Naturchallange - Das Hafenlohrtal
"Zeig uns deinen Lieblingsplatz in der Natur!"
war die Aufforderung von @theaustrianguy
Meinen derzeitigen Lieblingsplatz hatte ich schon einmal vorgestellt. Außerdem ist es eher eine Lieblingsstelle am Main, eigentlich immer das Selbe, nur mit unterschiedlichen Licht- und Wetterverhältnissen.
Also etwas mit Wasser sollte es schon sein, ich liebe das Wasser. Das nächste Meer ist weit weg vom Rand des Spessarts.
Ja natürlich, das Hafenlohrtal. Angeblich das schönste Tal im Spessart. Es wird vom Flüsschen Hafenlohr durchflossen.
Auch davon habe ich schon einen Post gemacht, trotzdem noch jede Menge Aufnahmen auf der Festplatte, alles irgendwie Einzellstücke. Ich hatte lange kein Konzept ... dann am Freitag einen freien Tag und die Idee. Ich war bisher weder an der Quelle noch an der Mündung gewesen, nun wollte ich alles.
Die Quelle sollte in Rothenbruch am Schloss zu finden sein. So war es auch, aber leider entspringt sie im unzugänglichen Schlossgraben. Das daraus entstandene Rinnsal mündete hinter dem Schloss in ein unwesentlich kräftiger rinnendes Bächlein.
Moment? Wenn es darin mündet, muss doch das andere Bächlein zur eigentlichen Quelle führen! Also folgte ich ihm bachaufwärts, kam an eine hübschen Teich mit Enten vorbei ... bis es unter einer Straße aus einem Rohr herauskam.
Wer lesen kann ist klar im Vorteil, zu Hause befragte ich das Internet und erfuhr, dass das kleine Bächlein Tiergartenbach genannt wird und es jetzt tatsächlich mehr Wasser führt als das Quellbächlein vom Schloss. Aber im Gegensatz zu diesem führt es nicht ganzjährig Wasser, deshalb zählt es nicht richtig.
Tiergartenbach | Quelle im Schlossgraben |
Von hier aus hat die Hafenlohr einen Weg von etwa 26 km bis zum Main vor sich. Mein Vorgehen war nun folgendes: Ich fuhr immer wieder einige Kilometer mit dem Auto, hielt an, ging zum Flüsschen (meist steil bergab) einige Zeit am Wasser entlang, zurück zum Auto, wieder einige Kilometer fahren ...
Ich war schon früh los und hier in diesem lieblichen Talabschnitt blitzte erstmals kurz die Sonne durch und ließ die Weidenkätzchen leuchten. Das vergangene Hochwasser hatte seine Spuren hinterlassen, überall im Tal waren weite Bereiche des Bodens ziemlich sumpfig, ich hatte aber gute Schuhe an und bekam keine nassen Füße.
Wieder eine Stelle an der ich hinunter kletterte. Immer wieder findet man umgestürzte Baume, das Tal hat sehr unter den Stürmen der letzten beiden Jahre gelitten.
Der Bohlenweg ist eine Art Fußgängerüberweg durch das sumpfige Tag. Auf der anderen Seite führt ein Wanderweg hoch in den Wald. Mir ermöglichte er in Ruhe eine längere Belichtungszeit zu wählen.
An der Ausschilderung der Straße hatte ich "Lichtenau" gelesen und eine Ortschaft erwartet. Es sind jedoch nur wenige Gebäude, zwei davon Wirtshäuser.
Ahnlich ist es in Erlenfurt. Hier besteht der Ort hauptsächlich aus einer großen Fischzuchtanlage.
Das liebliche Tal ist finsterem Spessartwald gewichen. Ich weiß, dass sich im Wald Teiche verbergen und gehe dorthin.
Huch! Fast dachte ich da sitzt einer, aber es ist nur etwas Holz.
Der hohe Wasserstand hindert mich daran die Fotos so aufzunehmen, wie ich es mir vorgestellt habe. Dadurch dass die Bäume in erster Reihe im statt am Wasser stehen, habe ich keinen guten Blick auf die Wasseroberfläche.
Dort am Ufer hörte ich ein lautes Platschen und Schnaufen aus dem Wasser, sah Wellenbewegung, aber nicht wer sie verursacht hatte. Biber? Otter? Alles ist möglich ...
Nächster Halt "Einsiedel". Wieder einige wenige Häuser, die Forstverwaltung und eine Kapelle.
