In Zeiten wie diesen gibt es noch Raum für Provinzpossen.

Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!

Unser Freund Matthias Schneider, Stadtrat in Speyer (Wählergruppe Schneider), trägt folgende Lachnummer an uns heran, mit der die Stadtratsfraktionen von CDU, Grünen und der Speyerer Wählergruppe nicht nur eine Kostprobe von Analphabetismus, sondern auch davon liefern, daß sie den Ernst der Stunde in Deutschland nicht begreifen, und Prioritätensetzung für sie ein Fremdwort bedeutet.

Sie formulierten diesen Antrag - und zwar so (Orthographie und Interpunktion aus dem Originaltext unverändert übernommen):
„Einführung eines örtlich zu Speyer passenden Symbols in Lichtzeichenanlagen für Fußgänger
Wir bitten Sie den Stadtrat Beschließen zu lassen die Verwaltung zu beauftragen die Ampeln in der Innenstadt nach und nach mit Fußgängerampeln mit einem zu Speyer passenden Symbol umzurüsten.
Diese Maßnahme zum Stadtmarketing soll Gäste in Speyer willkommen heißen und sie gleich mit Speyer etwas vertraut machen.“

In dieser Stadt drohen weder Energiekollaps, noch Impfschäden. Offenbar hockt sie auf einer Erdölader, und ihre Bewohner sind gegen jedes Gift immun. Globale sicherheitspolitische Gefahren betreffen sie nicht, denn ihre Heimat ist die Insel der Glückseligen. Vielleicht wirkt ja auch der Kaiserdom als Iron Dome. Das Geld wächst dort auf den Bäumen, sodaß man es getrost in neue (H)ampelmännchen und ~weibchen investieren kann.
Diese werden nur von Touristen entdeckt, die bereits aus anderen Gründen den Weg in die Stadt gefunden haben, und ziehen selbst keine solchen an. Touristen aber werden keine Minute länger dort verweilen wegen der (H)ampelpersonen (männlich, weiblich, divers). Als Stadtführer, die die Touristen mit der Stadt „vertraut machen“, eignen sich Verkehrszeichen mit ihrer statischen Fixierung eher wenig.

Was lernen wir daraus? Logisches Denken, vielleicht sogar das Denken überhaupt, ist den Lokalpolitikerlingen so wenig gegeben wie ihren bundespolitischen Entsprechungen. Das in der Politik endemische Bildungsprekariat läßt grüßen - besonders in Zeiten wie diesen.