Eine Bahnfahrt, die ist …

in #deutsch5 years ago (edited)

Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!

… nicht lustig.

Von Pannen in Serie können inzwischen alle berichten, die auch nur gelegentlich einmal auf die Dienste der Bahn zurückgreifen.

Nun gesellt sich ein bisher so nicht gekanntes Phänomen hinzu: Betrug!

Die Reise von Stadt A nach Stadt B mit der Bahn war erstaunlicherweise einmal problemlos verlaufen. Dort angekommen, sollte die Fahrt zur Wahrnehmung eines Termins weitergehen mit dem im Verbund mit der Bahn arbeitenden innerstädtischen Transport. Die Ankunft der Bahnlinie war bereits mit „sofort“ auf der Informationstafel angekündigt. Dabei blieb es dann auch eine halbe Stunde lang, ohne daß der Zug erschienen wäre. Der Fahrer eines Ersatzbusses mit anderer Destination konnte keine Auskunft erteilen, wo das Problem lag.
Schließlich drängte die Zeit, sodaß nichts anderes übrig blieb, als die Fahrt ersatzweise mit dem Taxi fortzusetzen.

Die anschließende Reklamation und Geltendmachung der Aufwendung für die Taxifahrt in Höhe von 13.- € ließ in Abgründe blicken.
Zunächst erklärte man, gemäß den AGB werde nur Ersatz geleistet für Dauerfahrkarten, nicht aber für Einzelfahrscheine.
Ich wies das zurück mit der Begründung, derartige AGB-Bestimmungen seien wegen der Rechtlosstellung der Kundschaft und wegen des Überraschungsmomentes (Damit braucht man nicht zu rechnen.) unwirksam. Der Verkauf einer Fahrkarte verpflichte zum tatsächlichen Transport von A nach B und räume nicht nur eine vage Aussicht darauf ein. Schließlich befinde man sich hier nicht im Bereich des Glücksspieles, wo man zahlt und nicht weiß, was man dafür bekommt, bzw. ob überhaupt etwas.
Daraufhin berief die Gegenseite sich auf die Störung des Bahnverkehrs infolge höherer Gewalt.
Die Nachfrage, worin diese bestanden habe, ergab, daß angeblich ein PKW die Schienen blockiert hätte.
Dies stellt jedoch keinen Fall höherer Gewalt dar, sondern einen Eingriff durch einen Störer.
Ich erbat die Übermittlung der Koordinaten von Halter und Fahrer des Fahrzeuges.
Dies wurde abgelehnt mit Berufung auf den Datenschutz.
Es erfolgte mein Hinweis darauf, daß ein Störer kein Kunde der Bahn sei und infolgedessen keine datenschutzrechtlichen Verpflichtungen bestünden. Ich erbat zudem Einsichtnahme in das Polizeiprotokoll. Alternativ bot ich aber eine Drittschadensliquidation an, wonach die Bahn den Schaden regle und ihrerseits Regreß beim Schädiger nehme, ohne dessen Daten herausgeben zu müssen.
Seitens der Gegenseite kam jetzt der Einwand, ich hätte eine andere Bahnlinie nutzen können.
Da jedoch angeblich der Schienenstrang blockiert war, hätte auch die andere Linie nicht darauf verkehren können.
Es folgte betretenes und beharrliches Schweigen.
Die direkte Nachfrage bei der Polizei ergab, daß kein PKW die Schienen blockiert hatte.
Die Herrschaften hatten sich gleich drei Falschaussagen in einer Sache erlaubt.
Erst nachdem ich mich an den Vorstand gewandt und mit dem Rechtsweg gedroht hatte, kam binnen Minuten das Angebot einer Freifahrkarte in Höhe der Taxikosten.
Obwohl ich auf Erstattung in Geld hätte bestehen können, nahm ich das Angebot an, da ich ohnehin des öfteren diese Strecke befahre.

Bemerkenswert ist, daß ein Unternehmen, das seine Kundschaft stets unter Generalverdacht des Betruges (Schwarzfahrten) stellt und sich seinerseits alles detailliert nachweisen läßt (was hier erfolgt war durch Vorlage des Fahrscheines, der Taxirechnung und der Terminbestätigung), selbst vor dreisten Lügen nicht zurückschreckt, um seine Kundschaft zu übervorteilen.

Auch wenn es mühsam und zeitaufwändig erscheint, darf man diesem Mißstand nicht Vorschub leisten. Es ist wirklich skandalös, daß ein Unternehmen mehr Mühe auf Betrug aufwendet, als auf Kundendienst. Wenn schon bei bescheidenen Beträgen so vorgegangen wird, was noch dazu völlig unökonomisch ist, kann man sich vorstellen, was geschieht, wenn größere Summen auf dem Spiel stehen.
Wenn die Mühe, die in die Entfaltung krimineller Energie aufgewandt wird, in die Arbeit selbst investiert würde, stünde das öffentliche Transportwesen anders da.

https://www.msn.com/de-de/lifestyle/topstories/bei-dieser-bahnfahrt-ging-mal-wieder-alles-auf-einmal-schief…/ar-AAFJjvh?ocid=spartandhp
https://www.travelbook.de/news/deutsche-bahn-kommentar
deutsche-bahn-01.jpg

Sort:  

Es ist wirklich skandalös, daß ein Unternehmen mehr Mühe auf Betrug aufwendet, als auf Kundendienst.

Das ist nicht Skaldalös sondern Alltag geworden.
Ich könnte das mal mit meiner aktuellen Stromrechnung ähnlich umschreiben. Bei der Bahn hat sich schon der Frust zur Resignation gelegt. Würde ich alle meine Rechte bei solchen Vorfällen mit vor allem großen Firmen und Dienstleistern geltend machen könnte ich ein Jahr Urlaub machen. Ohne zu Übertreiben wohl gemerkt. Das sind für mich alles nur noch Diebe und Betrüger auf kosten der kleinen stillen Leute. Nichts weiter. Die Zockerei am Aktienmarkt setzt dem ganzen einfach nur die Krone auf. Siehe Post und Co. Ich boykottiere all das inzwischen so gut ich kann( Strom brauche ich leider und kann ihn nicht selber machen) Mein Vermieter lässt sich auch mal den Aufzug in der Abschlagsrechnung für 400 Euro extra bezahlen. Umgeben von Gierigen Idioten fühlt man sich da. Sorry wenn ich das so sage.
Schön das du dich durchgesetzt hast. So gehört es sich. Mir fehlt die Energie dazu inzwischen.
Salve vom
Sascha

Aus welcher Bananenrepublik berichtet ihr, Kongo, Simbabwe oder Somalia? 🤪😖😵🤬

Es ging mir hier einfach ums Prinzip. So etwas sollte man nicht hinnehmen, da es ansonsten zum Weitermachen ermutigt. Damit dürfen sie keinen Erfolg haben, denn sie glauben dann, der Betrug würde nicht bemerkt. Leider wissen viele nicht, welche Möglichkeiten ihnen in solch einem Fall offen stehen. Es bleibt auch immer noch der ärgerliche Zeitverlust.
Gute Nacht, Sascha!

Du hast das schon sehr intelligent gelöst. Hut ab dafür. Die Zeit tut mir am meisten weh dabei. Deswegen ja Diebe. Ich werde mich ein wenig an deinem Beispiel orientieren, denn wissen müsste ich, wie es geht.
Danke gesagt und dir auch eine gute Nacht gewünscht.

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