Bitcoin & Co sind lächerlich im Vergleich zu ungenutzten Möglichkeiten.

in #deutsch7 years ago

  

Nur das schnelle Geld interessiert die Naiven

In den vergangenen Monaten werden immer mehr Menschen auf die Kryptowelt aufmerksam. Scheinbar meint jeder er kann wenn er jetzt noch schnell einsteigt ein Vermögen machen. Was ist deine Intension? 

Sprüche wie:
 „Der beste Zeitpunkt zum Start mit Bitcoin war 3. Januar 2009. Der zweitbeste ist heute“  ermutigen immer mehr Glücksritter sich ein möglichst großes Stück vom Kuchen abzuschneiden. 

Wenn die ganze Welt den steigenden Kurs bejubelt muss ja etwas dran sein an diesen Kryptowährungen.  Das die wenigsten sich mit dieser Materie wirklich befassen zeigen die Panikverkäufe nach den Meldungen aus China, wo ICO´s und Excanges von der Regierung als illegal erklärt wurden. 

Klar wenn man Paris Hilton als Maßstab für Finanzielle Intelligenz nimmt muss einen das nicht wundern. Nicht jeder der ein Vermögen in die Wiege gelegt bekommen hat muss auch wissen wie man sich eines aufbaut. 

 Und ob nun ein Tweet von Paris es wirklich vermag den Bitcoin Kurs zum Einbruch zu bringen lasse ich einmal dahingestellt.  

Meine Meinung zu den Glücksrittern in der Crypto Scene habe ich schon an anderer Stelle geäußert.  

Wer das wirkliche Potenzial von Blockchain erfahren möchte, sollte sich dringend mit anderem auseinander setzen als mit den bloßen Coin Anhängseln. Egal wie der Coin auch heißen mag.   

Das eben weitaus größere Potenzial liegt für mich in den Möglichkeiten einer Blockchain. Auch hier kann man sich mit ein wenig Fantasie noch mehr als eine goldene Nase verdienen. 

Was genau sind da die größten Vorteile? 

  1. Direkte Transaktion ohne Mittelsmann  
  2. Nachträgliche Änderungen ausgeschlossen

 Wie sind diese Vorteile zu nutzen?  

Smart Contracts – selbsterfüllende Verträge

Das Potenzial welches ich bei weitem noch als völlig ungenutzt sehe sind die Smart Contracts. Das habe ich schon vor Jahren versucht den Menschen zu erklären.  

Zwar werde ich es nicht mehr erleben wenn der letzte Bitcoin gemeint wird, aber schon immer stand für mich fest  Smart Contracts haben garantiert das größere Potenzial.  

Blockchain- und Distributed-Ledger-Technologien haben nämlich das Potenzial, Geschäftsmodelle komplett über den Haufen zu werfen. 

Um ein wenig zu verdeutlichen wo das Potenzial liegt erkläre ich was bislang nur zu einem Minimum genutzt wird. Wahrscheinlich klingt es für die meisten wie ein Hauch von Science-Fiction. Verträge die sich selbst erfüllen. 

Aber auch das gibt es schon seit Jahrzehnten.  

Vielleicht kennt jemand noch die Kaugummiautomaten wo ich einen Groschen reingesteckt habe dann am Hebel gedreht habe und den Kaugummi unten in Empfang genommen habe. 

Prinzipiell ist auch das ein Smart Contract. 

Treten vorher festgelegte Faktoren ein so wird der Vertrag erfüllt!  

Programmiertechnisch ist da natürlich weitaus mehr drin als nur Kinderaugen zum leuchten zu bekommen. 

Man stelle sich vor das die Leasingverträge z.B. von Autos in der Zukunft auf einer Blockchain in einem Smart Contract laufen werden. 

Im Einzelnen kann man sich das so vorstellen. Der Leasingnehmer kommt z. B. seiner Zahlungspflicht nicht nach. Das Auto ist gekoppelt mit der Blockchain und ist aufgrund dieser Information nicht mehr zu starten durch den Leasingnehmer bis er die fehlenden Raten beglichen hat.  

Auch ein weiteres Szenario könnte sich in der Automobilbranche abspielen. Versicherungsverträge, die sich automatisch anpassen. 

Das Auto ist mit einer Blackbox gekoppelt die sämtliche Aktionen aufzeichnet. So können zum Beispiel Geschwindigkeitsübertretungen direkt dazu führen das die Versicherungsbeiträge erhöht werden. 

