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RE: Tipps zur Selbstverteidigung IV: Messerangriffe

in #deutsch5 years ago

Ich hätte bezüglich der tatsächlichen (oder gefühlten?) Zunahme von Messerangriffen (speziell auch aufgrund von Einwanderung innerhalb der letzten Jahre) gerne ein paar aussagekräftige Statistiken gesehen ... denn vor den Schlussfolgerungen sollten die Fakten stehen ...

Die Behauptung, in manchen "Kulturkreisen" gehöre die Nutzung von Messern - überspitzt formuliert - quasi zum Alltag, halte ich für zumindest irreführend. Wer genau ist damit gemeint? Alle Ausländer? Alle Muslime? Alle Flüchtlinge? Der männliche Anteil dieser Gruppen (ich gehe stark davon aus, dass z. B. deutsche Männer weitaus öfter mit Messern attackieren als beispielsweise türkische Frauen)? Speziell kriminelle Clans?

Ich vermute stark, dass außer den Mitgliedern der letztgenannten, relativ kleinen Gruppe, die übergroße Mehrheit der Mitglieder aller anderen noch nie ein Messer mit Angriffsabsicht in der Hand hielt.

Ich kann mir gut vorstellen, dass in einigen der genannten Gruppen die Nutzung von Messern zwecks Attacke anderer Menschen statistisch gesehen etwas häufiger vorkommt als im deutschen Durchschnitt, wobei ich das tatsächliche Risiko, Opfer eines Messerangriffs zu werden, immer noch als ziemlich gering einschätze (Autofahren dürfte weitaus gefährlicher sein).

Ich könnte jetzt selbst nach Statistiken suchen, aber ich finde, erst einmal sollte der kommentierte Artikel mit gutem Beispiel voranschreiten. :)

Sort:  

Danke für Deinen comment, ich dachte, dass es für jeden klar sein, dass Messerangriffe zunehmen
z.B. "Gewaltdelikte mit Stichwaffen in Öst. von 2009 bis 2017 fast vervierfacht".
image.png
https://www.oe24.at/oesterreich/chronik/Messer-Attacken-Zahl-der-Angriffe-vervierfacht/325183030
In Deutschland scheint es keine einheitliche Statistik zu geben (warum?). Von der Tendenz geht es überall rauf Quelle
Ein Artikel über den Grund des Anstiegs (in Öst.): https://www.profil.at/oesterreich/kiminalitaet-trend-messer-tatwaffe-9312813

Wegen "mancher Kulturkreise": Ich blieb absichtlich, um nicht gleich geflaggt zu werden wegen Verhetzung. Wer nicht weiss, welche Gruppen damit gemeint sind (weder öst. Männer noch türkische Frauen!), der würde es auch nicht glauben, wenn ich es explizit erwähne. Mehr dazu im verlinkten Profil-Artikel.
Nur als Beispiel: Ein junger Afghane gibt an vor Gericht "er habe nicht gewusst, dass es in Österreich verboten sei, jemanden niederzustechen."

Ich persönlich finde die Nennung (auch von scheinbar offensichtlichen) Statistiken in solchen Artikeln immer wichtig, dann hat man etwas Handfestes, worauf sich die folgende Diskussion beziehen kann.

Nur als Beispiel: Ein junger Afghane gibt an vor Gericht "er habe nicht gewusst, dass es in Österreich verboten sei, jemanden niederzustechen."

Meine erste Vermutung wäre, er stelle sich dumm, um weniger hart bestraft zu werden. Es mag einen gewissen Prozentsatz an Menschen aus diesen "Kulturkreisen" geben, der so etwas tatsächlich nicht weiß ... aber ich persönlich würde das in den meisten Fällen als Schutzbehauptung einstufen (wir leben im Zeitalter des Internets, das selbst in vielen Entwicklungsländern mittlerweile besser funktioniert als hier in Deutschland!).

