Vom Truppenübungsplatz zum Friedhof

in #deutsch6 years ago (edited)

Durchaus geistreiche, ja nahezu witzige Überschrift! Jesoffen oder wat, Leroy?

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Wow das ist mal ein ganz anderer Artikel von Leroy. Ist Dir wirklich gut gelungen, sowas verdient 100% Vote. Gefällt mir sehr gut 👍

Ich weiß nicht, warum, aber so gut ich den Artikel auch finde, so traurig ist er auch. Menschen bekriegen sich sinnlos und zurück bleibt Natur, die man möglicherweise nie wieder wird nutzen können. Bin ich die einzige, die das traurig macht?

Jo, so ein Aufenthalt macht einen schon etwas traurig. Helfen tut das aber auch nicht, weder den Toten noch uns. Der Wahnsinn wiederholt sich stets aufs Neue und lässt sich allem Anschein nach auch nicht aufhalten. Rein empirisch betrachtet bittere, aber unumstößliche Erkenntnis. Wir sind gerade wieder mal auf dem besten Weg dahin. Immer wieder die gleichen Statisten und Idioten, nur mit anderen Namen und in anderen Konstellationen.
Also - um mit den Russen zu sprechen: Was tun?
Sich aus solchen Sachen raushalten, soweit es eben gerade geht. Und wenn es nicht mehr geht, dann hilft vermutlich nur noch beten und so wenig Unmenschliches tun, wie man es gerade schafft.

Du bist manchmal so schrecklich realistisch. Das gefällt mir. Ich liebe Wahrheit und Ehrlichkeit.

toller Wandertipp, den werd ich mir merken! Ich dachte erst das wären deine Schuhe 😂

Ich bin heute erst über dich gestolpert und will gleich mal dalassen: ich mag deinen Schreibstil total. scheinst einfach so zu schreiben wir dir der Mund gewachsen ist sagt man bei uns.. =)

Hallo Leroy,
ergo gehört der Islam doch irgendwie zu Deutschland. Vielleicht hättest du unseren Heimatminister mit auf diesen Spaziergang nehmen sollen.
Aber, und das scheint mir doch eine erfreuliche Erkenntnis: Unter der Grasnarbe scheinen die Rivalitäten auf dem religiösen Sektor ein Ende zu haben.
Gruß, Wolfram

Hey Wolfram,
das ist zwar grundsätzlich Kuchen backen mit Arschbacken verglichen, da die einen Kriegsgefangenen waren und die anderen ja nicht so richtig - aber wie wir alle wissen: so wie es Mutti sagt, ist es richtig. Ich finde daher, Du hast ein gutes Beispiel angeführt. Dem schließe ich mich natürlich immer an. Ich würde sogar weiter gehen :-)
Heute ist Frühlingsanfang und der See erstrahlt in ganzer Pracht. Dem ist es eh wurscht.

Wie wahr, wie wahr!

ohh ja, bei Zuckerschlecken alleine dort zu laufen wenn es noch scharfe Munition gibt. Das war in Sri Lanka auch ein Gebiet wo noch Mienen waren, da habe ich lieber die finger davon gelassen, denn bis heute geht da auch noch immer wieder was hoch. Tamil Tiger hatten noch bis 1997 sich dort ein Gefecht geleistet.... Toller Post lieber Leroy

Danke Euch und schönen Gruß ins sonnige Indien ...

Sehr schön solche Berichte mag ich total gerne.
In Asien z.B leben die Religionen Haus an Haus und es scheint kein grösseres Problem zu sein. Auch in Malaysia hatten wir absolut kein Problem mit Religion. Ich finds immer krass, wozu Menschen so in der Lage sind.

Ein wahrlich schöner Beitrag.
Die etwas andere Art von "Urbex-Fotografie". ;)

Allerdings,
Da schauert es doch schon einem, wenn man auf den Grabsteinen erkennt, dass diejenigen Soldaten, die an der Front gefallen sind, doch nicht einmal 20 Jahre alt waren. :/

Danke, jetzt weiß ich auch, was Urbex-Fotografie. Hab ich eben nachgeschaut :-).
Ja, man kennt zwar die abstrakten Zahlen, aber wenn man über den Friedhof läuft und Namen für Namen liest mit Geburtsdatum und sich vorstellt, dass die alle noch ein Leben vor sich hatten ... ist mir dabei auch egal, welche Uniform sie anhatten. Das waren durchgehend arme Schweine, egal ob sie hurra geschrien haben oder kacke. Sie wussten bestimmt nicht, was auf sie zukommt, das waren größtenteils noch Kinder ...

