Das Problem mit der Integration von Ausländern

in #deutsch6 years ago

Das Problem mit der Integration lässt sich mit einem einfachen Gedankenbeispiel verdeutlichen.

Stellen wir uns also eine AfD-Versammlung vor. Ein Redner tritt auf die Bühne und fragt nach einem Hallo und ein paar Gruppen-stärkenden Worten:

Wer von euch ist der Meinung, dass sich Asylanten besser integrieren müssen?

Der Redner nickt zufrieden. Es sind sind doch noch einige unter dem Volk, die Ausländer nicht generell von deutschem Boden ausschließen wollen. Irgendwer muss ja Döner machen, Deutsche können das nicht, obwohl der Döner eine deutsche Erfindung ist. Wo wir beim deutschen Essen sind...

Danke! Und nun noch eine zweite Frage: Wer von denen, die eben die Hand oben hatten, hat denn schon mal einen Ausländer zum Schweinefleisch- und Alkoholfreien Grillen in seinen Garten eingeladen?

Integration ist - wie Kommunikation - immer eine Sache, die zwei Seiten braucht.

Zugegeben, das Grillbeispiel ist schon etwas extremer. Aber was ist mit einem gemeinsamen Fußball schauen Deutschland : Herkunftsland? (Oder dem Lieblingsfeind des Herkunftslandes.)
Oder wer hat schon mal in der Skatrunde in der Kneipe einem Dunkelhäutigen zugerufen: Komm her, spiel mit uns! Wir bringen es dir auch bei, wenn du kein Skat kannst!
Oder auch nur Hilfe beim Lesen eines deutschen Formulars, Infoblattes oder einer Packungsrückseite angeboten, wenn der Leser offensichtlich Probleme hatte?

Ich zwinge niemanden dazu, so etwas zu tun.

Aber wer das nicht tut hat auch kein Recht, über mangelnden Integrationswillen bei anderen zu meckern.

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Mir hat noch nie jemand zugerufen, ob ich Skat mitspielen will. Aber man soll das machen, weil jemand schwarz ist? wtf

Kann man nicht einfach anfangen an alle Leute, egal wo sie herkommen, dieselben Standards/Erwartungen zu legen? Einfach mal fair sein? Viele deustche Unternehmen lehnen türkische Bewerber nur wegen des Namens ab, das ist zu kritisieren. Genauso ist zu kritisieren, dass viele Muslime frauenverachtende Einstellungen haben.

Mir hat noch nie jemand zugerufen, ob ich Skat mitspielen will

Sahst wahrscheinlich nicht reich und dumm genug aus :P

War ja auch nur ein beliebiges Beispiel, kannst dir selbst bessere ausdenken. Ich bin alles andere als ein Experte im "socializing" ;)

Kann man nicht einfach anfangen an alle Leute, egal wo sie herkommen, dieselben Standards/Erwartungen zu legen?

Das wär schön. Sieht aber nicht so aus, als ob das jemals passieren würde.

Ja, das ist fair.

Wer sich integrieren will/soll, der soll natürlich auch die Möglichkeit zu haben -- aber schau mal, einfach "Integrier' dich doch, du Moslem!" zu rufen ist viel einfacher, warum soll man sich denn die Mühe machen? ;)

Ich kann deine Gedanken schwerlich nachvollziehen.

Erstmal würden sich AfDler schon wohl am Asylanten in der Ausgangsfrage beißen.

Asylanträger sind hauptsächlich an ihre Asylheime gebunden, also ist da schon mal wenig mit Integration. Zudem würde ein AfDler wohl auch sagen, dass 95-99% der Asylanträge eh abgelehnt werden müssten, also ist auch da wenig mit Integration.

Achja, übrigens gehe ich davon aus, dass mit Integration Assimilation gemeint ist.

Warum zum Henker sollte Jemand zum Schweinefleischfreien und alkoholfreiem Grillen einladen? Das ist absurd!
Wenn, dann einladen und jeder bringt mit was er will oder einladen und darauf hinweisen, dass es auch anderes als Schweinefleisch geben wird (wie für Vegetarier/Veganer) und selbstredend alkoholfreies vorhanden ist.

Der Unwillen, auch beim Einstellen, ist wohl gegenseitig. Türken stellen mit Vorliebe Türken ein. Selbst beim Supermarkt um die Ecke, bei dem es einen Sushi-Stand gibt, arbeiten ausschließlich Asiaten (Nationalität weiß ich nicht genau, etwas von Korea, Japan, China wird es sein), obwohl da selbstredend Leute von anderen Nationalitäten arbeiten könnten.

Sinnvolle Assimilation sieht gewöhnlicherweise so aus: Der Ausländer kommt ins Inland, weil er von einer Firma angeworben wird. Das heißt er spricht die Inlandssprache schon sehr gut oder die internationale, die im Unternehmen gesprochen wird. Integration nicht nur auf der Arbeit, sondern kulturell (=Assimilation), erfolgt dann über die Firma und die Arbeitskollegen. Vereine, Feste usw. zu denen sie ihn mitnehmen.
Es handelt sich zudem um Einzelpersonen, ansonsten bilden sich üblicherweise Chinatowns oder "Ghettos".

Warum zum Henker sollte Jemand zum Schweinefleischfreien und alkoholfreiem Grillen einladen? Das ist absurd!

