Warum gerade er?

in #deutsch3 years ago

Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!

Das Phänomen Sebastian Kurz - der Senkrechtstarter und (noch) nicht wirklich Abgestürzte der österreichischen Politik - wirft die Frage auf, was gerade ihn für diesen kometenhaften Aufstieg prädestinierte.

Der unvoreingenommene (Oder sollte man sagen: der uninformierte?)Betrachter kommt zu dem Ergebnis: nichts. Sogar ganz im Gegenteil: Schon in der Schule war Sebastian Kurz nicht durch überdurchschnittliche Leistungen aufgefallen. Später kam es noch schlimmer: Er brach sein Jura -Studium ohne Abschluß ab und wählte den (Aus-)Weg so vieler Bildungs~ und Berufsversager in die Berufspolitik. Er zeichnet sich weder durch Charisma, noch durch Eloquenz oder geistige Brillanz aus.

Was also war es, das gerade ihn über so viel besser qualifizierte Konkurrenten erhob? Die Antwort: Es waren genau diese Vita und diese Eigenschaften, die ihn ins Visier seiner Gönner brachten.

Ein intellektuell wacher Geist mit solider Ausbildung hätte seine eigene Agenda verfolgt und eigene Akzente gesetzt - und wäre damit seinen Auftraggebern aus dem Ruder gelaufen. Das durfte nicht passieren. Gefragt war ein Sprachrohr und Exekutor, der kontrollierbar und steuerbar war. Und das war er.

In seinem Buch „Abhängig beschäftigt“ weist der Journalist Thomas Röper anhand zahlreicher Beispiele das System nach. Beobachten läßt sich dieses Förderband-Prinzip ganz mühelos:

  • vom Schulversager und Kriminellen (Straßenschläger mit RAF-Verbindung) zum Außenminister;

  • von der gescheiterten Ärztin und Hausfrau mit sieben Würfen über die Spitze des Verteidigungsministeriums (dort kriminell in Erscheinung getreten) an die Spitze der EU-Kommission, wo sie an ihre kriminelle Vergangenheit nahtlos anknüpft;

  • von der farblosen und feige-servilen SED-Schranze ins Bundeskanzleramt;

  • von der Gastronomin an die Spitze des Forschungsministeriums;

  • von der Trampolinspringerin mit dubiosem Lebenslauf und Sprachbehinderung an die Spitze des Außenministeriums.

Wem hätten sich vor diesem Hintergrund nicht schon Fragen aufgedrängt? Steuerbarkeit via Erpreßbarkeit lautet die Antwort. Herangezogen und miteinander vernetzt wird dieses Unkraut in früher Jugend über einschlägige US-finanzierte Gruppen. Dort wird das Material gesichtet und nach dem Grundsatz „die Guten ins Kröpfchen, die Schlechtesten ans staatliche Freßtöpfchen“ sortiert.

Zum Fall Kurz bemerkt unser Freund Erasmus Konsul:

„Spätestens nach seiner Flucht nach USA war ein Nachdenken darüber, wer Sebastian K. eigentlich war oder noch ist, angesagt. Wer stand dahinter? Da ist doch spannend, dass er „Klassenkamerad“ beim WEF von Leuten wie Macron oder Jens Spahn gewesen ist. Der Autor des Artikels hat das schön herausgearbeitet. Auch sein im Nachhinein etwas symbolisch anmutender Widerstand gegen die Migrationspolitik von 2015 ff nimmt mittlerweile einen gewissen opportunistischen Geschmack an. Vor allem vor dem Hintergrund seines Abgangs vor einiger Zeit und drohenden Nachforschungen hinsichtlich seiner Personalpolitik…Zumindest hat er sich als einer erwiesen, der nicht „hinsteht“, sondern der den Eindruck erweckte, dass er mit seinem politischen Intermezzo nun genug für sich und gewisse andere getan hat. Bleibt die Frage, wer das Ganze von oben oder hinten gesteuert hat, auch angesichts eines Teils der „Neigungsgruppe“, die da europaweit sichtbar wird. Wenn er zu einem russischen Unternehmen gegangen wäre, hätten die einschlägig gleichgesinnten Medien natürlich längst Schaum vor dem Mund, in Amerika ist er natürlich bei den Wahren , Guten und Schönen über jeden Verdacht erhaben. Jedenfalls lässt all dies auch bestimmte Entscheidungen beim Zerfall von Schwarz-Blau vor zwei Jahren verstärkt in das Licht treten, das damals schon aufgeflackert ist. Und natürlich, auch ein Macron braucht sich keine Sorgen zu machen, wenn im Zuge der Wahl in Frankreich etwas schiefgehen sollte. Jens, den Spahn, habe ich mittlerweile aus dem Auge verloren, aber sicher gibt es auch da keinen Grund zur Sorge….“

