Frugalismus

in #deutsch5 years ago

Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!

Findige Zeitgenossen haben einen neuen wirtschaftlichen Trend entwickelt: den Frugalismus.
Man tätigt möglichst wenige Ausgaben und investiert die vorhandenen finanziellen Mittel weitestgehend.

Ob diese Methode wirklich so bahnbrechend neu ist, läßt sich bezweifeln. Doch es ist sicher richtig, nicht zuletzt unter ökologischen Aspekten, tendenziell dem Konsumterror entgegenzusteuern.
Ziel der Anbieter am Markt stellt nicht nur die Bedarfsdeckung der Kundschaft dar, sondern die Generierung immer neuer Bedürfnisse.

Frugalisten verweigern sich selbst zwar dem Konsum, investieren die so freigesetzten Mittel aber in Sparten, die durchaus den Konsum der anderen anregen. Unter ethischen Gesichtspunkten verdient ihr Verhalten daher keine Höchstnote.
Verhielten sich alle wie sie, stießen sie alsbald an Grenzen, denn Produktion und Handel kollabierten in der Folge. Die Funktionalität der Wirtschaft beruht zwar oft darauf, daß nicht alle simultan das Gleiche tun, sondern ggf. sukzessive und zeitversetzt. Zögen alle Bankkunden ihre Einlagen zugleich aus dem Bankensystem zurück, käme es zu einem Zusammenbruch des Systems. Da es sich bei Frugalismus aber um eine prinzipielle Einstellung handelt, die konstant durchgehalten wird, müssen seine Anhänger darauf bauen, daß viele andere nicht ihrem Beispiel folgen.

Exzessiver Konsum erhöht nicht immer die Lebensqualität. Wenn aber pro Monat maximal € 100.- für Lebensmittel ausgegeben werden, lassen sich negative Auswirkungen auf die Umweltverträglichkeit, die Gesundheit und die Lebensfreude nicht mehr verhindern. Damit wird dieses Modell schon sehr fragwürdig. Ob man Lebenszeit so relativ anspruchs- und freudlos vorüberziehen lassen will, ist eines jeden eigene Entscheidung. Sinnvoller dürfte es sein, über Konsum bewußt zu entscheiden im Hinblick darauf, ob er einem persönlich einen Mehrwert an Nutzen oder Freude verschafft. Dabei ist es entscheidend, Konsumfallen zu erkennen und wenigstens in Kenntnis derselben seine Entscheidung zu treffen, ohne Konsumopfer zu werden.

Die Interdependenz in der Wirtschaft bedingt, daß sich alle in vernünftigen Grenzen daran beteiligen. Extreme Verweigerung und extreme Teilnahme sind wie alle Exzesse nicht sinnvoll.

https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/vorbild-dagobert-duck-wie-lebt-ein-frugalist/ar-BBYpfpt?ocid=spartandhp
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