Ob das ein wirklicher Verbrauchernutzen ist muss sicherlich auch geprüft werden. 

Sämtliche Kaufverträge können über solche Smart Contracts kostengünstig realisiert werden. 

Bei Immobilienverkäufen spart man sich dann die Notarkosten

Da die Berufsgruppe der Notare damit überflüssig würde kann man diese vielleicht einsetzen für eine Art Schlichtungsstelle, die über Grenzfälle und nicht vorher geregelte Vertragspunkte entscheidet.  

Ja auch Umtauschrecht oder Fälle von Falschlieferungen müssen ja geregelt werden. 

Testamente können ebenfalls durch diese Technik von jedem aufgesetzt werden. 

Vielleicht sogar in einem Online Generator der anhand von vorab definierten Fragen das Testament wirksam einleitet  sollte sich der Aufsetzer eines Testaments über einen bestimmten vorher festgesetzten Zeitraum nicht mehr als lebendig verifizieren. 

Könnte durch eine Iris Scan realisiert werden. 

Musikrechte die heute noch aufwendig durch die GEMA kontrolliert werden könnten durch Smart Contracts in einer Blockchain für alle Zeiten festgehalten und kontrolliert werden. 

Auch das Meldewesen könnte möglicherweise so revolutioniert werden. Die Blockchain kann dies durch die Übermittlung von Informationen in eindeutigen, nicht manipulierbaren Codes verwirklichen.       

Rechtlich absolut sicher 

Das Prinzip und der Aufbau einer Blockchain sorgt für die nötige Sicherheit. Die Daten sind absolut transparent, dezentral organisiert, nicht veränderbar und können jederzeit von jedem Teilnehmer nachvollzogen werden.  

Wer manipulativ in die Kette und damit auch in Smart Contracts eingreifen möchte, müsste laut Experten im Besitz von 505 des KOMPLETTEN Internets sein.  

Im Gegensatz zu Daten, die nur bei der Bank oder auf einem einzigen Server gespeichert sind, haben Hacker also keine Chance, einer den Beteiligten zu übervorteilen oder zu schaden. 

Die Kontrolle der Blöcke ist ja ein wichtiger Faktor einer Blockchain. Dadurch lassen sich Manipulationen und Fehler ausschließen.  

Um das zu verstehen muss man die Blöcke genau betrachten. Sie enthalten nicht nur alle Transaktion, im Fall von Smart Contracts also den Vertrag oder entsprechende Zahlungen, sondern auch die gesamte Transaktionshistorie.
 

Heißt: Jeder Block ist mit dem vorherigen Block verknüpft und enthält dessen Prüfsumme sowie die Prüfsumme der gesamten Kette.  Miner stellen durch ihre Rechenleistung sicher, dass diese Daten korrekt sind und keine doppelten Blöcke vorhanden sind. Nach der Verifizierung ist der neue Block dann für ewig Teil der Blockchain. 

Fazit

Sicher ist noch längst nicht alles perfekt und komplett durchdacht. Die Blockchain heute ist das, was das Internet im Jahr 1994 war. 

Ein Grund warum jeden Tag ein neuer Coin das Licht der Welt erblickt ist ja zum Beispiel das der neue Coin Dinge berücksichtigt die die Alten noch nicht berücksichtigt haben.  

Ich denke wenn hier nicht jeder nur seinen eigenen Vorteil verfolgt und einheitliche dezentrale Standards festgelegt werden wird auch niemand mehr Cyberkriminalität und kriminelle Machenschaften unterstellen wenn es um Kryptowährungen und Blockchain geht. 


          

#deutsch

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Das hast du gut und verständlich erklärt.
Ich stimme dir da auch teilweise zu.
Allerdings (um Bitcoin in Schutz zu nehmen) ist Bitcoin schon die populärste (weil erste) Anlaufstelle um überhaupt in das Thema Blockchain reinzukommen. Und dass Investoren sich nicht über den weiteren Fortschritt dieser Technik bewusst sind, hält diesen Fortschritt ja nicht auf. Ihre Hoffnung auf Profit ist wahrscheinlich berechtigt. Es reicht ja wenn die Entwickler wissen, was sie machen um die Zukunft positiv zu gestalten, wenn die Investoren mit ihren Mitteln für die Projekte unterstützung bieten und davon profitieren, haben ja alle etwas davon. Mit Rootstock und den Sidechains wird auch das Bitcoinnetzwerk SmartContracts nutzen können. Das wird insgesamt noch sehr interessant und wer sich über die Technik und die Projekte informiert, ist auch was seine Investitionen betrifft, absolut im Vorteil. :)

Rootstock geht natürlich in die Richtung die ich mir wünschen würde, Plattform übergreifend.
Sidechains sind ebenso ein Schritt in die richtige Richtung.

