Hoffnung auf Gleichheit

in #deutsch7 years ago

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Freiheit und Menschenrechte

Es gibt Grundwerte, die sollten so selbstverständlich wie Luft und Wasser, Liebe und Gemeinschaft sein. Sind sie aber nicht. Mit mir muss man eigentlich nicht darüber verhandeln, ob der Zugang zu Wasser frei sein muss. Oder ob es Krieg geben darf. Ob man Menschen ohne Gerichtsverfahren oder Anklage inhaftiert. Ob man Frauen schlecht behandelt oder Kinder zur Arbeit schickt. Das sind doch Selbstverständlichkeiten der Anständigkeit. Das man es natürlich nicht verwehren darf. Und das sich jeder Einzelne dafür einsetzen muss, dass die Benachteiligten nicht immer weiter zurückfallen. Tue ich das ? Nicht wirklich.

Andererseits weiss ich auch, dass es derzeit eine Utopie ist, diese Grundrechte auch überall leben zu können. Wir sind in Deutschland und Europa bzw. der schönen neuen westlichen Welt sicher noch "gut" dran

Und ich bekomme das Gefühl, dass wir uns mit zunehmender Geschwindigkeit nicht zu mehr Menschlichkeit und Gerechtigkeit bewegen, sondern immer weiter davon weg.

Sünde als Entfremdung von uns selbst

In einem Radiobeitrag auf der Autofahrt habe ich sinngemäss gehört : Sünde ist Entfremdung von uns selbst.
Das stimmt irgendwie. Man muss es ja nicht theologisch sehen. Aber die Entfremdung ist eine Sünde. Wir schauen weg von den Miss-ständen und wir schauen und spüren weg, wenn Unmenschlichkeit geschieht. Jeden Tag. Und nicht nur einmal zur Spenden-Weihnachtszeit.

Das hat vielleicht mit Politik und Politikern zu tun. Damit macht man es sich aber schön einfach, weil "die da oben" es verbocken. Trump, Merkel, oder wie sie heissen. Man kann schön auf sie schimpfen, aber selber ?

Menschenrechte, Freiheit und Hoffnung erschöpft sich aber auch nicht in eine Überweisung für irgendeine Organisation oder das Streicheln eines Hundes gegen eine milde Gabe in der Fußgängerzone zu Weihnachten. Das ist mehr oder weniger eine nur kurz anhaltende Beruhigung, so was wie modernder Ablasshandel gegen das eigene schlechte Gewissen.

Intoleranz für Ungerechtigkeit

Man kann ja überhaupt nicht mehr Nachrichten lesen, wenn man wie ich eine **Intoleranz für Ungerechtigkeit ** quasi angeboren hat. Wenn diese Selbstverständlichkeit im Umgang miteinander so mit Füßen getreten werden, wird mir innerlich schlecht. Ich möchte dagegen rebellieren. Ich merke, wie ich innerlich angespannt und aufgewühlt werde. Wie ich fast meine gesammte Selbstbeherschung aufbringen muss, um nicht meine Wut und Hilflosigkeit nach aussen zu richten.

Wir gehen insgesamt immer un-menschlicher mit uns um. Einerseits gegenüber ganzen Völkern oder jeweils ausgegrenzten Gruppen. Die, die "anders als die Anderen" sind. Wobei man ganz ganz schnell selber dazu gehört.

Wir gehen aber auch als Menschheit immer un-menschlicher mit uns un. In meinen Vorträgen vor Patienten in unserer Psychosomatik spreche ich dann von "artgerechter Haltung" für Menschen. Davon entfernen wir uns immer weiter, während - glücklicherweise - die Schweine im Tierstall für ihr zu kurzes Leben durch Aktivisten bessere Lebensbedingungen auf Zeit erhalten. Wenn man nicht gleich radikal auf die andere Seite wechselt und zum Veganer wird.

Leben in der eigenen Informationsblase

Wir haben so wunderschöne Abwehrmechanismen, die verhindern sich mit den eigentlichen Ursachen der fehlenden Gleichheit und Menschlichkeit zu beschäftigen. Alles- oder Nichts-Denken bzw. "dichotome" Bewertungsmuster sind gross in Mode. Wer nicht so denkt wie ich, ist mein Feind. Und wer dann in ** Informationsblasen ** der Facebook-und Google-Newsfeeds lebt, wird seine Haltung und Un-Menschlichkeit ja immer weiter und weiter bestätigt finden.

Selbstfürsorge und Menschlichkeit

Ich persönlich gehe davon aus, dass man daher zunächst bei sich selber anfangen muss. Nur, wer gut mit sich selber umgeht, wird auch die Menschenrechte und Anstand, Grenzen und Individualität des Anderen respektieren.

Das aber haben wir verlernt. Die eigene Individualität mit allen unterschiedlichen Stärken und Interessen, Teilleistungs-Stärken und unterschiedliche Entwicklung geht immer weiter verloren

Was sind Deine Schritte zu mehr Hoffnung auf Gleichheit und Menschenrechte ?

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Das Thema ist nicht nur ein politisches Thema. Es ist genauso zutiefst religiös, philosophisch und leider auch wirtschaftlich.

Der Gedanke, die Welt besser machen zu können, ist zwar schön aber leider nicht realistisch.

Wir können nur versuchen, uns selbst zu retten und unsere eigene Welt ein Stück besser zu machen.

Und nur wer selbst genügend Stärke besitzt, sein eigenes kleines Universum stabil zu halten, hat auch die Kraft, Anderen zu helfen. Und auch dauerhaft darin auf zu gehen.

Auch wenn ich selbst nicht religiös bin- ich selbst habe meine Antwort auf das Thema Ungerechtigkeit in der Welt gefunden. In der Bibel. Es sind die 10 Gebote. So einfach ist das.

Auf alle Fragen, so kompliziert sie auch sind, sollte eine einfache Antwort gefunden werden.

Schafft man es, sich das zu verinnerlichen, hat man schon viel vom persönlichen Glück und dem unserer Gesellschaft verstanden.
Und das funktioniert auch dann, wenn man nicht

Protest gegen Zensur, Protest gene Meinungsdiktatur, Fernhalten von Religionen und Ideologien, Ablehnung fremder Regierung, Achten auf Selbständigkeit und Unabhängigkeit Eintreten für Gleichbehandlung aller Menschen, Eintreten für eine Minimalregierung, Eintreten gegen staatlichen Machtwahn...
https://steemit.com/deutsch/@steamboatwilly/verfassung-von-erewhon

Sehr wichtige Themen, ganz klar ! Vielen Dank !

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