Für seine (ehemaligen?) Fans heißt es jetzt nachsitzen bei Nehammer….“

Anhang

Deutsche Wirtschaftsnachrichten

vom 29.01.2022

Galt Sebastian Kurz´ Loyalität tatsächlich Österreich?

von Ernst Wolff

Er kann auf eine steile Karriere zurückblicken: Mit gerade einmal 35 Jahren war Sebastian Kurz bereits Staatssekretär, Außenminister, zweimal Bundeskanzler und mehr als drei Jahre lang (38 Monate) die politische Nummer eins in Österreich.

Eine außergewöhnliche Leistung, sollte man meinen, hinter der sich eine außergewöhnliche Persönlichkeit verbirgt. Schaut man sich Sebastian Kurz allerdings näher an, so reibt man sich verwundert die Augen. Der gebürtige Wiener ist weder schillernd noch charismatisch, und er verfügt weder über herausragende rhetorische Fähigkeiten noch über einen besonderen intellektuellen Hintergrund.

Auch seine frühe Vita enthält nichts Außergewöhnliches. Er hat sich als Schüler und Student nicht hervorgetan, und sein Jurastudium noch vor den Abschlussprüfungen abgebrochen.

Was aber hat diesen Menschen so erfolgreich gemacht? Um das herauszufinden, sollte man nicht auf Sebastian Kurz, sondern auf die Umstände schauen, unter denen er Karriere gemacht und die er wie kein Zweiter für sich genutzt hat.

Der politische Aufstieg

Kurz wurde 2003 im Alter von siebzehn Jahren Mitglied der Jungen Volkspartei (JVP), der Jugendorganisation der bürgerlich[1]konservativen Österreichischen Volkspartei (ÖVP). 2010 zog er in den Wiener Gemeinderat und Landtag ein und entschied sich im Alter von 24 Jahren für eine Karriere als Berufspolitiker.

Im Juni 2011 katapultierte ihn eine Kabinettsumbildung auf den Posten eines Staatssekretärs im Innenministerium. Von da an ging es rapide bergauf. Nach der Nationalratswahl in Österreich 2013 wurde er im Dezember desselben Jahres mit 27 Jahren jüngster Außenminister in der österreichischen Geschichte. 2017 wählte die ÖVP ihn zum neuen Vorsitzenden. Im Dezember 2017 verließ er das Außenministerium, übernahm das Amt des Bundeskanzlers und ging eine Koalition mit der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) ein.

Was folgte, war die mit 526 Tagen bis dahin kürzeste Amtszeit eines österreichischen Bundeskanzlers. Die Ibiza-Affäre um Vizekanzler Strache führte im Mai 2019 zum Bruch der Regierungskoalition und beendete Kurz’ Regentschaft, nicht aber seine politische Karriere.

Der gestrauchelte Kanzler ließ sich nämlich noch im selben Monat zum Spitzenkandidaten der ÖVP für die Nationalratswahl nominieren, errang einen überraschend klaren Wahlsieg und ging diesmal eine Koalition mit den Grünen ein.