Ich persönlich (ich kann nur von mir selbst sprechen) bin stets für eine möglichst präzise Sprache, denn es gibt zwischen den, möglicherweise mit dem Term "bestimmte Kulturkreise" gemeinten Gruppen (Ausländer, Muslime, Flüchtlinge, Clan-Mitglieder etc.) doch deutliche Unterschiede. Ich weiß immer gerne, worüber ich überhaupt diskutiere. :)

Wie ich bereits schrieb, dürfte in 'bestimmten' Gruppen der Gebrauch des Messers als Angriffswaffe statistisch gesehen tatsächlich signifikant höher liegen als im Bevölkerungsdurchschnitt. "Höher" bedeutet aber nicht, dass die meisten Mitglieder dieser Gruppen Messerstecher wären - was manche Leser aus solchen Aussagen nur zu gern ableiten. Warum ich das gefährlich finde, schrieb ich oben (es wäre m. E. besser gewesen, keine zwei parallelen Diskussionsstränge zu eröffnen, ich wollte @xels eigentlich nur zu meiner Hauptantwort 'weiterleiten').

Egal wieviel oder wie wenig das Nutzen von Messern zur Problemlösung bei den von Dir aufgezählten Gruppen verbreitet ist, es ist meiner Meinung nach jedenfalls häufiger als es den Gesetzen in diesem Land entspricht. Wir dürfen legitimerweise erwarten, dass andere Gruppen sich an die Spielregeln halten, speziell wenn sie so sozialhilfemässig versorgt werden - denn das dient auch einem erquicklichem Zusammenleben. Actio und reactio. Es gibt keine generelle Ablehnung gegen z.B. Chinesen, weil diese unauffällig sind.
Rein fiktives Bsp. zur Veranschaulichung: Wenn ich in Japan leben würde und öfters in der Zeitung von Messerstechereien unter Österreichern lesen müßte (oder wöchentlich von Morden durch Österreicher an Japanern), dann würde ich mich schämen und es wäre mir entsetzlich peinlich und ich würde VERSTEHEN, dass Ressentiments und Anfeindungen gegen Österreicher unter den Japanern entstehen würden. Ich würde dann eine Ablehnung meiner Person nicht als Grund hernehmen, mich zu "radikalisieren".
Hier prallen fundamentale Wesensauffassungen aufeinander. Du als toleranter, weltoffener, werterelativierender (jeder soll wie er will) Mensch glaubst, alle anderen wären im Prinzip auch so, aber glaube mir, es gibt unter den Menschen, die in patriarchalischen, clan-haften Kulturen aufgewachsen sind, viele, die nur lachen können über so eine Einstellung und diese als Schwäche interpretieren. Viele dieser Menschen haben in ihrer Kindheit schon Gewalt erlebt und sie ticken so, dass Gewalt die Entscheidungen trift. Das Recht der Stärkeren, auch in der Gruppe. Daher sind sie oft in Gruppen anzutreffen, und mobilisieren sich binnen Minuten übers Handy.
Warum ich das sage? Weil es nicht gut ausgehen wird, so zu tun, als ob das nur Einzelfälle sind. Das wird noch ein riesiges gesellschaftliches Problem werden. Ich habe diese Entwicklung sich schon vor 10 Jahren abzeichnen sehen, als noch nicht jeder Woche einer ermordet wurde. Ab wann bist Du statistisch überzeugt? Wenn es mal ein Mord pro Tag ist? Auch dann werden die Deutschen keine Statistik veröffentlichen, weil das wäre ja Hetze.
In GB hat man Kinderpornoringe jahrelang vertuscht, nur um nicht politisch unkorrekt zu sein!

Wir dürfen legitimerweise erwarten, dass andere Gruppen sich an die Spielregeln halten ...

Ich sehe es so, dass man das letztlich von jedem erwarten darf (Migrant oder nicht). Ich befürworte ein konsequentes Vorgehen gegen Straftäter, insbesondere, wenn es um den Schutz der Gesundheit anderer Menschen geht.
Genauso entschieden erwarte ich, Nichtstraftäter nicht mit Straftätern zu assoziieren, nur weil sie dieselbe Haarfarbe, Nationalität oder Religion besitzen. In einem Land, in dem die Unschuldsvermutung nicht mehr gilt, und alle Menschen bestimmter Merkmale (Herkunft, Status, Religion, ...), unbesehen ihrer Individualität, in einen Sack gesteckt werden, auf den dann draufgehauen werden darf (auch verbal), möchte ich nicht leben.

Es bleibt außerdem festzuhalten, dass die große Mehrheit aller Flüchtlinge (aller Muslime, aller muslimischen Flüchtlinge ...) sicherlich niemals jemanden mit einem Messer bedroht oder gar verletzt hat.

