Liebe - das am meisten überbewertete Phänomen; Verantwortung ist der Schlüssel!

in #deutsch6 years ago (edited)

Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!

Am vergangenen Wochenende fand in Berlin eine Großdemonstration statt von Anhängern aus dem linken Spektrum für ein Konglomerat von Anliegen, darunter solche,
a) die von niemandem in Frage gestellt werden (Niemand propagiert Diskriminierung. Niemand bestreitet die Geltung von Menschenrechten.);
b) die wegen Zielkonflikten nicht, oder nur unter Abstrichen am jeweils anderen miteinander kompatibel sind (grenzenlose Offenheit und grenzenlose Solidarität in einer Gesellschaft);
c) die idealistische Träumereien darstellen (Gleichheit aller Menschen).

Die ansonsten dem linken Lager nicht abholde CDU hatte sich mit dem Hinweis auf Mitträger aus dem kriminellen Milieu von der Veranstaltung distanziert. Dabei dürften auch die Wahlen in Bayern und Hessen eine Rolle gespielt haben.

Der Demonstrationszug erinnerte in seinem gesamten Erscheinungsbild unverkennbar an die an Geschmacklosigkeit nicht zu überbietende „Love Parade“, bei der man niemals einen Jens Spahn oder Richard Grenell entdecken würde. Man kann jedwede Sache auch durch den Auftritt diskreditieren. Nackte Bäuche und ein Vokabular aus dem Fäkalbereich rufen Ekel und Abscheu hervor und werben schlecht für ein Anliegen.
Die Mitführung von Kindern bei Demonstrationen, deren Inhalt und Zweck sie nicht verstehen, grenzt an Mißbräuchlichkeit.
Für die D-Promis gereichten die Auftritte zur willkommenen Werbeaktion vor einer sich ihnen selten bietenden Kulisse.

Inhaltlich fällt auf, daß der Versuch unternommen wird, Anliegen zu vereinnahmen und zu monopolisieren, die auch andere vertreten, wenn auch differenzierter und in dezenterer Weise. Ein Teil davon dürfte sogar Allgemeingut sein, das von niemandem in Frage gestellt wird.
Dies führt zu einer künstlichen Spaltung der Gesellschaft in Gut und Böse, wobei die Bösen selbstverständlich immer die anderen sind.
Man mogelt sich um Definitionen und die Diskussion der Probleme herum. Der Teufel liegt jedoch genau in diesen Details. Einseitigkeit stößt immer bald schon an ihre Grenzen, wenn sie auf die Wirklichkeit trifft. So baut man kein solides Fundament.
Nicht jede Ungleichbehandlung diskriminiert. Jedes Recht hat Grenzen, spätestens dort, wo es mit dem Recht anderer kollidiert. Man kann zur Verfügung stehende Mittel nur einmal verteilen, was eine Allokation auf der Grundlage von Prioritäten erfordert. Die Gleichheit aller Menschen wird immer eine Utopie bleiben.

Das Ganze gipfelte in dem absurden Slogan „Wir brauchen mehr Liebe!“.
Dabei ist Liebe das Letzte, was wir brauchen. Der triviale Romanautor Johannes Mario Simmel war mit seiner Feststellung „Liebe ist nur ein Wort.“ von der Wahrheit nicht weit entfernt. Liebe, wie ihr Gegenpart, der Haß, bergen ein Übermaß an Irrationalität, die immer den Weg zum Erfolg verstellt.

Was wir wirklich brauchen, ist Verantwortung. Wenn überall dort, wo mit Liebe operiert wird, diese durch Verantwortung ersetzt wird, fehlt es an nichts - ganz im Gegenteil. Die Irrationalität entfällt, und eingeführt werden die Elemente des Realismus und der Rationalität.
Verantwortung beruht einerseits aus der eigenen Stellung in der Welt (lokal, gesellschaftlich, talentbedingt), und andererseits aus Ingerenz im weiteren Sinne. Anders ausgedrückt, ist Verantwortung ein Amalgam aus persönlichen Voraussetzungen, die einen Auftrag verleihen (Sendungsbewußtsein), und der Akzeptanz der Verpflichtung aufgrund eigenen Verhaltens.
Der diametrale Unterschied zur abgegriffenen Liebe, die nur dahingesagt oder postuliert wird, ist die Koppelung von Verantwortung an eigenes Tätigwerden, das man auch bewältigen muß. Man kann sie nicht auf andere verlagern, ohne als gescheitert dazustehen. Liebe ist persönlich folgenlos, Verantwortung dagegen nicht. Das ist der Grund, warum Phantasten erstere so gerne bemühen. Bei der Frage der Verantwortung folgt dem „Ob“ immer gleich das „Wie“. Es steht nicht nur eine Forderung im Raume, sondern es bedarf eines Planes im Lichte der Möglichkeiten seiner Ausführung und seiner Konsequenzen.

Wir brauchen keine Liebe, sondern Hirn, damit leere, unreflektierte Worte und an andere gerichtete Forderungen abgelöst werden von Aktionen, die auch tatsächlich etwas zum Besseren zu bewegen vermögen.
Fordern ist anspruchs~ und wirkungslos. Konzepte in die Tat umzusetzen, erfordert schon etwas mehr und gestaltet sich weitaus unbequemer und diffiziler. Es führt aber kein Weg daran vorüber.
Wir brauchen auch kein Herz; denn wo, bitte, befindet sich das Zentrum der Empathie?

https://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/grossdemonstration-unteilbar-in-berlin-menschenrechte-sind-unteilbar/22971044.html
https://www.berliner-zeitung.de/berlin/-unteilbar-demo-veranstalter-sprechen-von-rund-240-000-teilnehmern-31435212
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Liebe ist etwas, dass in die Familie gehört. Empathie etwas für die Gesellschaft, aber gepaart mit Verstand.

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