Doch auch die zweite Amtszeit währte nicht lange. Nach 643 Tagen erklärte Kurz aufgrund eines wegen Korruptionsvorwürfen gegen ihn eingeleiteten Ermittlungsverfahrens am 11. Oktober 2021 seinen Rücktritt, beendete seine politische Kariere und verließ das Land.

Die Anpassungsfähigkeit eines Chamäleons

Auffallend am Politiker Kurz waren vor allem seine Anpassungsfähigkeit und seine Bereitschaft, sich populären Trends anzuschließen und sie für sich zu nutzen.

Als Staatssekretär belegte er als erster Amtsinhaber das neugeschaffene Ressort des „Integrationsbeauftragten“. Während er zunächst liberal auftrat und sich als Anhänger der „Willkommenskultur“ ausgab, spürte er schon bald, dass die öffentliche Meinung auf Grund der Verschärfung der Flüchtlingskrise umschlug. Also änderte er seinen Kurs um 180 Grad und mutierte zum Hardliner.

Dass er diese Haltung auch als Außenminister und Kanzler beibehielt, war nicht etwa auf seine innere Überzeugung zurückzuführen, sondern, wie sein Zurückrudern gegenüber der EU später zeigte, allein auf seinen politischen Opportunismus.

Nicht anders verhielt es sich mit seiner Forderung nach einem Ende der Zuwanderung von Ausländern ins österreichische Sozialsystem, mit der er im Wahlkampf viele Anhänger der FPÖ in die Arme der ÖVP lockte. Ihm dürfte von Anfang an bekannt gewesen sein, dass eine derartige Kürzung im Widerspruch zum Grundsatz der EU steht, dass alle EU-Staaten alle Bürger von EU-Staaten gleich zu behandeln haben.

Auch der Schwenk vom Koalitionspartner FPÖ zu den Grünen hatte nichts mit politischen Prinzipien zu tun, im Gegenteil: Kurz nutzte ganz einfach die Prinzipienlosigkeit der Öko-Partei, deren Vertreter bei den Koalitionsverhandlungen nur ein Ziel kannten – endlich in die Regierung einzutreten.

Kurz verstand es auch wie kein Zweiter, die Macht der sozialen Medien zu nutzen und sich immer wieder in Szene zu setzen. Fast schon legendär sind seine Anbiederung an Jungwähler mit dem Slogan „Schwarz ist geil“ und seine Auftritte im „Geilomobil“, mit dem er sich 2010 vor Wiener Nachtclubs ablichten ließ. Der Erfolg der Kampagne machte ihm offensichtlich klar, wie wichtig sein Erscheinungsbild in den Medien war, und veranlasste ihn, sich in den folgenden Jahren stets PR wirksam zu vermarkten.

Die Akteure im Hintergrund

Trotz Kurz‘ virtuoser Beherrschung moderner Propaganda[1]Methoden bleibt die Frage: Wie konnte ein so junger Mann einen solch dramatischen Aufstieg erleben und sich in einer derartigen Weise gegen alte erfahrene Politprofis durchsetzen?

Der „Krone“-Journalist Klaus Knittelfelder ist dieser Frage in seinem Buch „Inside Türkis“ (die Farbe, die Kurz der zuvor schwarzen ÖVP in seiner ersten Amtszeit verpasst hatte) nachgegangen und zu dem Ergebnis gekommen, dass hinter Kurz‘ Erfolg vor allem sein engstes Berater-Team steht. Doch auch die geschicktesten Berater können nicht dafür sorgen, dass ein Kandidat derartigen Zuspruch in so vielen Mainstream-Medien findet. Dazu bedarf es schon einflussreicherer Kräfte im Hintergrund. Und tatsächlich: Die gibt es, und mit ihnen hat Sebastian Kurz als Außenminister im Jahr 2014 Kontakt aufgenommen, als er sich beim World Economic Forum (WEF) in der Schweiz um einen Platz in der Kaderschmiede der Young Global Leaders bewarb. Tatsächlich wurde er dort angenommen und bekam einen Platz in der „Class of 2016“, in der er zusammen mit dem damaligen französischen Wirtschaftsminister Emmanuel Macron, dem späteren deutschen Gesundheitsminister Jens Spahn, der Anwältin Amal Clooney und dem US-Schauspieler Ashton Kutcher auf künftige Aufgaben vorbereitet wurde.

