Alles gewagt und nichts gewonnen

in #deutsch6 years ago

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So kann man die Saison des FC Yokohama zusammenfassen. Nachdem man in den 42 Saisonspielen der zweiten japanischen Profiliga alles gegeben hat und zum Ende der regulären Spielzeit auf einem guten dritten Platz gelandet war, steht man nun nach Abschluss der Play-Offs wieder einmal vor dem Nichts!

Der Modus der J2 Liga ist aber auch undankbar. Zum einen besteht die Liga aus 22 Teams, was natürlich dazu führt, dass man eine große Zahl an Punktspielen zu bestreiten hat, und dann steigen auch nur die beiden erstplazierten Mannschaften direkt auf. Die Teams die auf den Plätzen 3 bis 6 enden, müssen nach dem Ende der eigentlichen Saison noch einmal untereinander Play-Off Spiele austragen. Aber auch der Sieger dieser Plaz-Offs steigt noch nicht gleich auf, sondern muss sich mit dem drittletzten Team der J1 Liga messen. Und nur wer in diesem allerletzten Spiel als Sieger von Platz geht, darf in der nächsten Saison erstklassig spielen.

Die japanischen Fußballligen werden traditionell zum Ende des Winters gestartet und enden kurz bevor der Winter wieder beginnt. Und Yokohama hat in diesem Jahr mal wieder alles gegeben und wurde nur aufgrund des schlechterern Torverhältnisses nicht Zweiter. Oita Trinita hattet leider 6 Tore mehr geschoßen. Und selbst der Sieger der J2 Matsumoto Yamaga hatte nur einen Punkt Vorsprung. Eine ganz enge Kiste war diese zweite japanische Liga in diesem Jahr also.

Aber Yokohama war ja nun in den Play-Offs und eigentlich in ganz guter Ausgangsstellung. In der ersten Runde hatte man ein Freilos, weil die Mannschaft von Machida Zelvia nicht für die erste Liga zugelossen wurde. Das Team aus einem Vorort von Tokio war punktgleich mit Yokohama auf dem 4. Platz gelandet, enger kann eine Liga kaum noch enden.

In der ersten Runde trafen nun also die Mannschaften Omiya Ardija und Tokyo Verdy aufeinander, diese Duell entschied das Team aus der Hauptstadt mit 1:0 knapp für sich.

Yokohama konnte sich aufgrund des Freiloses ein wenig ausruhen und regenerieren und sich ganz auf das anstehende Heimspiel konzentrieren, in dem man am Samstag dann Tokyo Verdi empfangen hat.

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Die Zuschauer sahen ein super spannendes und packendes Spiel, welches aber bis zum Ende des eigentlichen Spielzeit auf Tore verzichten musste. Aber Schiedsrichter Hajime Matsuo hatte es überhaupt nicht eilig und entschied auf eine Nachspielzeit von 9 Minuten.

In der 94 Minute war es dann fast soweit und Yokohama hatte das Deadlock fast geknackt, aber Tokyo's Verteidiger Naoya Tamura rettete in allerhöchster Not auf der Linie für seinen bereits geschlagenen Schlussmann.

Der Torwart von Tokyo Verdi Naoto Kamifukumoto sollte aber seinen wichtigsten Auftritt erst noch bekommen, denn das Spiel war ja noch nicht aus.

Beide Teams warfen nun alles nach vorne und versuchten mit Macht den entscheidenen Treffer zu erzielen. In der 96. Minute gab es dann noch einmal Eckstoß für Tokyo und auch Kamifukumoto war mit in den Strafraum von Yokohama mit aufgerückt. Die Ecke kam hereingesegelt und der Torwart der Gäste war zuerst am Ball und köpfte Richtung Tor, wo Yokohamas Torwart Yuta Minami den Ball nur abwehren konnte, aber der brasilianische Stürmer Douglas Vieira stand goldrichtig und brauchte nur noch den Ball einschieben.

1:0 für Tokyo und das Spiel war kurz danach aus. Was für ein Drama, besonders für die Mannschaft von Yokohama FC, die nach dem verlorenen Play-Off-Spiel nun vor einem großen Scherbenhaufen steht.

Da rackert man sich das ganze Jahr über ab und zeigt alles was man hat und kann, und dann kommt so eine verdammte 96. Minute und alles ist vorbei. Ach, Sport kann doch so schön und doch auch so schlimm sein.

Eine ganzes Jahr gerannt und gekämpf, und dann ganz knapp gescheitert. Aber knapp verloren ist halt nun einmal nicht gewonnen, und so darf man nun in Yokohama wieder einmal für ein weiteres Jahr in der J2 Liga planen.

Tokyo Verdi hat das ganz große Spiel gegen Jubilo Iwata noch vor sich, in dem es in dieser Woche wieder einmal um alles oder nichts geht. Aber auch hier gilt wieder, dass es nur einen Sieger geben kann!

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Hallo Roland,

wenn es wenigstens nur im Sport so wäre ...
Du pflegst und hegst das ganze Jahr deinen Weinberg und dann kommt ein kräftiger Hagelschlag, der dir 1 Monat vor der Ernte diese Arbeit abnimmt. Pech gehabt! Vielleicht dann im nächsten Jahr?

Gruß
Wolfram

Ja leider ist es immer und überall so, dass man oft kurz vor dem Ziel abgefangen, überholt und dann vielleicht auch noch überrundet wird. Mit froher Mine zum bösen Spiel kommt man da dann meist nicht wirklich weiter. Nächstes Jahr? Oder vielleicht erst im nächsten Leben?

Letzteres wird natürlich extrem spannend!
Vielleicht spielt Union dann bereits Champignons-League?
Und der HSV in der Regionalliga Nord!!!!

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