Kleiner Mann - ganz groß: Alexej Nawalny
Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!
Daß Alexej Nawalny in seinen Anfängen tatsächlich Mißstände in Rußland aufzeigen und bekämpfen wollte, soll ihm nicht abgesprochen werden.
Die hohe Anzahl neureicher russischer Oligarchen steht exemplarisch dafür, was in Rußland nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion entgleiste. Keiner von ihnen konnte auf legalem Wege sein Vermögen erlangt haben, sondern allein durch Diebstahl am Eigentum des Volkes.
Opposition gegen einen mächtigen Gegner, der an den staatlichen Schalthebeln sitzt, ist immer sehr mühsam und äußerst beschwerlich. Alexej Nawalny wirkt nicht eben charismatisch. Ein Volkstribun tritt anders auf. Massen zu mobilisieren, scheint nicht seinem Talent zu entsprechen. Dem Bild eines Sympathieträgers wird er auch nicht gerecht. Auf allen Aufnahmen blickt er verbiestert und verbissen in die Landschaft und vermeidet auffallend oft den Augenkontakt. So gewinnt man nicht die Seele der Bevölkerung.
Irgendwann scheint er der Versuchung erlegen zu sein, seiner stagnierenden Sache auf andere Weise Auftrieb zu geben. Er brauchte Geld, worauf schon seine Verwicklung in den mutmaßlichen Betrug an dem französischen Kosmetikunternehmen Yves Rocher verweist. Das Unternehmen Yves Rocher, offensichtlich von den USA unter Druck gesetzt, zog plötzlich seine Klage gegen Nawalny zurück und behauptete, keinen Schaden erlitten zu haben. Ein erstaunlicher Sinneswandel!
Die USA und ihre Vasallen stehen immer bereit, Unruhen im Lager der Staaten anzuzetteln, die sie zu Gegnern erklärt haben. Alexej Nawalny bot sich ihnen zum Andocken geradezu an. Der gemeinsame Feind Wladimir Putin verband sie vordergründig. Nawalny suchte Finanzmittel; die USA lieferten sie.
Akexej Nawalny erhielt 2010 ein Stipendium für aufstrebende Führungskräfte an der US-Universität Yale und nahm am „Greenberg World Fellows Program“ teil - nach eigener Vorgabe ein „globales Netzwerk zur internationalen Verständigung“ (sic!). Auch seine Tochter studiert bereits in den USA an der Stanford Universität.
Alexej Nawalny, der in früheren Jahren dezidiert nationalistische Positionen vertreten hatte, wurde in dieser Zeit von den USA „umgedreht“ und vermeidet es seither, sich explizit zu einem politischen Programm zu bekennen, von konkreten eng umrissenen Einzelfragen abgesehen.
Diese Verwandlung dürfte auch der russischen Bevölkerung nicht verborgen geblieben sein. Dies erklärt, warum der Liebling des Westens in seinem eigenen Land vergleichsweise wenig Rückhalt genießt. Russen sind eher gradlinige Menschen, die keine Ranküne schätzen. Daher verübeln sie in ihrer Mehrheit den Bund Nawalnys mit dem Teufel und sein Paktieren mit dem Feind.
Das Spendenaufkommen der von ihm gegründeten Institutionen speist sich bezeichnenderweise in erster Linie aus dem Ausland.
Vor diesem Hintergrund überrascht der Verdacht der russischen Seite nicht, daß über Nawalny ein Umsturz geplant war mit diesem als Vehikel der USA und ihrer Adepten. Die Schergen des Kasner-Regimes gehen in Deutschland schon aus weitaus geringerem Anlaß gegen Bürger vor.
Deutschland läßt sich vor den Karren der USA spannen und ruiniert für einen Mann, der auch, wenn man ihn frei agieren ließe, in Rußland nicht mehr mehrheitsfähig wäre, seine wichtigen Beziehungen zu Moskau. Das ist selbst unter moralischen Gesichtspunkten abwegig, denn aus dem Nationalisten wurde ein käuflicher Verräter. Letzteres wiederum erklärt die deutsche Haltung dann doch noch, denn Gleich und Gleich gesellt sich gern. Deutschlands politische Zirkel sind von Grund auf zersetzt von Landesverrätern in Diensten der USA.
https://www.dw.com/de/wie-nawalnys-netzwerk-zerschlagen-wird/a-57536221
https://www.dw.com/de/keine-breite-protestbewegung-in-russland/a-57061212