Die Kaderschmiede des digital-finanziellenKomplexes

Das vom in der Schweiz lebenden deutschen Professor Klaus Schwab 1971 gegründete WEF hat sich in den vergangenen Jahrzehnten zu einer der einflussreichsten Organisationen der Welt entwickelt. Es versammelt alljährlich die reichsten und mächtigsten Menschen der Erde und vernetzt auf diese Weise die globale Elite wie keine andere Organisation.

Auf diese Weise hat das WEF sich zu einer Art Schaltzentrale des digital-finanziellen Komplexes entwickelt, der in unseren Tagen mit Abstand mächtigsten Kraft der Erde. Genau diesem Konglomerat aus den weltgrößten IT-Konzernen und den Vermögensberatungen mit Blackrock und Vanguard an der Spitze hat Sebastian Kurz mit Hingabe gedient.

Das hat sich insbesondere in der Corona-Krise gezeigt, in der er für extrem harte Maßnahmen gegen die österreichische Bevölkerung gesorgt und so der inzwischen vollständig von den IT-Konzernen abhängigen Pharma-Industrie und dem Online-Handel zu gigantischen Gewinnen verholfen und den Mittelstand des Landes in die Knie gezwungen hat.

In seiner kurzen zweiten Amtszeit hat er die österreichische Politik den Interessen des digital-finanziellen Komplexes so stark unterworfen, dass auch seine Nachfolger sich nicht aus den Fängen der neuen globalen Machthaber werden befreien können.

Wie sehr ihm seine Gönner zu Dank verpflichtet sind, zeigte sich nach seinem Rücktritt, als PayPal- und Palantir-Gründer Peter Thiel, neben Elon Musk und Bill Gates eine der Schlüsselfiguren des digital-finanziellen Komplexes, Kurz umgehend einen hochbezahlten Job im Silicon Valley verschaffte.

Das Signal dieser Geste an Politiker und Wirtschaftsführer in aller Welt dürfte eindeutig sein: Wer dem digital-finanziellen Komplex hilft und sich dabei auch noch in besonderer Weise ins Zeug legt, der wird von ihm auch in schweren Zeiten nicht fallen gelassen, sondern reichlich für seine Ergebenheit belohnt.

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Bin zwar kein Fan von Kurz, aber ...
Ob wer in der Schule gut ist, sagt gar nichts aus. Und ein Studienabbruch auch nicht. Beim Zustand des Bildungssystems ( 50% Indoktrination, Tendenz steigend) ist mir das völlig egal.
Dumm ist Kurz auch sicher nicht und sehrwohl eloquent.

Vorzuwerfen ist ihm: Er hat genau verstanden wie Politik, besonders Parteipolitik funktioniert. Aus reinem Opportunismus hat er teilweise Positionen anderer Parteien übernommen und letztlich die Politik samt seiner Wähler als Vehikel für seine eigenen Karriere genutzt. Jetzt ist er weg. Seine "Freunde" spielen das Spiel noch ein wenig weiter ...

Ein Studienabbruch stellt nie eine Empfehlung dar. Entweder ist man der Sache intellektuell oder psychisch nicht gewachsen. Man braucht sich ja nicht indoktrinieren zu lassen. Es soll Professoren geben, die auch für gut begründete Gegenstandpunkte Kredit geben.
Er insbesondere dürfte mit Indoktrination ohnehin keine Probleme gehabt haben.

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