Flugphantasien
Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!
Immerhin fällt der neue Termin zur Eröffnung des Flughafens „Wir –Bleiben –Am-Boden“ (WBAB) nicht auf den ersten April. Das wäre auch etwas kurzfristig gewesen. Das gewählte Datum ist jedoch nicht weniger bedeutungsträchtig: der 31. Oktober! Happy Halloween! Soviel Globalismus muß sein!
Da dieses Fest inzwischen in der Mitte der deutschen Gesellschaft (dort, wo schon lange permanente Geisterstunde herrscht) angekommen ist, hat man beschlossen, es nun auch offiziell zu feiern - und das gleich mit einem riesigen Paukenschlag: von WBAB soll in der Nacht der Nächte etwas abfliegen.
Man sollte nicht unbedingt darauf wetten, daß dieses fliegende Etwas Antriebsmotoren hätte. Das wäre auch wirklich zu banal. Pleitegeier und Fledermäuse haben sich den Termin schon vorgemerkt. Man darf gespannt sein. Angeblich ist in jener Nacht alles möglich. Alles! Sogar das!
Wer also an Weihnachten das Christkind trifft, an Ostern den Osterhasen persönlich begrüßt und im Sommer die Zitronenfalter beim Zitronenfalten beobachtet, wird auch am 31. Oktober nicht enttäuscht werden und darf sich schon einmal erwartungsvoll freuen. Da Vorfreude bekanntlich die schönste Freude ist, ist dafür gesorgt, daß sie permanent erhalten bleibt. Soviel sei bereits verraten.
Die Kundschaft aus dem Görlitzer Park wird auch in der Halloween Nacht etwas fliegen sehen - und sei es die Kuh.
Aber auch wer nichts gesehen haben wird - und das werden zum Glück die meisten sein - darf sich freuen auf die hanebüchenen Geschichten, mit denen dem geneigten Publikum dann erklärt werden wird, daß aus Sicherheitsgründen wegen zu heftigen Hexen-Flugverkehrs die Eröffnung des WBAB erneut verschoben werden mußte.
In diesem Sinne: Wir sprechen uns am 01. November.
ZZt. wird offenbar schon kräftig Gepäckabfertigen geübt. Allerdings hat man das auch schon vor etlichen Jahren getan - ohne danach zu eröffnen. Man darf also gespannt bleiben - und sicher kann man auch irgendwo Wetten abschließen.
So oder so, die Blamage bleibt in den Geschichtsbüchern stehen.