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RE: Wann fallen die restlichen Masken?

in #deutschlast year (edited)

Ja, eine sehr schlimme Angelegenheit.

Hier mein Beitrag zu dem Fall vom 27. 02. 2022:

Öffentliche Hinrichtung: Der Fall Cornelius Gurlitt

von Isabella Klais

Bei Schwerverbrechern wird peinlich auf die Wahrung der Anonymität und den Zusatz „mutmaßlich“ in der Berichterstattung geachtet, auch wenn der Verbrecher mit bluttriefendem Messer neben seinen Opfern angetroffen wurde.

Anders, wenn eine Verbindung zum Dritten Reich hergestellt werden kann. Dann überwiegen Sensationsgier und eine alle rechtsstaatlichen Grundsätze mißachtende Justiz, die - um nicht selbst den Wölfen zum Fraß vorgeworfen zu werden - eher Exempel statuiert, als Recht zu sprechen. Sind wertvolle Dinge im Spiel, schwingt noch zusätzlich das Neidelement mit.

Mit Cornelius Gurlitt, dem Sohn des Kunsthändlers Hildebrandt Gurlitt, geriet ein schwerkranker, betagter Mann eher zufällig in die Maschinerie von abhängigen Medien und einer servilen Justiz. Es wurde ausschließlich über ihn, statt mit ihm geredet, obwohl er sich von Anfang an als kooperativ erwies. So aber bleibt es unklar, ob er sich etwas und ggf. was genau zu Schulden kommen ließ. Seine letzten Lebensjahre wurden von unprofessionellen Ermittlungen, gänzlich unbewiesenen Verdächtigungen und der öffentlichen Vorverurteilung seiner Person überschattet. Ob dies seinen Tod befördert hat, wird ebensowenig zu beweisen sein wie ein Verschulden seinerseits. Ein Skandal bleibt es dennoch. Frei nach dem trivialen Sprichwort „Ein faules Ei verdirbt den Brei.“ wurden aus einer Vielzahl von Bildern seiner vom Vater geerbten umfangreichen Kunstsammlung nur einige wenige als Raubgut aus der Zeit des Nationalsozialismus nach aufwändigen Recherchen identifiziert und restituiert. Der ganz überwiegende Teil erwies sich als unbelastet, wurde dem Eigentümer aber dennoch zeitlebens vorenthalten. Da für den anderen Teil erst umfangreiche Untersuchungen angestellt werden mußten, wird man Cornelius Gurlitt schwerlich ohne weiteres ein Wissen um das spätere Ergebnis unterstellen können.

Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich selten ganz ungeniert; vielmehr bleibt ein unbestimmter Verdacht irreversibel haften („Da war doch mal etwas mit ….).

Kein Ruhmesblatt für Rechtsstaatlichkeit und mediale Verantwortung!

https://www.dw.com/de/der-fall-gurlitt-eine-chronologie/a-60813266

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