Eine Legende wird 90: Michail Sergejewitsch Gorbatschow
Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!
Es war der 03. Oktober des Jahres 1993 - deutscher Nationalfeiertag an der Botschaft in Moskau. Der Botschafter hatte zum Empfang geladen. Es erschienen Vertreter der deutschen Wirtschaft vor Ort, Diplomatenkollegen der anderen Botschaften sowie Politiker und Honoratioren Rußlands - die Deutschen, um gemeinsam zu feiern, die Vertreter des Gastlandes und die internationalen Gäste, um Deutschland zu seinem damals noch recht neuen Ehrentag ihre Aufwartung zu machen.
Vor der Botschaft bildete sich eine fast endlose Schlange der Gästeschar, die anstand und wartete, um vom Hausherrn, dem Botschafter, begrüßt und willkommen geheißen zu werden und ihrerseits ihre Glückwünsche zu überbringen.
Meine Aufgabe als Jungdiplomat bestand zusammen mit einem Kollegen darin, die hochrangigen Gäste herauszufiltern und sie direkt dem Botschafter zuzuführen, um ihnen die Wartezeit zu ersparen.
Der Empfang neigte sich bereits seinem Ende zu. Die Meisten hatten sich schon verabschiedet. Ich stand mit meinem Kollegen entspannt im Eingangsbereich des Botschaftsgebäudes. Wir befanden beide, daß alles gut gelaufen war. Als ich mich beiläufig umdrehte, entdeckte ich hinter mir geduldig und bescheiden wartend einen Herrn von recht kleiner Statur. An seinem charakteristischen Mal auf der Stirn erkannte ich sofort, mit wem ich es zu tun hatte: dem abgedankten Präsidenten der UdSSR Michail Sergejewitsch Gorbatschow höchstpersönlich - dem Vater und Architekten der deutschen Teilwiedervereinigung. Nach der ersten Überraschung und dem Schrecken, die weitaus wichtigste Persönlichkeit unter den Gästen zunächst übersehen zu haben, stellte sich große Freude bei mir ein, denn ich war mir bewußt, gerade eine Begegnung mit der Geschichte zu haben. Der bedeutendste Staatsmann seiner Zeit stand freundlich lächelnd vor mir. Meine Begeisterung blieb nicht unbemerkt, und so führten wir ein überaus nettes Gespräch, während ich ihn in die Botschafterresidenz eskortierte. Als ich ihn später wieder hinausbegleitete, griffen wir den Gesprächsfaden noch einmal auf. Ein sehr beeindruckendes Erlebnis mit einem ganz Großen, der Allüren nicht nötig hatte.
Einige Monate später hatte ich die Pflicht der Begegnung mit dem, der sich die Teilwiedervereinigung immer unberechtigt als Verdienst zuzurechnen beliebte. Welch ein Kontrast!
Schon bald nach meiner Ankunft in Moskau hatte ich festgestellt, daß die deutsche Begeisterung für Michail Gorbatschow in Rußland nicht geteilt wurde, ja sogar auf Unverständnis stieß. „Nehmt ihn doch einfach mit, wenn Ihr ihn so mögt!“ bekam man desöfteren zu hören.
Man lastete ihm den Verlust der russischen Vormachtstellung in der Welt und dysfunktionale Verhältnisse im Inneren des Landes an. Der Zusammenbruch der UdSSR wäre jedoch ohnehin nicht mehr aufzuhalten gewesen, was Michail Gorbatschow sehr zutreffend erkannt und darauf reagiert hatte. Die Fehler der Vergangenheit, die dies heraufbeschworen hatten, waren ihm nicht anzulasten. Er versuchte sie von Anfang an zu korrigieren. Man kann ihm allenfalls vorwerfen, alte Strukturen im Landesinneren zu schnell aufgelöst zu haben, noch ehe sie von neuen ersetzt werden konnten. Das erweckte den täuschenden Eindruck, früher wäre alles besser gewesen.
Die deutsche Teilwiedervereinigung und das Ende des kalten Krieges mit dem Westen wären ohne Michail Gorbatschow und seine visionäre, kluge Politik nicht möglich gewesen. Es folgten Jahre harmonischer Zusammenarbeit zum Vorteil aller.
Wie bitter enttäuschend muß es ihm erscheinen, sein Lebenswerk von westlichen Kriegstreibern nun ruiniert zu sehen. Während Rußland sich an alle seine damaligen Zusagen an den Westen hielt, wurde es von dort perfide betrogen. Die von den USA in Deutschlands Regierungen installierten Verbrecher trugen und tragen maßgeblich dazu bei, das wichtige Verhältnis zu Rußland, das sich auf solch gedeihlichem Wege befunden hatte, total zu zerrütten.
Die Geschichte aber ist noch lange nicht zu Ende. „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.“ ist eines der von Michail Gorbatschow überlieferten geflügelten Worte. Noch nie war es für uns Deutsche so bedeutsam. Wir wissen, was zu tun ist. Wird es uns noch rechtzeitig gelingen?
Herzlichen Glückwunsch, Herr Gorbatschow, zu Ihrem Lebenswerk, das Seinesgleichen sucht und uns Auftrag und Vermächtnis ist. Ihr Mut weist uns den Weg. Deutschland ist Ihnen zu tiefem Dank verpflichtet.
Wir wünschen zum Geburtstag Gesundheit und Glück! Auf noch viele folgende Jahre, in denen wir hoffentlich Gelegenheit haben, Ihnen ein anderes Deutschland vorzustellen.
Поздравляю, господин Горбачев. С днём рождения.
https://www.mdr.de/zeitreise/michail-gorbatschow-lebenslauf-glasnost-perestroika-reformen-100.html
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