Aussage ist einfach wahr!

Hey Kristina :)

Ich wollte Windows ja auch schon immer mal den Rücken kehren und mich Linux hingeben.

Das ist eine sehr gute Entscheidung :)

Denn warte mal bis zum Ende der Serie, ich werde nämlich noch einige Fehler begehen. Aber dafür gebe ich euch dann Tipps einen ordentlichen Einstieg zu finden.

VG Max

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Ja, ICQ, was war das cool ! Überhaupt solche Lan-Partys, wo man sich noch "in Echt" gesehen hat und die PC`s über sonnen Hub miteinander verbunden hat.
War alles nicht so anonym wie heute.

Mein erstes Modem - 56k, es war grün und gab immer Piepgeräusche beim Einloggen von sich. Da war man immer gespannt - man stand kurz vor dem Eintritt ins Internet...

Und nun ist das alles sooo normal...schon verrückt, was in den letzten 25 Jahren so an Fortschritt passiert ist.

Grüße

Michael

Au ja, die guten alten LAN-Partys. 👍

In dieser Zeit hatten wir noch CS 1.6/Source und Anno 1701 gespielt. Das war der absolute Wahnsinn, den Ärger und Frust seiner Gegenspieler noch hautnah mitzuerleben.
Bis man denn irgendwann eine Tastatur im Gesicht hatte. 😂

Am schlimmsten war immer noch dieser ICQ-Sound.

Ich bin direkt mit ISDN eingestiegen. Das war auch der Hammer! Mit Kanalbündelung hatte man doch tatsächlich 2x64 kbit/s. Also saftige 128 kbit/s. WOW!

Kennst du noch A Gamers Day?

VG Max

Ich hab leider nur die letzten 15 Jahre miterlebt aber da hast du recht ... und Lan-Partys waren das Highlight schlecht hin! ... Erst per Hub und dann kamen die Switches ... boar hammer ... !!

Cheers!

Ich hatte während meiner Zeit in der Uni ein Modul mit dem Namen Daten- und Netzwerksicherheit. Angefangen haben wir mit Lock Picking und endeten mit Verschlüsselungsalgorithmen. Unter anderem haben wir auch Buffer-Overflow Schwachstellen nachgebaut und gehackt. War schon cool im Nachhinein zu sehen, wie damals Spiele gedruckt wurden. Alles natürlich nur aus Spaß und ohne jemanden zu schaden ;) Klasse Artikel :)

Na das klingt doch mal spaßig. Hacken für die Wissenschaft :)

Freue mich auf die Serie werde sie auf jeden fall verfolgen.😀

Sehr interessant. Irgendwie möchte ich seit Jahren schon zu Linux wechseln, nutze aber immernoch fast ausschließlich Windows 7, da ich auch sehr viel spiele und das mit Linux ja immer so eine Sache ist. Aufs zocken will ich nicht verzichten.Aber rumprobiert habe ich mit Linux schon öfter, auch mit verschiedenen Distributionen wie Ubuntu, Kubuntu, Mint, Kali und Raspbian auf einem Raspberry Pi.

Moin @donner123,
ich werde auf jeden Fall auf all diese Aspekte eingehen. Auf diesem Stand war ich ca. 2015 auch. :)
Es gibt so ein Paar Dinge, die es mir erleichtert hatten. Und zocken ist natürlich eines der größten Themen.

Ohja ... so fing alles an ich kann da mitfühlen:) 56K piiieeppröööööööpiieiiepp und ab ins ICQ! Toller Beitrag!

Ich selbst habe langezeit privat ubuntu genutzt und werd nun mal Linux Mint probieren ...

Cheers!

Ich mag das Geräusch sogar irgendwie :D

Mir gefällt dieser Pfad: [Debian -> Ubuntu -> Linux Mint] zwar nicht so ganz, aber Linux Mint ist für den Heimanwender meines Erachtens die beste Wahl.

VG

Linux Mint

Was bitte sonst?
Da bürgt der Name schon für Qualität :)

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Viel Nostalgie! Mehr davon. Zum Austausch über Linux gibt es die Discord Steemit Linux Community. https://discord.gg/NerVdQM . Besucht uns doch dort. Ist gerade im Aufbau!

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Guter Mann, gekauft :)

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