Fotogedanken - Duplorian in der Falle: Pest oder Cholera?

Böses Erwachen

Alles tat weh - vor allem sein Kopf schmerzte in unbekannt starker Weise. Vorsichtig öffnete er die Augen, nur um sie gleich darauf wieder zu schließen. Es war immer noch viel zu hell. Das klare Licht stach in seinen Augen.

Vorsichtig richtete er seinen Oberkörper auf, um sich an die Wand zu lehnen. Er musste unbedingt wieder seinen Kopf frei bekommen. Frei von den Schmerzen und frei von dem merkwürdigen hellen Licht.

Was stimmt denn hier nicht?

Duplorian hatte keine Ahnung, was mit seinem Kopf, oder vielmehr seinen Augen pasiert war. Er wusste genau wo er war und dennoch sah alles anders aus. Zwischen seinen Lidern hindurch nahm er die Szenerie wahr... es war die Martell-Treppe, die in die obere Stadt führte. Wie immer waren viele Menschen rechts und links unterwegs - auf und ab. Ein ganz normales Bild... eigentlich. Und dennoch war es völlig falsch.

Auch mit weit geöffneten Augen konnte Duplorian auf der mittleren Treppe niemanden sehen. Sie war leer. Kein Auf und Ab. Nichts. Die Dritte Spur war total leer. All die fleißigen Wesen, die die Martell-Arbeiter unterstützten, waren wie vom Erdboden verschluckt.

Die Greine, die mit ihren großen Händen in der Lage waren, alle Stürze und Unfälle aufzufangen... Wo waren sie bloß?

Und die Frisaplunas, die immer für frische Luft sorgten mit ihren Kiemen-Nasen... Wo schwirrten sie herum?

Oder seine Brüder, die Varjonen, die die einzigartige Fähigkeit des Wärmeausgleichs besaßen... War er der einzige Eingeweihte hier unten? Wo waren die anderen?

Dass er keine Erd-Golanten hier unten sah, war nicht sonderlich überraschend... sie stabilisierten das Martell-Gelände oberhalb der Treppe.

Die Menschen wirkten angestrengt und unsicher. Sie schienen auch zu merken, dass etwas nicht stimmte. Da sie aber keine Eingeweihten waren, verstanden sie absolut nichts und es hätte auch keinen Zweck, mit ihnen zu sprechen. Zumal sie ihn gar nicht wahrnehmen würden.

Panik breitet sich aus

Ein Schreck durchfuhr ihn. Oder war es das??? War er jetzt ebenfalls ein Uneingeweihter geworden? Jemand, der wie die Menschen nur zum Arbeiten in die Martell-Fabrik ging und das Leben hinter dem Schleier überhaupt nicht mit bekam? War die Treppe gar nicht leer??? Das durfte nicht sein!

Der Schreck mobilisierte seine Lebensgeister und Duplorian schaffte es, sich hinzustellen. Sich an der Wand entlang tastend begab er sich in Richtung der Treppe zwischen den Rolltreppen für die Arbeits-Menschen. Jetzt kam es darauf an...

Würden sie ihn wahrnehmen können? Das würde bedeuten, dass er irgendwie mutiert war und jetzt auch zu den Unwissenden gehören würde. Seiner Fähigkeiten beraubt könnte er nie wieder seine Familie und seine Freunde sehen! Grauenvoll!!!

Wenn die Menschen ihn allerdings nicht wahrnehmen könnten, hieße es, dass er noch im Vollbesitz seiner (Wahrnehmungs-)Kräfte war. Wenn dann allerdings die Treppe wirklich leer und unbenutzt war... dann wäre er der einzige Eingeweihte in diesem Distrikt - einsam und völlig überfordert. Grauenvoll!!

Duplorian ging zögernd auf die Rolltreppen zu. Eigentlich wollte er gar nicht wissen, wie die Antwort aussehen würde, da es keine erfreuliche Variante gab - er konnte nur verlieren...

Dies ist mein Beitrag zu den #fotogedanken, die ich selbst ins Leben gerufen habe. Wer Spaß an Phantasie und Kreativität hat, kann sich hier austoben. Die Idee ist, irgendetwas mit Worten zu kreieren und sich dabei von einem Foto inspirieren zu lassen. Je mehr Steemianer mitmachen, desto interessanter wird es, da wir alle so verschieden sind und es zusätzlich noch 1000 Varianten gibt, ein Foto in Szene zu setzen.

Wenn du genauer wissen willst, warum #FotoGedanken ein sinnvolles Projekt ist, kannst du es hier nachlesen: FotoGedanken - immer wieder Sonntags

Fotos: Panik:pixabay und Rolltreppe: @kadna

Collage: Canva