Wenn ich in Japan leben würde und öfters in der Zeitung von Messerstechereien unter Österreichern lesen müßte (oder wöchentlich von Morden durch Österreicher an Japanern), dann würde ich mich schämen und es wäre mir entsetzlich peinlich und ich würde VERSTEHEN, dass Ressentiments und Anfeindungen gegen Österreicher unter den Japanern entstehen würden. Ich würde dann eine Ablehnung meiner Person nicht als Grund hernehmen, mich zu "radikalisieren".

Ich würde mich nicht schämen. Ich bin einzig und allein für mich selbst verantwortlich. Ich schäme mich ja auch nicht, wenn Neonazis Asylantenheime anzünden, obwohl sie ganz genauso Deutsche sind wie ich. Ich schäme mich auch nicht nicht für die NSU (bin ich die NSU?). Ich laufe deshalb auch nicht ständig mit einem Schild herum, auf dem steht "Ich bin Deutscher, aber dennoch kein Neonazi." :)

Und da ich eine Allergie gegen Pauschalisierungen habe, empfände ich es als zutiefst unfair, mich zu verurteilen, falls irgendwelche anderen Deutsche sich irgendwo auf der Welt danebenbenähmen. Diese Allergie würde mich aber wiederum davor bewahren, nun alle Japaner etc. dafür verantwortlich zu machen, wenn einige von ihnen mich vorverurteilten, obwohl ich unschuldig wäre.
Derartig differenziertes Denken ist aber nicht jedermanns Sache (obwohl es in meinen Augen eine simple Selbstverständlichkeit sein sollte). Deshalb gibt es eben auf der einen Seite Menschen, die alle Muslime/Flüchtlinge etc. pauschal ablehnen und auf der anderen Seite Muslime, die keine Deutschen mehr mögen, weil einige sie unfair behandel(te)n.

... aber glaube mir, es gibt unter den Menschen, die in patriarchalischen, clan-haften Kulturen aufgewachsen sind, viele, die nur lachen können über so eine Einstellung und diese als Schwäche interpretieren.

Und ja! Hier bin ich wieder bei dir. Es gibt unter denen einige, die ich auf den Mond schießen würde (um jetzt nichts Schlimmeres zu schreiben), wenn ich könnte. Ich weiß ganz genau, von welchem Typus du da sprichst. Brutal, dreist, respektlos, frauenverachtend, teilweise zynisch das System ausnutzend ...

Aber was nutzt es, wenn man von Muslimen spricht, Flüchtlingen oder beidem zugleich, den Eindruck zu erwecken, die Mehrheit unter ihnen erfüllte genau dieses abstoßende Klischee? Es ist doch ganz einfach: Einige tun es, andere nicht. Und die, die es nicht tun, sollten mit der gleichen Fairness behandelt werden, wie jeder Mensch, der einfach nur in Frieden leben will.

Ich hasse es, Individuen Unrecht zu tun, ich bin kein Gruppen, sondern Individuen bewertender Mensch.

Ich verstehe was Du meinst und es ist zugegebenermassen unfair gegenüber allen, die sich gesetzestreu verhalten, gut integrieren, etc. so zu behandelt und in einen Topf geworfen zu werden.
Die gleiche Problematik entsteht beim "profilen", dass die Polizei in Parks z.B. gezielt Durchsuchungen bei Schwarzen nach Drogen macht. Aber beides ist genau eine Folge des Fehlverhaltens Einiger, dass andere dadurch Nachteile haben.
Aus der Sicht des Individuen bewertenden Menschen ist das nicht richtig, aber ich komme aus der Sicht der Risikovermeidung/Selbstverteidigung und da ist es einfach pragmatisch, in Kategorien zu denken. Schliesslich geht es für mich als Individuum um meine Unversehrtheit und da nehme ich ein gewisses Mass an Unfairness in Kauf und würde einer Gruppe herumlungernder junger Migranten im Zweifel aus dem Weg gehen und nicht naiv mit meinem iPhoneX durch die Gruppe durchlaufen, nicht links und rechts schauend.
Denn das Risiko ist asymmetrisch: auf der einen Seite fühlen sich zu Unrecht Verdächtigte herabgesetzt, in ihrer Würde verletzt, aber im umgekehrten Fall, falls ich naiv bin und dann angegriffen werde, kann es sehr böse ausgehen.

Ich lasse das jetzt einfach mal so als Schlusswort stehen. Interessante Diskussion, die zum Nachdenken anregte.

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