Auch IOTA bietet Ansatzpunkte und genau das ist ja was ich meine.

Eine einheitliche Lösung auf der dann alle aufsetzen können und davon profitieren.

Meinungsverschiedenheiten wird es immer geben das haben ja auch der ein oder andere Fork in der Vergangenheit gezeigt.

Hoffnung auf Profit ist ja nicht grundsätzlich auch nicht schlecht. Ich bin ja auch froh wenn ich mein Einkommen habe.

Was ich so schrecklich finde, ist wenn nur noch der Profit im Vordergrund steht.

Als Beispiel gibt es da einige Coins die man nennen könnte.

Eins Coin, Österreicher Coin oder Zentaur Coin ganz egal wie die auch heißen.

Die wenigsten haben etwas mit Fortschritt oder zukunftsweisender Technik zu tun. Die haben nur eins im Sinn die Leute abzuzocken.

Wenn nur noch der Profit gesehen wird und das die einzige Daseinsberechtigung einer "Kryptowährung" ist läuft das für mich absolut aus dem Ruder.

Achso du meintest diese ganzen Scam- und Shitcoins, die lediglich billige kopien darstellen... Da hast du recht! Ist auch wirklich schade, dass man deshalb so vorsichtig sein muss, allerdings ist das eben der Preis für die Freiheit (in dem fall opensource aber auch generell) den man bezahlt.. die Eigenverantwortung. Wäre ja eigentlich wünschenswert, wenn das wieder mal etwas selbstverständliches werden würde.

Diese im Besonderen.

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Im Großen und Ganzen hast du mit deiner Einschätzung Recht, was die Bedeutsamkeit der Blockchain Technologie angeht. Solange es aber keine verlässlichen Chains gibt, bei denen man davon ausgehen kann, dass diese auch in 50 Jahren noch existieren, sehe ich zumindest deinen Ansatz bezüglich Testamenten sehr kritisch. Smart Contracts, welche auf eine lange Laufzeit aufsetzen, sind meiner Meinung nach noch nicht umsetzbar. Wer sagt denn, dass z.B. Ethereum in 5 Jahren noch nachgefragt wird? Die Technologie schreitet sehr schnell voran und möglicher Weise gibt es dann schon etwas besseres, ausgereifteres. Wenn ich jetzt einen Smart Contract in Ethereum für mein Testament aufsetze und in 3 Jahren ins Koma falle, dann kann ich nur darauf vertrauen zu sterben, bevor Ethereum stirbt. Das kann ja auch nicht Sinn und Zweck des Ganzen sein.

Alles berechtigte Einwände splatmat.

Ich habe aber auch nicht geschrieben das man nun sofort sein Testament mit einem Smart Contract aufsetzen soll sondern ich habe die Möglichkeiten aufzeigen wollen.

Weiter wenn alle großen Neuerungen immer zuerst das wenn und aber in den Vordergrund gestellt hätten würden wir heute wahrscheinlich immer noch Brieftauben durch die Gegend schicken anstatt mit dem Smartphone Nachrichten in Sekundenschnelle um die Welt schicken.

Ich wollte auch in diesem Artikel deutlich machen, das die Profitgier die Crypto Szene zu einem wahren Kommerz Monster aufgeblasen hat. Nur die wenigsten wissen warum es die verschiedenen Coins überhaupt gibt.

Ich find deine Ideen absolut klasse und glaube auch, das sie so oder ähnlich irgendwann Realität werden. Ich seh an der smart contract allerdings den Vorteil auch als Nachteil.

Sagen wir ich kaufe ein Produkt, bezahle und es wird nicht geliefert.
Dann habe ich doch keine Chance mehr, an mein Geld zu kommen. Wer möchte denn so eine Vorauszahlung leisten ???

Ja das ganze ist ja noch nicht ausgereift. Da es sicherlich vom Aufwand zu gross wird alle Eventualitäten in einem Kaufvertrag schriftlich (programiertechnisch) festzuhalten kann ich mir vorstellen das dann Schiedsstellen oder etwas in dieser Richtung entscheiden.
Wer das Geld wann und wofür erhalten hat steht ja in der blockchain

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