Poppy: "Likes sind die Währung meiner Generation"

in #deutsch5 years ago

Hallo, in diesem Beitrag geht es um Dinge wie Likes und UP-Votes, Like-Sucht, Social Media, Generation Z, virtuelle Welt/Güter und Steem.

Getriggert zu diesem Beitrag wurde ich durch Poppy. Also hier erstmal das entsprechende Video:

Poppy ist eine schwer einzuordnende Kunstfigur aber zumeist auch eine Parodie auf das Phänomen von Influencern und dem Streben nach medialer Aufmerksamkeit. Als solche Internet-Berühmtheit beschwert sie sich dass die Plattformen Likes ungültig machen könnten. Denn die Likes sind ja das was sie antreibt und ausmachen. Fest steht: Wenn ich überhaupt nicht mehr weiß wie es mit diesem Blog weiter gehen soll, werde ich vielleicht das ein oder andere Poppy-Video interpretieren. Während andere Youtuber in ihren Videos sagen, was sie meinen(wie langweilig), steht man bei ihr nämlich erstmal auf dem Schlauch.

Keine Angst, dies hier ist keine Interpretation oder Analyse. Ich schreibe nur das auf was mir zu den Aussagen so alles einfällt. Daher gibt es dieses mal auch einfach Zitate anstatt von Zwischenüberschriften.


"Instagram and Twitter are considering removing likes on a post. Why?"

Wenn es wirklich ein Problem wird, dass Likes und Upvotes entfernt werden könnten, genauso wie Views, Beiträge und Kommentare, ist das ein Problem welches alle zentralisierten Plattformen betrifft. Sie können theoretisch alles löschen wie ihnen beliebt und wenn sie diese Macht missbrauchen - welches Problem könnte da entstehen? Zensur? Ne nee nee, da könnte was viel schlimmeres auf uns zukommen. Unsere ganze Generation ist bedroht!

"Likes are the currency of my generation. Likes give my life meaning and purpose. "

Und da sind wir bei eben dieser krassen Aussage, die vielleicht schockierend klingen mag. Die jetzt aber die Basis für dieses ganzen Überlegungen hier darstellt. Jemand der wenig Likes hat, ist also ärmer als jemand besseres der mehr Likes hat. So ist es in unserer Generation also? Wir wollen Likes. Like. Upvote. Follow. Subscribe. Wenn Plattformen Likes und Upvotes entfernen, stellen sie damit den digitalen Lebensinn in Frage. Denn Likes sind alles worum es geht. Das ist die Wahrheit mit der die Junge Generation von vornherein aufwächst: Upvotes, Favorisierungen und Likes regieren die Welt und sie sind das was wir haben wollen. Klar dass das für Influencer erst recht so gilt. Sie sind wie eine Währung. Sie geben uns Bestätigung dafür dass wir toll sind und dass unser Content etwas wert ist.

Viele sind bereits besorgt darüber, dass junge Menschen oft reich, berühmt oder beides werden wollen. Gehen wir mal logisch vor: Um ein solches Ziel "Fame" oder "berühmt sein" zu erreichen muss man auch erkennen, wie weit man da schon gekommen ist auf dem Weg zu diesem Ziel. Eine art Erfolgs-Skala. Da sind Likes und Dislikes bzw. UP- und DOWN-Votes als quantitatives Maß doch sehr gut geeignet. Das eigene Auftreten im Netz und der eigene Content werden mit den Likes und Upvotes belohnt. Sie sind in dem Sinne wirklich wie eine Währung. Man bezahlt mit ihnen, wenn man den Content gut findet. Fast wie ein Trinkgeld. Ein paar davon sind allein vielleicht nicht der Rede wert. Aber in der Masse sind sie mächtig und das Konzept der Likes und Upvotes ist ein mächtiges. Kann sich noch jemand daran erinnern, dass es auf Youtube mal ein 5-Sterne-Bewertungssystem gab? Ich glaube schon dass es einen Grund gab, das in ein simples, binäres UP- und DOWN-Vote-System umzuwandeln.

