New Year (Teil 25 von: "Nur bei Grün – den Amis ein Vorbild")

in #deutsch7 years ago

Dies ist ein Auszug aus meinem Buch "Nur bei Grün – den Amis ein Vorbild". Die restlichen Auszüge finden sich auf meinem Steemit-Blog: https://steemit.com/@kryptokrat   

An Silvester war in meinem Kaff nichts los. Und das, obwohl dank des ehemaligen Gouverneur von Minnesota, Jesse Ventura, nun auch größere Feuerwerksraketen in Minnesota erlaubt sind.  

Jesse Ventura war als Schauspieler und Wrestler tätig, bevor er in die Politik ging. So hatte er bei der Wahl zum Gouverneur großes Ansehen bei den gerade wahlberechtigt gewordenen High School Schülern. Und da der Kandidat der Republicans ein ehemaliges Mitglied der Democrats war, hatte er das Misstrauen der Konservativen Wähler sicher. So konnten die Konservativen weder die Republicans und natürlich auch nicht die verhassten Demorcats wählen. Von daher kam nur der Independent-Kandidat Jesse Ventura als wählbarer Kandidat für die Konservativen in Frage. Jesse Ventura setzte sich für das legale Tragen von Schusswaffen in der Öffentlichkeit – das übrigens in Wirklichkeit in den meisten Bundesstaaten der USA verboten ist – und natürlich für das Feuerwerk ein. Dieser professionelle Wrestler soll sogar Ambitionen auf eine künftige Präsidentschaftskandidatur haben, so munkelt man. 

Nichts desto trotz gab es kaum Feuerwerk in meiner Ortschaft und das obwohl man anders als in beispielsweise Massachusetts und New York keine Lizenz braucht, um Feuerwerksraketen zu kaufen. 

Neujahr war da schon etwas amüsanter. Denn am ersten Januar wird man im Fernsehen über neue Gesetze informiert. Und wer Amerika kennt, der weiß, dass es bei amerikanischen Gesetzen einiges Lächerliches gibt. 

So gibt es in Kansas ein Gesetz, das besagt, dass wenn zwei Züge sich auf dem gleichen Gleis treffen, keiner von beiden Zügen losfahren darf, bis nicht der andere Zug passiert ist. In Deutschland glaubte ich manchmal, dass diese Regelung auch für die unpünktlichen S-Bahn Züge gelte, die mich zur Arbeit brachten. Desweiteren ist es gesetzlich untersagt, dass man die Grenze von Minnesota überschreitet, wenn man eine Ente auf dem Kopf trägt. Das Selbe gilt übrigens auch für Hühner! 

In den TV-Nachrichten kam eine kurze Vorschau der neuen Gesetze, in denen der Moderator die Zuschauer darüber informierte, dass sniffing a cow’s tail (das Riechen an einem Kuhschwanz) nun durch ein Gesetz verboten wurde. Ich fragte mich daraufhin, warum jemand überhaupt an einem Kuhschwanz rieche. Schließich ist dieser – wie ja auch bei vielen anderen Vierbeinern – von einer nicht sehr appetitlichen Körperöffnung nicht weit entfernt. Und außerdem tötet eine Kuh mit ihrem Schwanz den ganzen Tag lästige Fliegen. Aber nach einem eine ganze Werbepause andauernden Sinnen über die Notwendigkeit dieses Gesetzes, kam dann der Bericht im Fernsehen. Es stellte sich heraus, dass ich den Moderator falsch verstanden habe. Er sagte, dass snipping a cow’s tail (das Abschneiden eines Kuhschwanzes) nun durch ein Gesetz verboten wurde. Offensichtlich schlugen viele Kühe mit ihrem Schwanz nicht nur nervige Fliegen, sondern auch andere tägliche Plagen wie den Bauern, der ihnen immer wieder an den Euter wollte. Darauf entschieden sich dann laut des Fernsehberichtes viele Bauern dazu, ihren Kühen einfach die Schwänze abzuschneiden und somit die Kühe auch der Fliegenplage wehrlos zu überlassen. Nun musste also wieder ein weiteres Gesetz dafür sorgen, dass die eigentlich einzige nötige Regel, die goldene Regel, eingehalten wird. Wir kennen sie meist in Form des Spruches: 

„Was du nicht willst, dass man dir tu', das füg' auch keinem anderen zu.“ 

Aber diesen Spruch kannten Minnesotas Bauern offensichtlich nicht…

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