Grenzen der Vernunft

in #deutsch4 years ago (edited)

Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!

Die weltweit losgetretene Rassismusdebatte hat schon lange den Bereich des Irrationalen erreicht. Zum einen ruft Übereifer stets eine ablehnende Gegenbewegung hervor, womit zu befürchten steht, daß ein Teil der Errungenschaften wieder auf der Strecke bleibt oder das Pendel gar wieder ins Gegenteil schwingt. Zum anderen muß auf allen Seiten konzediert werden, daß unabänderliche Realitäten nicht per Gesetz verändert werden können.

Inzwischen hat die Anti-Rassismus-Bewegung auch auf den arabischen Raum übergegriffen. Das ist insofern uneingeschränkt begrüßenswert, als das Phänomen dort ganz offensichtlich vorhanden und die Sensibilisierung dafür überfällig ist.
Zur Illustration folgende Begebenheit: Als ich in Kairo eine Wohnung anmietete, befanden sich in deren Eingangsbereich zwei etwas über einen Meter hohe Statuen, die, mit Tabletts versehen, als Ablagen dienten. Der Vermieter, ein Kairoer Chirurg, wollte sie gerne dort belassen. Ich dagegen wollte sie loswerden, denn die Statuen glichen aufs Haar den Darstellungen, die wir als „Sarotti-Mohren“ kennen. Ich erklärte dem Herrn, daß ich in den Räumen bisweilen Empfänge ausrichten müsse und die Kollegen aus dem schwarzen Teil des Kontinents diese Figuren befremdlich finden könnten. Er verstand das überhaupt nicht und fand die geschmacklosen Dinger einfach nur „schön“. Ich ließ sie dann klammheimlich in einem der großen Wandschränke verschwinden, denn er erwies sich als absolut uneinsichtig in dieser Beziehung. Wahrscheinlich hatte er sich um die Wirkung dieser Stücke zuvor noch nie Gedanken gemacht und fand meinen Einwand eher skurril.

Rechtliche Benachteiligungen muß man beseitigen. Auf Gedankenlosigkeit kann man - oft mit Erfolg - aufmerksam machen. Dann aber sind die Grenzen des Möglichen ausgeschöpft.
Man kann keine Sympathien erzwingen, und man kann keine persönlichen Präferenzen vorgeben. Ebensowenig kann man bei allen Beteiligten Schönheitsideale verändern.
„Black is beautiful!“ kann man lange behaupten; wenn es nicht wirklich so empfunden wird, nicht zuletzt und vor allem auch von den Trägern dieser Hautfarbe, hilft es nicht. Die Lidkorrekturen in asiatischen Ländern stehen für dasselbe Phänomen.
Den Leuten hat man in der Regel nicht eingeredet, sie seien unattraktiv. Sie empfinden es selbst so. Das dem Kolonialismus anzulasten, entspricht auch nur in Ansätzen der Wahrheit, denn Geschmack kann man nicht aufzwingen. Die Betreffenden haben sich ihre Vorbilder schon freiwillig auserkoren, an denen sie sich orientieren und denen sie seither nacheifern.
Gesellschaftliche Akzeptanz kann man, jenseits der Beseitigung rechtlicher Benachteiligungen, nicht verordnen. Derartige Versuche werden immer scheitern, weil sie regelmäßig unterlaufen werden durch evasive Abschottung der einen Seite, deren Spiegelbild die Ausgrenzung der anderen Seite entspricht.

Indem man den Begriff des Rassismus überdehnt, erweist man der Sache keinen Gefallen. Auch unter Weißen gibt es Ablehnung und Antipathien. Dies würde niemand jemals als Rassismus bezeichnen. Wenn es dann zwischen verschiedenen Ethnien vorkommt, sollte man dies auch nicht tun, weil es falsch ist.
Wenn jemand schwarze Haut, blaue Augen oder rote Haare häßlich findet, ist das absolut in Ordnung für sie / ihn. Man wird dies nicht ändern können. Wenn jemand keine Paarbeziehung mit einem Ausländer eingehen will, ist das als höchstpersönliche Entscheidung zu tolerieren, weil es subjektiv für ihn / sie richtig ist. Das ist nicht verwerflich und erst recht nicht justiziabel. Dagegen wird man auch mit Argumenten nichts bewirken, weil es unabänderliche Einstellungen jenseits der Rationalität gibt, was den Betreffenden in der Regel selbst durchaus bewußt ist.
Ein russisches Sprichwort besagt: Über Geschmack und Farbe streitet man nicht. Welch kluge Einstellung! Ist rot schön? Welches Argument gäbe es dafür oder dagegen? Man sollte einfach die Antwort „Ich mag es einfach nicht!“ akzeptieren.

https://www.msn.com/de-de/nachrichten/welt/nein-zu-rassismus-in-der-arabischen-welt/ar-BB16mrof?ocid=msedgdhp

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