Hey @leroy.linientreu
klingt nach einem lehrreichen und spannenden Ostersonntag bei dir und nach einem schönen Tipp - vielen Dank fürs teilen!
Ist der Osterspaziergang eine Tradition bei dir oder war das heute mal eher eine Ausnahme? :)

Hallo @crypto2go! Leroy ist wanderlustig und läuft immer und überall, wo er kann. Man sieht ja sonst nix ... Außerdem ist es nie fehlerhaft, seinen Kopp zu belüften.

Tolle Aufnahmen.

Und was hab ich heute gemacht?
Wieder am PC rumgeklimpert die ganze Zeit... :|

Man kann zum Thema "Andenken bewahren" bis zur "Heldenverehrung" kontroverse Meinungen pflegen, ich selber als Mitglied des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge und aktiver Ahnenforscher schätze diese Orte.
In den ehemals deutschen Gebieten in Osteuropa war ich erstaunt, mit welchem Respekt und welchem Aufwand auch Grabanlagen für deutsche Gefallene vor Ort gepflegt werden.

Die spezielle Atmosphäre, wenn ich das mal so nennen darf, ergreift mich jedes Mal an so einer Lokation.

Da sollte die Ursel vdL mal einen ruhigen Nachmittag verbringen...

In den ehemals deutschen Gebieten in Osteuropa war ich erstaunt, mit welchem Respekt und welchem Aufwand auch Grabanlagen für deutsche Gefallene vor Ort gepflegt werden.

Habe dieselbe "erstaunliche" Erfahrung gemacht, als ich auf der Suche nach Gräbern meiner Vorfahren in Polen war. Die Friedhöfe waren in sehr gepflegtem Zustand, auch wenn dort seit 60 Jahren niemand mehr begraben wird. Das hatte ich den Leuten hoch angerechnet, als ich letztlich vor den Grabsteinen meiner Ahnen stand. Das war ein sehr seltener Moment, Leroy waren die Tränen gekullert, als er die Linientreus dort liegen sah.
Auf dem Friedhof heute hätte ich Stunden zubringen können. Schade, dass man sich mit den Leuten nicht mehr unterhalten kann. Die armen Kerle, die meisten waren zwischen 18 und 25.
Eine Schande, dass es die Briten waren, die den Friedhof wiederhergestellt haben.
Hatte mal einen Engländer kennengelernt, der bei der britischen Militärverbindungsmission beim Oberkommando der Sowjets in der DDR war. Eigentlich machten die nur Militärspionage, aber er hat mir erzählt, dass die Gräberpflege damals dennoch zu seinem täglich Brot zählte.

Die anderen Nationen pflegen da einen viel unverkrampfteren Umgang auch mit ihren damaligen Gegnern. Hab mich mal im WWII Museum in New Orleans mit einem D-Day Veteranen unterhalten.
Als er erfahren hatte, dass ich aus Deutschland komme, wollte er die komplette Kriegsgeschichte meines Großvaters hören. Die Amis sehen das irgendwie sportlich. Auch mit russischen WK 2 Veteranen habe ich schon gesprochen, die hatten keinerlei Hass oder so auf die einfachen deutschen Soldaten (obwohl ich es bei den Russen verstehen könnte). Selbst alte orthodoxe Juden, die vor den Nazis aus Deutschland geflüchtet sind, haben wenn sie in USA gemerkt haben, dass ich Deutscher bin immer gleich nach der alten Heimat gefragt und waren total freundlich.

Schau an, da haben wir ja eine geografische Gemeinsamkeit...

Ja, der Katholizismus in Polen läßt die Menschen dort oft (nicht immer) sorgsam mit diesem Vermächtnis umgehen.

In einem für mich wichtigen kleinen Dorf hat die Kapelle 1921 so ausgesehen (auf einer alten Ansichtskarte, bei e*** ersteigert):

S1.jpg

Und das habe ich 2004 vorgefunden:

S2.jpg

Pikobello frisch renoviert inklusive der deutschen Inschriften.
Das geht schon ans Gemüt...

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