Radikal

Leute fragen sich, was aufeinmal bloß mit Thomas ist,
denn er geht nicht mehr auf Partys, weil er ist jetzt Christ.
Seine Freunde finden Thomas Denkweise radikal,
doch was mit ihm los ist, das ist Patrick ziemlich egal,
denn Lisa hat Geburtstag, und er wurde angefragt,
kostenlos saufen, Absturz ist angesagt.
Die Heimfahrt wird schon klappen denkt er, weil er viel verträgt.
Partymucke aufgedreht, Yeah, und er haut den Wodka weg,
zum fit bleiben zog er vorher schon paar Nasen Pepp.

Endlich Wochenende, für ihn ist das Leben pur,
doch auf der Heimfahrt geriet er auf die Gegenspur.
Es kam zum Crash, er überlebte leicht verletzt,
doch Metallsplitter haben das Paar im anderen Auto zerfetzt.
Sie kamen gerade aus den Flitterwochen aus Sri Lanka,
doch die Frau war im dritten Monat schwanger.

Weil er nicht lebt wie sie, nennen sie ihn radikal,
ja er ist radikal, denn Jesus war die Wahl!
So viele Wege führen nur zu Tod, Leid und Schmerz,
doch der Weg, den du wählst ist das Schicksal das du erbst.

Den ersten Sex hatte Mandy schon mit dreizehn,
bis auf die Ehe warten, sowas lässt sie sich nicht einreden,
und dank Verhütung wird die Schwangerschaft nicht eintreten.
Ja, ihre Eltern sind karriereorientiert,
alles ist ok solang ihr Studium funktioniert.
Gut gebildet ist sie und natürlich voll emanzipiert,
so denkt sie, dass sie ihr Leben vollkommen kontrolliert,
bis es eines Tages dann doch plötzlich passiert.

Schwangerschaft und dazu ständige Übelkeit,
doch natürlich kam für sie das Kind zur falschen Zeit.
Abtreiben will sie nicht, doch was macht sie jetzt??
Das verheimlichen bedeutet für sie täglichen Stress.
Ein Kind in der Karrierelaufbahn, sowas kann nicht gehn,
als beim Frustsaufen die Wehen plötzlich eintreten.
Das neue Leben, es wirkte so unbedarft,
etwas starb in ihr, als sie das Kind von der Brücke warf.

Weil er nicht lebt wie sie, nennen sie ihn radikal,
ja er ist radikal, denn Jesus war die Wahl!
So viele Wege führen nur zu Tod, Leid und Schmerz,
doch der Weg, den du wählst ist das Schicksal das du erbst.

Damals hatte Thomas auch Stress mit der Polizei,
er gab sich gern die Kante, bei jeder Sauferei.
Ja, früher lief es umgekehrt, denn da war er noch unbekehrt,
der gerade Weg war für ihn eher unbegehrt.
Dann fand er zu Gott und der Anfang lief zwar nicht perfekt,
auch das er Fehler machte bekam er schnell von anderen gesteckt.
Tja, schlechte Dinge aus dem Leben reißen braucht seine Zeit,
doch er blieb dran und irgendwann war es dann soweit.

Es blieb nicht unbemerkt, man konnte es sehn,
aber natürlich fanden es die anderen zu extrem.
Etwas glauben ist schön und gut, doch was echt nicht geht,
ist, dass dieser Typ es auch noch tatsächlich lebt.
Das Böse meiden, Gutes tun hält jeder für wichtig,
doch wenn es einer mal ernst meint, gilt das als extremistisch,
obwohl niemand zu Schaden kommt, oder ist es nur, weil
sein Wandel die anderen unbewusst verurteilt..?