Das ist nicht absurd. Ich finde es ist respektlos einen Moslem einzuladen und dann neben ihm zu saufen und Schwein zu grillen. Er kann/darf den Grill in dem Fall schon mal nicht mehr benutzen. (Manchen wird richtig schlecht wenn sie es nur riechen)

Und dann gibts vielleicht auch nur Bier? In dem Fall hätte man ihn eingeladen um ihm zu zeigen dass das mit der Integration schwer wird.

Ein bisschen Rücksicht nehmen und mitdenken kann man schon erwarten. Wenn ich einen Moslem einlade gibts Pute und Limo und wenn ich z.B. Bock auf eine Leberkäs-Semmel oder ein Nacken-Steak hab, dann frage ich höflichkeitshalber nach ob es ihn stört wenn ich sie neben ihm esse oder Grille. (Kann man auch vorab klären und evtl. nehmen sie dann eigenen Grill mit.)

In der Regel stört das dann keinen aber sie sind positiv überrascht wenn man deren Gepflogenheiten und die Einstellung respektiert. Und das wird hoch anerkannt. So enstehen Freundschaften! Man muss nicht mit dem Glauben übereinstimmen, ihn nichtmal gutheißen. Ich kann sogar mit Moslems über ihren Glauben streiten aber ich werde trotzdem respektiert und gut behandelt.

Wenn man weiß dass das Thema Gastfreundschaft und Rücksicht bei Moslems einen hohen Stellenwert hat, ist es eigentlich ganz einfach. ;)

Es bleibt weiterhin für mich absurd.
Ich lade keine Leute ein mit: "Hey, wir machen morgen Abend Schweinefleisch-freies und alkoholfreies Grillen, kommste vorbei?"
Ich würde wenn das mit einem Mit-Organisator des Grillabends folgendermaßen besprechen:
"Hey, lass doch morgen Abend bei diesem guten Wetter grillen."
"Au Ja, und lass uns vielleicht Hähnchenflügel machen, dann können wir xxx einladen."
Oder: Rindersteaks statt Hähnchenflügel.
So würde ich das dann auch bewerben:
"Hey, wir machen morgen Abend Rindersteaks, kommste vorbei?"

(Manchen wird richtig schlecht wenn sie es nur riechen)

Manche glauben auch sie sterben, wenn sie Schweinefleisch essen.
Früher sind Frauen häufiger in Ohnmacht gefallen.
Das Problem ist nicht das tote Schwein, sondern ihre Überzeugungen, Haltungen, Glaubenssätze.

Es bleibt weiterhin für mich absurd.
Ich lade keine Leute ein mit: "Hey, wir machen morgen Abend Schweinefleisch-freies und alkoholfreies Grillen, kommste vorbei?"

Wenn man das so denkt und sagt, klingt es auch absurd. Aber es zwingt dich ja keiner dich seltsam zu verhalten. ;)

"Hey, lass doch morgen Abend bei diesem guten Wetter grillen."
"Au Ja, und lass uns vielleicht Hähnchenflügel machen, dann können wir xxx einladen."
Oder: Rindersteaks statt Hähnchenflügel.
So würde ich das dann auch bewerben:
"Hey, wir machen morgen Abend Rindersteaks, kommste vorbei?"

So klingt das schon wieder ganz anders und garnicht absurd. ;)

Das Problem ist nicht das tote Schwein, sondern ihre Überzeugungen, Haltungen, Glaubenssätze.

Da stimme ich dir natürlich auch zu. Religion ansich ist schon ein schweres Thema. Hat eben vor und nachteile, wobei ich denke dass wir mittlerweile in eine Zeit kommen in der Religionen und Glauben durch Wissen und Ethik ersetzt werden sollten weil die Nachteile der Religionen immer mehr überwiegen finde ich. Religion ist doch nurnoch ein Machtinstrument.

Trotzdem hab ich keine Probleme mit gläubigen Menschen (solange sie nicht extremistisch sind und sich halbwegs normal verhalten).

Es ist halt der Ton der die Musik macht und das klang in deinem Kommentar schon abwertend. Klar, jeder hat auch mal nen schlechten Tag. Kommt bei mir auch hin und wieder mal vor. ;)

Mit diesem Artikel hast du absolut recht, man kann nicht nur immer was von den Anderen verlangen ohne selbst was getan zu haben. Dazu gehört auch die Hand zu reichen.

Ich sach dat ma so. Es kann zwar nicht von jedem verlangt werden wirklich etwas für die Integration zu tun, im Sinne von physisch etwas zu tun. Da gehört ein wenig Mut dazu. Was aber getan werden sollte ist, dass sich die Menschen in Europa gedanklich mit dem Thema vernünftig auseinandersetzen. Wer es jetzt nicht macht wird in Zukunft dazu gezwungen werden, denn es werden vermehrt Menschen ihren Weg Richtung Europa suchen. Trotzig sein wird da nicht helfen. Soviel zum Thema Asylanten, von mir.

Nebenbei ist mir aufgefallen, dass einige hier Muslime und Ausländer/Nationalität durcheinander werfen.

"...Wer von denen, die eben die Hand oben hatten, hat denn schon mal einen Ausländer zum Schweinefleisch- und Alkoholfreien Grillen in seinen Garten eingeladen...?"
Diese Frage könnte man auch auf dem Parteitag der Grünen / Linken stellen. Wäre interessant, ob die Antwort anders ausfällt.

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