Schlimmer als die NSA: Werbenetzwerke

in #deutsch6 years ago

Wer weiß mehr über dich als du selbst?

Falls du jetzt „NSA“ gedacht hast, liegt du wahrscheinlich richtig. Aber es gibt Unternehmen, die dich sogar noch mehr ausspionieren. Die Werbenetzwerke.

Falls du in der EU lebst und eine Nachrichtenseite in den USA aufgerufen hast, nachdem die neue Datenschutzrichtlinie der EU in Kraft getreten ist, wirst du vielleicht über einen merkwürdigen Layer gestolpert sein, der über cookies und den Datenverkauf an Werbenetzwerke „informierte“.

Einige Webseiten blocken EU(-IP)-Nutzer weil sie dem Datenschutz nicht folgen wollen – oder können. Nicht können, weil deine Daten an viel zu viele Dritte gesendet werden.

Ich habe es in einem Fall durchexerziert. Es hat mich 20 Minuten gedauert, das „Opt-out“ zu machen. (btw. Sollte es ein opt-in sein, leicht zu sehen, warum das keiner machen möchte.) Und das war nur für die 2/3, die funktioniert haben! Das restliche Drittel ging entweder nicht oder bot das Opt-out gar nicht erst an.

Doch was wäre, wenn man Adblocker nutzt? Wird dadurch verhindert, dass die Werbenetzwerke dich verfolgen und Profile über dich erstellen?

Die Antwort ist: Nein, mit Schattierungen.

Das liegt hauptsächlich an den „Realzeitauktionen“ von Werbeplätzen. Um eine solche Auktion zu machen, muss man bei jedem, der „dich“ eventuell kaufen möchte, natürlich anfragen. Und so werden deine Daten von jeder Webseite, die eines dieser Werbenetzwerke nutzt, über die ganze Welt geschleudert.

Falls du Adblock Plus benutzt, den bekanntesten und immer noch am meisten genutzten Adblocker, dann bist du in dieser Hinsicht völlig ungeschützt. Auf Grund der „acceptable ads“ werden deine Daten weiterhin fast ohne Unterschied gesammelt.

Andere, wie Ghostery, stoppen etwa die Hälfte der Datenschleudern.

Ein Weg noch sicherer zu sein, wäre JavaScript (zusätzlich) zu blocken. Doch das hat oft ungewollten Funktionsverlust auf der Webseite zur Folge.

Liebe Werbeindustrie. Ich möchte eure blinkenden, tönenden und störenden Werbeanzeigen nicht. Ich möchte euren Scheiß nicht kaufen. Ich möchte nicht, dass Webseiten wegen euch fünf Mal so lange zum Laden brauchen. Und dafür einen beträchtlichen Teil der verfügbaren Netzressourcen verschwenden. Aber vor allem möchte ich nicht überall von euch verfolgt werden, sogar wenn ich auf die Toilette gehe. Fickt euch.

Quelle Netzpolitik
Studie (englisch) .pdf
Konferenz-Video, über diese Studie ab 0:50

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