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RE: Pofalla bald 'Krisenmanager' der Deutschen Bahn?

in #deutsch5 years ago

Bitte nicht falsch verstehen! Die Kritik am Kapitalismus setzt da an wo die Bahn zur Gewinnmaximierung gezwungen wird, indem sie Ihr Netz verkommen lassen muss.
Ganz vorne in der Entstehungskette sind politische Fehlentscheidungen, die die Bahn in diese schlechte Lage gebracht haben.
Als unabhängiges Unternehmen würde ich der Bahn in der freien Marktwirschaft mehr Chancen einräumen. U. a. auch weil bei der Besetzung von wichtigen Stellen keine gescheiterten Politiker herangezogen werden. Aber da würde der Politik bestimmt auch eine neue Schienennetzgebühr einfallen, um die Autoindustrie indirekt zu unterstützen.
Mein größter Kritikpunkt ist, dass Deutschland seit Jahrzehnten alles auf die Karte Auto setzt.

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Kein Problem: Jeder kann seine Meinung äußern - ich fand es nur interessant, wie verschieden @indextrader24 und du argumentiert habt. Ich bin hier ja kein 'Schiedsrichter', der entscheidet, wer Recht hat! :)

Der gute Herr von Index argumentiert viel zu sehr ideologisch und verkennt die eigentlichen, von Markus angesprochenen, Probleme. Ich kenne den aufgrund von einigen Kommentaren schon etwas - und für ihn zählt seine gefühlte Meinung (Sozialismus - böse!) mehr als die Faktenlage.

Ich sehe die Verquickung von Staat und Bahn ebenfalls kritisch ... z. B., weil es dadurch viel einfacher wird, dem Unternehmen ehemalige Politiker wie Pofalla aufzubürden. Wie ich @indextrader24 gerade auch schon schrieb, ist in meinen Augen Privatisierung um jeden Preis allerdings auch kein Allheilmittel.

Allen zugute kommende Infrastruktur (wozu z. B. auch das Bildungssystem gehört!) sollte m. E. vor allem gut funktionieren und nicht in erster Linie kurzfristig profitabel sein.
Wenn ich andererseits aber wiederum sehe, wie der Staat das Bildungssystem kaputtspart, würde ich auf jeden Fall meine Tochter lieber selbst unterrichten als sie auf eine staatliche (oder auch private) Schule schicken zu müssen. Das Thema ist letztlich höchst komplex.

Was die Bahn betrifft, sollte man sich besser funktionierende Systeme anderer Länder ganz genau ansehen.

Bildung, ganz anderes Thema, aber da würde ich sagen, dass schon viel geholfen wäre, wenn es endlich mal keine Länder-, sondern Bundessache wäre. Der Bund, als solches, kann weitaus mehr Geld für die Bildung aufbringen als es die einzelnen Länder könnte. Allein schon, wenn der Bund finanziell unterstützen dürfte, dann wäre vielleicht schon einiges getan.

Beispielsweise Bremen, wo die Schulen wortwörtlich verkommen, wäre mal eine Finanzspritze von einer Milliarde vielleicht nicht verkehrt.

Bildung, ganz anderes Thema ...

Ich habe Bildung erwähnt, weil die Privatisierungsbefürworter oft betonen, alles müsse in erster Linie profitabel sein - die Bahn müsse Gewinne erzielen. Wer das konsequent zu Ende denkt, käme irgendwann sicher darauf, dass auch Schulen Gewinn erwirtschaften sollten ... wobei aber doch der wahre 'Gewinn', den Bildung mit sich bringt, sich eben nicht unmittelbar, sondern erst zukünftig offenbart. Genauso kommt aber auch eine funktionierende Verkehrsinfrastruktur allen zu Gute, die sie nutzen, auch wenn sie auf den ersten Blick 'unwirtschaftlich' ist.

Ich hätte es nicht besser sagen können.

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