Glück

in #deutsch5 years ago (edited)

Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!

Nach einer Umfrage fühlten sich die Deutschen zunehmend glücklicher, während diese Selbsteinschätzung international zurückgehe. So bezeichneten sich 78% der Deutschen als glücklich.

Diese Aussage ist mit der gegenüber allen demoskopischen Erhebungen gebotenen Skepsis zu betrachten. Derartige Umfragen bergen ein erhebliches Manipulationspotential.

Aus Sicht des Regimes läßt sich dieses Ergebnis trefflich einsetzen, um sich diesen Erfolg auf die eigene Fahne zu schreiben. Doch nicht nur das: Allen, die diese Selbsteinschätzung nicht teilen, wird damit suggeriert, aus der Norm zu fallen.
In einem Land mit Alters~ und Kinderarmut, prekärer innerer Sicherheitslage, drohender Rezession und düsteren Zukunftsprognosen muß ein solches Ergebnis überraschen. Schließlich muß sich das subjektive Glücksempfinden auf eine objektive Basis gründen; und diese ist hier nicht ersichtlich in Bezug auf einen derart hohen Bevölkerungsanteil.

International wird das Ergebnis verzerrt, berücksichtigt man nicht die Mentalitätsunterschiede. Auf die Frage: „Wie geht es?“ antworten Russen mit „normal“, US-Amerikaner dagegen mit „gut“ bis „phantastisch“, wobei es Russen und US-Amerikanern tatsächlich gleich ergeht. Während die Russen eher „auf dem Teppich bleiben“, heben US-Amerikaner verbal schon mal gerne ab. Daraus zu schließen, die Russen wären unglücklicher, wäre verfehlt.

Selbst wenn man das Ergebnis der Umfrage als zutreffend unterstellt, ergibt sich die Frage, ob Glück tatsächlich einen erstrebenswerten Zustand darstellt.
Ausgehend von der Tatsache, daß Glück am ehesten bei relativ bescheidenen Ansprüchen an sich selbst zu erreichen ist, bedeutet es Stagnation. Wer hohe Ziele verfolgt, wird selten glücklich sein. Dafür aber wird die latente Unzufriedenheit als permanenter Antrieb wirken und die Betreffenden zur Ausschöpfung ihres Potentials bewegen. Auf diese Weise werden sie immer weiterkommen als die Glücklichen. Glück erweist sich somit als Hindernis auf dem Weg zum Erfolg und damit als Selbstbetrug.
Das Glücksgefühl verstellt auch den Blick für die Wahrnehmung der Realität und der drohenden Gefahren. Kritische Geister sind weiter vom Glück entfernt als einfältige.

Wer sich mit der angeblich kollektiven Euphorie nicht identifizieren kann, gehört wahrscheinlich zu den Intelligenteren, Reflektierteren, Kritischeren, Ehrgeizigeren. Das ist doch eine positive Botschaft. Wer will schon ein glücklicher Tor sein, der einfach zu verladen ist?

Tatsächlich besteht in Deutschland die Tendenz, sich in Komfortzonen zurückzuziehen. Viele verkennen, daß sie damit Gefahr laufen, sich verändernde Parameter nicht oder zu spät wahrzunehmen, was ein plötzliches böses Erwachen bedeuten kann. Hier ist Vigilanz angesagt. Sich negativ verändernden Bedingungen kann sich auf Dauer niemand entziehen. Eher früher als später kommen sie im Leben eines jeden an. Da ist es vorzuziehen, sich bei Zeiten darauf einzustellen.

Auf Deutschland bezogen wäre es alarmierend, wen ein solch hoher Prozentsatz der Bevölkerung derart anspruchsarm und naiv wäre.

https://www.msn.com/de-de/nachrichten/wissenundtechnik/die-deutschen-fühlen-sich-immer-glücklicher/ar-AAGdQSk?ocid=spartandhp
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