Was könnte denn für die zentralisierten Plattformen ein möglicher Anlass sein, Likes zu entfernen? Eventuell Spam und durch Bots generierte Likes? Likes und Upvotes kosten für gewöhnlich nichts und man kann sie einfach so verteilen. Egal ob man 10 oder 1000 Upvotes verteilt, sie haben alle den selben Wert. Und auch egal ob ein Mensch oder eine Maschine das macht. Müsste ein Like von jemandem der am Tag 100 davon verteilt nicht weniger wer sein als von jemandem der nur 10 pro Tag raushaut? Oder kommt es am Ende gar nicht auf Likes an sondern auf etwas ganz anderes? Lol, bestimmt nicht. Das Konzept der Likes will ich hier überhaupt nicht in Frage stellen. Meiner Meinung nach sollten sogar Politiker mit zu viel Dislikes demokratischerweise ihr Amt verlieren. Wozu das ganze unnötig kompliziert machen wenn man alles mit so etwas einfachem regeln kann? Axel Voss oder irgendeine andere dieser Witzfiguren bekommt zu viele DOWN-Votes? Raus aus deren Position!

Auf den meisten Plattformen ist das Bewerten ja komplett kostenlos bis auf ein paar Mausklicks. Wie gesagt ist das ganze eine Währung. Es entsteht also so gesehen jedes mal Geld, wenn bewertet und gevotet wird. Es war völlig klar, dass viele damit anfangen sich Likes zu erschummeln und dass massenweise Fake-Accounts entstehen. Der Wertschöpfungsprozess kann anscheinend aus den Fugen geraten sodass sich die Plattformbetreiber irgendwann genötigt sehen könnten, einzugreifen. Denn es ist ja ihr Ökosystem was dann am Ende darunter leidet und nicht mehr so gut funktioniert, wenn die Votes einfach grenzenlos erschaffen werden können. Zwar könnten sich die Betreiber bessere Systeme ausdenken. Dennoch haben wir immer noch die Tatsache, dass sich diese Ökosysteme eben unter der Kontrolle einer Zentralen Institution befinden.

Da scheint Steem doch tatsächlich eine Lösung zu bieten, wo die Likes bzw. hier ja die Upvotes wirklich eine Währung sind. Keine andere Plattform kommt näher daran heran, Likes zu einer Währung zu machen als Steem. Ich wundere mich eigentlich - wenn man diesen Punkt für sich betrachtet - warum noch nicht längst alle hier her gestürmt sind auf der Suche nach ihren Likes. Manch einer würde dieses Klischee der like-geilen jungen Generation und das Motto "alle Kräfte auf Likes" als ziemliche Psychose oder als Zivilisationskrankheit bezeichnen. Als eine Sucht nach Aufmerksamkeit, Anerkennung und Bestätigung. Ähnlich wie das deutlich sichtbare ständige am Smartphone herumhängen.

"My content is valuable and likes are proof of my engagement. [...] My content has value."

Auch das stimmt, denn Content hat einen Wert. Jeder wer Content erstellt, den andere mögen, betreibt einen wertschöpfenden Prozess. Steem ist ein Versuch, diesen Wert den Nutzern zu geben, indem die Upvotes einen Geldwert erzeugen. Die anderen Plattformen, auf denen sich die Influencer und Like-Besessenen so herumtreiben und breit machen, bieten so etwas nicht. Auch wenn sie Content ebenso nach den Likes ranken, also danach wie viel der Content gemessen an dieser Währung wert ist.

Ich kann mir jedoch vorstellen, dass es den jüngeren Generationen irgendwann nicht mehr genug ist, einfach nur Likes, Favs und Ups zu bekommen, welche zwar Anerkennung und Bestätigung sowie Fame repräsentieren, ihnen aber keinen Verdienst einbringen. Verdienst, der ihnen aber zusteht. Irgendwann wollen sie den Wert, den sie ihrer durch Likes bestätigten Meinung nach erschaffen, auch ausgezahlt bekommen. Und man will sich auch nicht mehr von irgendjemandem herumkommandieren lassen, der die Richtlinien festlegt und auch die volle Kontrolle über die Monetarisierung hat. Deswegen sehe ich irgendwo die Möglichkeit, dass viele in der Hoffnung auf eine wirksame Selbstermächtigung zu einem geeigneten Steem-Frontend herüberwechseln könnten oder zu mEOS gehen, welches bereits als das zukünftige Steem 2.0 bezeichnet wird. Und welches den derzeitig im Netz herumschwirrenden Infos nach die Social Media Plattform auf EOS wird. Mitentwickelt von Daniel Larimer, dem Mitbegründer von Steemit, der jetzt CTO bei EOS / Block One ist.