Die Fotos aus Einsiedel sind bereits einige Tage zuvor aufgenommen
Weiter geht es, zu einem der vielen Wehre in der Hafenlohr. Ein Teil des Wassers wird so für die Fischwirtschaft abgeleitet, gelangt aber nach dem Duchfluss durch die Fischteiche zurück.
Nachdem ich das Brett überquert hatte, gelangte ich in eine märchenhafte Sumpflandschaft.
An einem Hang entdeckte ich diese Pilze. Zu Hause musste ich erst mal googeln, solche hatte ich nie zuvor gesehen.
Es handelt sich dabei um den scharlachroten Kelchbecherling auch Rote Zwergen-Haferl genannt.
In Wikipedia lese ich:
Scharlachrote Kelchbecherlinge gelten in ganz Deutschland als selten, in der Roten Liste der gefährdeten Arten besitzen diese den Status "gefährdet".
Da ich sowieso für die Pilze auf dem Boden herumgekrochen bin, habe ich diesen winzigen aber hübschen Käfer auch gleich mitgenommen, aber nicht bestimmt.
Weiter geht es, wir nähren uns Windheim. Hier sind in den Sommermonaten Wasserbüffel zur Landschaftspflege eingesetzt, aber die sind wohl noch auf der Winterweide.
Windheim ist eine Ortschaft die den Namen verdient. Mehr Häuser, eine Brücke für Autos über die Hafenlohr. An ihr Ufer grenzen die Weiden von Schafen, Ziegen und Pferden.
Der "Hutzelbrunn" war schon von der Straße in Windheim ausgeschildert, in diesem Fall hat mich das Internet im Stich gelassen und keine Informationen darüber geliefert.
Nun bin ich in dem Städtchen Hafenlohr (benannt nach dem Flüsschen) angekommen. Auf der letzten Autobrücke vor der Mündung steht ein Heiliger Nepomuk. Ein Blick hinunter zeigt einen hübsch angelegten Garten eines Privathauses.
Direkt vor der Mündung der Hafenlohr in den Main führt die alte Bahntrasse. Für bessere Bilder klettere ich hinauf.
Das Panorama zeigt, dass ich jetzt gar nicht weit von meinem Lieblingsplatz am Main entfernt bin.
Ich hoffe, der Weg der Hafenlohr von der Quelle zur Mündung hat dir gefallen und die Flut der Bilder (die alle durch einen Klick darauf in höherer Auflösung abrufbar sind) hat dich nicht erschlagen. Frag mich nicht, wie ich es geschafft habe eine Auswahl aus 250 Aufnahmen zu treffen, es sind noch viele schöne Bilder auf der Festplatte.
Meine erste Wanderung durchs Hafenlohrtal habe ich hier dokumentiert, vielleicht gibt es diesmal mehr Upvotes ;-)
Toller Post - liegt echt um die Ecke, und ich war noch nie dort. Diesen Sommer werde ich da mal hinbiken! ;-)
Danke! Das mach mal! Es zieht sich halt recht lang, und man muss dann ja alles wieder zurück, aber es ist total schön!
Werde nur mal punktuell "reinstechen" ;-)
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Hey, Du wurdest von @altobot gevotet!
Danke!
Was für ein schöner Bach :)
Erinnert mich ein wenig an den Bach vor unserem Haus, wo ich als Kind immer Dämme gebaut hab.
Sind diese Wasserbüffel da bis zum Bauch im Schlamm, oder sieht das nur so aus? :D
Danke @melvin7 ! Ich bin auch nicht sicher, ob die Wasserbüffel bis zum Bauch drinstehen oder liegen, sie haben sich sehr wenig bewegt. Und mit bloßem Auge war weniger zu erkennen als auf dem herangezoomten Foto,
Hui, das ist ein sehr umfangreicher und bilderreicher Beitrag geworden :) Super !
Scheint mir auf jeden Fall mal eine Reise wert zu sein - es gibt ja einiges zu sehen.
Danke fürs Feedback! Klar es ist hier eine echt schöne Gegend. Und mit der Bilderflut habe ich zwei Tage lang gekämpft 😉
Hui, vor allem das Bild von der Biene finde ich nett. :D
Ich konnte heute gerade erst eine Hummel beobachten die in ein paar Mauerritze hinein und wieder herausgeflogen ist.
Ja. Zum Glück sind immer noch welche unterwegs ...
Toller Post. Viel Glück bei der Challenge!
Danke schön!