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RE: Woher stammt die intellektuelle Trägheit unserer Gesellschaft? #freiheitswoche

in #deutsch7 years ago

Wow - was für ein Artikel! Danke dir - ich kannte John Taylor Gatto bis jetzt noch nicht. Wunderbar klar auf den Punkt gebracht - genial. Ich selbst habe viele Jahre Kindergärten geleitet (ich weigere mich, "Kindertagesstätten" zu schreiben und nannte "mich selbst Kindergärtnerin")

Meine Idee war, von innen heraus etwas zu verändern... Partiell habe ich sicherlich einiges bewirken können, aber wenn ich selbst mein Team erst einmal dafür begeistern muss, mit Kindern mehr zu "spielen" statt in Lerngruppen Themen zu "behandeln"... von den Erwartungen der Eltern ganz zu schweigen: "Wie bereiten Sie denn nun auf die Schule vor?!"

Ich habe die Freude an meinem Beruf verloren und vor fast 10 Jahren den Job an den Nagel gehängt... und dabei war ich doch extra Kindergärtnerin geworden und nicht wie ursprünglich geplant Lehrerin.

Heute sind ja bereits 6 Monate alte "Kinder" in Krippen untergebracht und die Wenigsten hinterfragen dies. "Intellektuelle Trägheit". Wir machen eher unsere Kinder passend, als dass wir etwas in unserem Leben ändern, oder etwas hinterfragen.

Gatto trifft den Nagel auf den Kopf bzw. stellt klar, was "Schule" erreichen soll. Mein Videotipp (20 Minuten): Ken Robinson

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Danke.. das Video werde ich mir gleich ansehen =)

Wenn man mit Menschen redet, die als Lehrer oder Kindergärtner arbeiten, finde ich es immer wichtig, herauszuarbeiten, dass diese Kritik nicht euch gilt. Persönlich habe ich auch durchaus positive Erinnerungen an meine Schulzeit und bin überhaupt nicht der Meinung, dass alle meine Lehrer schlecht waren.

Es geht hierbei ums System und die Tatsache, dass ein Bildungsmonopol Innovation verhindert. Es glaube zum Beispiel, dass es viel natürlicher ist, wenn Lehrer die Kinder auf den Wegen, die sie beschreiten wollen, begleiten, anstatt dass sie ihnen den Stoff zu 100% vorgeben.

Ich denke, dass es auch auf einem freien Markt in den meisten Schulen Pflichtfächer geben würde (die Eltern würden das ganz einfach wollen), aber ich kann mir vorstellen, dass ein Großteil der Zeit "frei verfügbar" wäre, sodass Kinder den Lehrern vorschlagen würden, was sie machen möchten. Es würden zeitlich begrenzte Projekte (in Gruppenarbeit oder allein) entstehen, die von den Lehrern betreut und begleitet würden.

Mir macht das sehr viel Spaß, darüber nachzudenken, wie unsere Welt sein könnte, wenn wir alle einmal ein wenig nachdenken würden =)

Hallo kadna, schau doch mal bei einer Sudbury-Schule vorbei (in Deutschland auch manchmal demokratische Schulen genannt), dort könntest du vielleicht zu deiner beruflichen Erfüllung (zurück)finden. Die meisten sind in Deutschland erst in den letzten 3 Jahrzehnten entstanden, einige neue am Entstehen.

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