Aber würde dieses Gamifizieren und Tokenisieren der Bewertungssysteme die "Like-Generation" nicht in ihrer Überzeugung bestärken? Likes mit Geldwert zu verknüpfen würde das Verhalten nur noch einmal zusätzlich festigen und belohnen. Klar wird es das! Die Reise geht vielleicht genau da hin. Die Internet-Menschen werden dadurch immer mehr von sich selbst überzeugt werden. In der Zukunft jagen wir virtuellen Gütern und Ressourcen nach. Und werden durch den Erhalt dieser belohnt und somit in unserem Verhalten bestärkt. Das ist auch nichts schlechtes oder so, das liegt einfach in unserer Natur. Bei manchen wirkt es sich anders aus, als bei anderen oder man geht anders damit um als andere. In gewisser Weise wird irgendwie jeder unterbewusst von solchen Zahlen beeinflusst. Und bei einer Generation die von klein auf Smartphone hat, verwurzelt es sich natürlich richtig tief und hat einen komplett anderen Stellenwert. Gar keine Frage. Also macht euch mal auf die Generation gefasst die jetzt schon in den Startlöchern steht und quasi im Netz aufwächst!

Eine Plattform, welche diese in uns immer stärker verankerten psychologischen Mechanismen am besten performen lässt, wird am Ende - aufgrund der Anreize die sie bietet - als neuer Gigant dastehen. Und meine persönliche Hoffnung ist, dass mEOS ein solcher Gigant wird. Während Steem die Oase bleibt die es aktuell auch ist, aber dennoch an Bedeutung als Plattform für guten Content hinzugewinnt. Eine Hoffnung die ganz weit am Horizont schwebt aber denkbar ist. Erst am 1. Juni (Siehe diesen Tweet), was ja jetzt eigentlich gar nicht mal mehr so lange dauert, soll es ein Announcement geben, das zeigen könnte, ob an derartigen Gerüchten etwas dran ist und ob es dann ein mEOS / Steemit 2.0 geben könnte. Es könnte natürlich auch mal irgendetwas vergleichbares auf Tron geben oder noch auf einem ganz anderen System aufbauend.

"People will know how important I am based on how many likes I get on a post. [...] My tweets are my consciousness. My posts are my heartbeat. My followers are my soul"

Dazu sind Likes da. Sie sagen uns, welcher content interessant ist und welcher nicht. Und sie bestimmen, wie wertvoll der Content ist. Und damit letztendlich auch wie interessant derjenige ist, der den Content erstellt hat. Die Likes erhalten alles am leben. Man wäre nichts ohne seine Posts und ohne die Follower. Denn ohne Follower und Posts keine Likes. Und ohne Likes... das wäre sozusagen der metaphorische virtuelle Tod. Wenn die Organe und der Stoffwechsel versagen und keine Upvotes mehr produzieren können um die Internetpräsenz aufrechtzuerhalten ist es also aus. Kein Herzschlag und keine Seele mehr...


Geld - also Währung - regiert die Welt. Wenn Likes eine Währung sind, regieren Likes die Welt.

Dann haut mal schön den Like/Upvote Button kaputt!

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statt

likes

;)

Lieber das als echtes Bier.

Sorry, you don't have enough BEER in your account. You need 10 BEER in your virtual fridge to give some of your BEER to others. To view or trade BEER go to steem-engine.com

what a pity, no beer in the fridge...

Congratulations @marcus0alameda! You have completed the following achievement on the Steem blockchain and have been rewarded with new badge(s) :

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