Trekking in Nepal: Im Schatten der Eisgiganten

in #deutsch6 years ago

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Man sieht ihn schon von Weitem: Der Everest.

Das Himalaya-Massiv ist ein Paradies für Trekker und Bergsteiger . Im Nordosten Nepals wartet das Khumbu-Himal-Gebiet mit vielen klassischen Routen, phantastischen Gipfelsichten und zahlreichen Herausforderungen auf.

Schon wenige Minuten nach dem Start in Kathmandu präsentiert der Himalaya seine Faszination. Wie an einer Perlenkette aufgereiht, recken Nepals höchste Berge ihre vereisten Häupter durch die Wolken und geben einen Vorgeschmack auf unser Trekking-Abenteuer. Seinen Anfang nimmt es mit der Landung in Lukla. Sie lässt den Atem stocken, denn der Pilot hat nach dem Aufsetzen am höchsten Punkt des Dudh-Kosi-Tales nur etwa 300 Meter bis zum Ausrollen auf dem Airport. Wie immer zur Trekkingzeit warten dort schon viele Träger, um mit Touristenlast ein paar Rupien zu verdienen.

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Lukla, 2 800 Meter hoch gelegen, ist der Ausgangspunkt für Touren im nordöstlichen Himalaya-Gebiet. Die Khumbu-Region ist auf Trekking eingestellt. Lodges säumen die Wege, niemand muss verdursten oder hungern. Selbst Schokoriegel und Pizza sind im Angebot und natürlich der süße Milchtee Masala chiyaa oder das Nationalgericht Dal bhaat aus Linsen, Reis und Gemüsecurry zur Stärkung in der Bergwelt.

Unser Ziel ist der Gokyo am Fuße des Cho Oyu. Bis zum Rückflug sind rund 120 Kilometer durch das Khumbu-Gebiet Richtung Everest und mehr als 3 000 Höhenmeter zu bewältigen. Nicht mitgezählt die Ab- und Wiederaufstiege infolge vieler Flussüberquerungen. Durch sie wachsen die Höhenmeter um ein Vielfaches. Das ständige auf und ab hat jedoch einen Vorteil - es erleichtert die Gewöhnung an Höhe und immer dünner werdende Luft.

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"Langsam, langsam", betont Maila deshalb immer wieder, der Sirdar, der Logistik-Chef der Tour. Bergführer ist Sherpa Pandew Rai. Er geht voran, bestimmt das Tempo und mahnt, ja das Trinken nicht zu vergessen. Andernfalls könnte das gefährliche Folgen haben. Während wir bei den stetigen Anstiegen immer tiefer atmen, nimmt Pandew alle Höhen fast mühelos. Und das nur mit leichten Turnschuhen und Jeans bekleidet, als wolle er all jene widerlegen, die Trekkern immer neue und teurere Ausrüstungen anpreisen.

Auf dem Weg von Phakding nach Namche Bazar wird unsere Kondition einer ernsthaften Prüfung unterzogen. Bei Monjo zahlen wir 1 000 Rupien (zehn Euro) für den Eintritt in den Nationalpark Sagarmatha (nepalesisch für Everest) und passieren unter Gebetsfahnen die schwankenden Hängebrücken über den Dudh Kosi (Milchfluss), der sich weiß schäumend durch Schluchten und Täler windet.

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Dann liegt die berüchtigte Rampe nach Namche vor uns. Nun geht es zwei Stunden steil hinauf über Felsen, Geröll und enge Pfade. Während wir unbeschwert den ersten freien Blick zum majestätischen Everest genießen können, ziehen Scharen schwer bepackter Träger vorbei. Meist schleppen sie auf dem Rücken mehr als ihr eigenes Körpergewicht über den nach Tibet führenden alten Handelsweg. Wir würden da keinen Schritt mehr vor den anderen setzen können.

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An Freitagen ist die Rampe nach Namche bis nachts belebt, denn samstags ist Markt im Hauptort der Sherpa. Buntes Treiben aber herrscht täglich im wirtschaftlichen Zentrum der Khumbu-Region, das an ein riesiges Amphi-Theater erinnert. Touristenmassen drängen sich in den Gassen. Laden reiht sich an Laden, es gibt Lebensmittel, Souvenirs und alles, was man an Ausrüstung im Hochgebirge braucht - garantiert "echte" Markenware zu chinesischen Preisen.
Mit herrlichen Blicken auf Thamserku (6 618 m), Kang Tega (6 783 m) und Ama Dablam (6 865 m) steigen wir weiter Richtung Tengpoche. Ein Abstecher nach Khunde gilt dem höchst gelegenen Krankenhaus der Welt. Das von Ärzten aus Neuseeland und Kanada unterstützte Hospital ist eines von vielen Hilfsprojekten, die Sir Edmund Hillary ins Leben gerufen hat.

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Der Erstbesteiger des Mount Everest machte auch das Kloster Tengpoche bekannt. Noch bevor das bedeutendste buddhistische Kloster Nepals in Sicht kommt, sind die Signale der Mönche zu hören. Sie blasen in riesige Muscheln und laden auch alle ankommenden Touristen zu einem Buja ein. Mit der Gebetszeremonie erbitten sie das Wohlwollen der Götter des Himalaya. Offensichtlich sind sie auch uns gewogen. Denn am nächsten Morgen zeigt die Bergwelt ihre ganze Pracht: Mount Everest, Lhotse und Nuptse vor strahlendblauem Himmel.

Eine wahre Postkartenidylle. Übertroffen wird sie noch einmal in Gokyo, am Endpunkt der Tour. Auf 5 000 Metern Höhe angelangt, prägt der gewaltige Eiskamm zwischen Cho Oyu (8 201 m) und Gyachung Kang (7 922 m) neben dem Ngozumba-Gletscher die Kulisse hinter dem türkis glänzenden Gokyo-See. Ein Anblick, der alle Mühen und sogar die Sehnsucht nach dem Hotel in Kathmandu vergessen lässt. Mit seinen 5 483 Metern wirkt der <> Peak dagegen wie ein Winzling - doch mit spektakulärer Sicht auf unzählige weiße Riesen, die von den vier Achttausendern Cho Oyu, Mount Everest, Lhotse und Makalu dominiert werden.

So, noch ein paar Bilder für Euch!

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