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RE: Askese und Ekstase [2]: Informationen

in #deutsch6 years ago

wieder ein schöner Artikel, sehe das auch in der Wissenschaft vor allem bei Hausarbeiten es gib immer mehr Studien, es wird mit jedem Schritt komplexer. Doch gibt es nur wenig mit Bedeutung, das wenigste. Wenn man an Pareto denkt, sind ganz wenige Ereignisse (20% wird ja immer gesagt) für 80% des Erfolges verantwortlich. Sich von Informationsflut zu isolieren ist absolut essentiell, der lebende Beweis sind Top-Performer im Investment.

Wenn irgendwo auf der Welt Menschen unabhängig von einem sterben, dann sollte das keine Nachricht sein und somit auch nicht in den >>Nachrichten<< kommen. Z.B. Verkehrsunfälle so tragisch diese auch sein mögen.

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Ja genau so ist es. Es kommt nicht mehr auf die Qualität der Forschungen an, sondern nur noch auf die Quantität. Wissenschaftler werden danach bewertet, wieviele Paper sie raushauen, auch wenn da nur blödsinn bei rumkommt und die Umfragen und Statistiken am Schreibtisch entstehen.
Man soll ja Reputation aufbauen und das geht nur, wenn man von vielen gelesen wird (in etwa wie hier). Aber wenn das eben alle Wissenschaftler so machen müssen, stehen wir an genau der selben Stelle wie vorher, nur, dass viele schlaue Leute ihre Zeit für qualitativ minderwertiges Zeit verplempert haben. Genau entspricht dem Red Queen Effekt, alle geben sich mehr Mühe, aber treten letztlich doch auf der gleichen Stelle.

In größeren und stark skalierenden Systemen geht man sogar über Pareto hinaus und spricht von 99/1 Verteilungen. Im Internet sagt man 1/9/90 (1% creater, 9% contributer, 90% lurker) oder bei Startups gibts ja diese "from zero to one" Philosophie (Ursprung war ein Buch mit dem Titel von Peter Thiel), die beschreibt, dass Startups - vor allem internetbasierte Geschäftsmodelle - hohe Risiken einhehen und stark skalieren müssen. Entweder sie gehen krass durch die Decke oder können direkt wieder dicht machen.
Von 100 wissenschaftlichen Paper ist vielleicht eine einzige Perle dabei. Bei BigData kommt es am Ende auf nur 0,01% der Daten an, die die wirklichen Informationen enthalten. Nach jedem Terroranschlag können wir lesen, dass die Täter bekannt waren, aber ihr Datensatz unter den anderen Millionen einfach nicht rechtzeitig aufgefallen ist.

Naja, das ist oder wird noch das größte Problem unserer Zeit, wie wir mit den Bergen an Daten umgehen und diese wertvolle goldene Nadel im Heuhaufen, dieses eine Prozent zu finden.

Aber aktuell sehe ich da schwarz, da viele noch glauben, umso mehr Daten, desto besser; oder sie reden von "Datenreichtum", weil Daten ja die Ressourcen des 21.Jhd. sind. Ich wünschte mir lieber eine Datensparsamkeit - das wird aber ein Traum bleiben.

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