🚧 🏗️ Wunden in der Landschaft durch Industrieanlagen - 🏊‍♂️ die Natur schließt sie schnell wenn man sie läßt 🏊‍♂️

in #deutsch4 years ago (edited)

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Eine Sand-und Kiesgrube am Main bei Bürgstadt

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Der Mondsee bei Wertheim entstand aus einer renaturierten Sandgrube.

Überall in der Welt wird gebaut, und Sand und Kies sind wesentliche Rohstoffe für die Bauindustrie. In letzter Zeit hört und liest man immer öfter, daß speziell Sand eine knapper werdende Ressource ist. Der Spruch „wie Sand am Meer“ gilt nicht für den Sand, der für Beton, Mörtel etc. verwendet wird.
In weiten Flußtälern, wo das Gefälle nicht mehr so groß ist, findet man geeignete Sandvorkommen, die noch entsprechend aufbereitet werden müssen.

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Nicht nur die chemische Zusammensetzung sondern auch die Kornform und Korngrößen der Sande sind von Bedeutung. Hier sieht man ein Gewirr von Transportbändern, Siebanlagen, Silos wo die Klassierung der Sande durchgeführt wird.

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Da hier ständig mit den abrasiven Sanden und mit viel Wasser gearbeitet wird, sind die Anlagen rostanfällig und relativ unansehnlich.
Sie sind einfach notwendig, auch wenn sie für einige Jahre das Landschaftsbild beeinträchtigen.
Es ist versöhnlich, wenn man sieht was aus den stillgelegten Sandgruben entsteht.

Der Mondsee bei Mondfeld, ehemals eine Sandgrube, die 1978 stillgelegt wurde. Es entstand ein Badesee mit einer Wasserfläche von 20 ha, mit guter Wasserqualität. Auf einem Damm führt ein wunderschöner Radweg um den See herum.

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Der Rad-Rundweg

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Links der See

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Und rechts der Main, der nach dem Prinzip der kommunizierenden Röhren für konstanten Wasserstand im See sorgt.
Der Mondsee fügt sich sehr schön in das Panorama ein, wie aus den nachfolgenden Bildern zu sehen ist

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Blick von Mondfeld Richtung Wertheim

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Blick auf den Bereich der für den Angelverein reserviert ist

Der See hat eine ausgewiesene Badezone und und eine Naturschutzone. Aus dem unansehnlichen "Baggerloch" ist ein Biotop geworden, ein Naherholungsgebiet, das gern in Anspruch genommen wird.
Entlang des Mains gibt es eine Reihe von Badeseen, die nach der Stilllegung der Kies-und Sandgruben entstanden und im Schlepptau einige sehr schöne Campingplätze, beliebt bei Dauercampern.

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Sehr guter Beitrag von dir mein lieber Jochen mit schönen Landschaftsaufnahmen, wenn jede Industriebrache so renaturiert würde wäre uns allen schon viel geholfen aber leider stehlen sich viele (hauptsächlich große) Betreiber aus der Verantwortung und dann verkommen die Gelände regelrecht über Jahre hinweg.

Grüße aus dem heißen Andalusien
Don Thomas

Lieber Thomas vielen Dank, daß du bei mir rein geschaut hast. Da in eurem Programm Gewinnung von Strom aus Sonnenenergie steht, liegt das Betreiben von Klimaanlagen nahe und für einen kühlen Kopf ist gesorgt.
Herzliche Grüße Jochen

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vielen Dank für das Upvote.

Mit dem Mondsee hast du ein wirklich schönes Beispiel für gelungene Renaturierung genannt und abgelichtet.
Wir haben auch viele renaturierte Industriegebiete - früher Torfabbau, aber auch eine Menge Kiesgruben - in unmittelbarer Umgebung. Dabei wundert es mich immer wieder, wie schnell sich die Natur ihr Eigentum zurückholt. Und wenn man die entstandenen Biotope in Ruhe lässt, am besten auch unter Naturschutz stellt, siedeln sich die seltensten Pflanzen und Insekten an. Beeindruckend! Dennoch wäre es mir lieber, die Natur würde vielerorts von Vornherein unangetastet bleiben, weil sich so viele Spezies dann eben doch nicht erholen und für immer verloren sind.
Vielen Dank für diesen schönen Beitrag,
liebe Grüße,
Chriddi

Guten Tag Christiane,
mit dem Abbau von Sand und Torf kommen wir ja noch glimpflich davon. Bei Braunkohle sind die Eingriffe in die Natur schon beachtlich. Ich habe gerade die Abbildung einer Kupfererzmine vor mir. In den 60-er Jahren war der Abbau-Krater bereits 720 m tief, größter Durchmesser 2,8 Kilometer und vorgesehen war noch 300 m tiefer zu gehen. Diese Mondlandschaft liegt in Utah, in einer kahlen Bergwelt und sieht aus wie ein gewaltiger Meteoriteneinschlag, wenn es nicht die vielen Etagen gäbe, auf denen Bagger und LKW s ihre Arbeit verrichten. Ist bestimmt ein imposanter Anblick, wenn man nicht gerade dort arbeiten muß.
Herzliche Grüße Jochen

Also so einen Baggersee gibt es auch in Tundren/ Niedersachsen und da ist es auch schön zugewachsen mittlerweile - das Örtchen kenne ich sie 20 Jahren und weiss, dass am Anfang dort Kräne standen... Jetzt wachsen da Bäumen und Sträucher und gebadet wird im Sommer dort auch.

Was den Sand angeht, also der Spruch "wie Sand am Meer" bildet leider nicht mehr so 100%. Der wird nämlich knapp, weil ja immer mehr gebaut wird und daher Gebrauch wird.

Von Berufswegen (damit habe ich mich ja knapp 3 Jahre) sehr beschäftigt, weiss ich um die Unterschiede von Sand, was Krönung, Farbe und Verarbeitungseigenschaften angeht. Und oft dazu im Blog von SandLicht geschrieben. Aber das ist eine andere Geschichte :-)

Schöne Naturaufnahmen übrigens.

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