Die Totengräber des Mittelstandes

in #deutsch5 years ago

Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!

Die verfehlte Wirtschaftspolitik von Peter Altmaier, einem erklärten Kasner-Favoriten, steht derzeit im Fokus der Kritik der mittelständischen Wirtschaft. Vollkommen zu Recht!
Bedient wird bevorzugt die Großindustrie als zu pflegender Parteispender. Dabei ist es der Mittelstand, der die deutsche Wirtschaft prägt und trägt.

Die Mißachtung der Bedürfnisse der mittelständischen Unternehmen durch wirtschaftspolitische und rechtliche Fehlentscheidungen allein wäre schon inakzeptabel. Dazu gesellt sich jedoch als weiterer Fallstrick Nepotismus. Wer im System des Regimes nicht verankert ist, muß mit zusätzlichen Nachteilen rechnen.

Auf einen der visionärsten und anspruchsvollsten Modeschöpfer Deutschlands war der SWR aufmerksam geworden. Ein Team drehte ein etwa 8-minütiges feature über ihn und seine Arbeit, das im Vorabendprogramm ausgestrahlt wurde. Während der Reportage begeisterte sich das Aufnahmeteam für den Meister und sein Werk und regte eine ausführlichere Sendung darüber an.
Einige Zeit später folgte die Enttäuschung. Ihm wurde eine Absage erteilt mit der Begründung, dem Redaktionsleiter Kultur des SWR, Rainer Brenner, sei ein längerer Bericht zu kostspielig. Vor dem Hintergrund, daß Brenner mit Anja Gockel, einer Konkurrentin des Modeschöpfers, verheiratet ist, erfährt dieser Vorgang die ihm gebührende Einordnung. Zur Kundschaft von Gockel, die in einer ganz anderen Liga spielt als der ihr haushoch überlegene Kollege, zählen u. a. auch Klöckner (zuständig für gefiederte Gockel im Kasner-Regime) und einige ephemere Gestalten der Medienwelt. Äußerst merkwürdig mutet dabei weiter an, daß die Kulturredaktion des SWR diese Angelegenheit an sich gezogen hatte, wo thematisch eigentlich die Wirtschaftsredaktion zuständig gewesen wäre.

Dabei erscheint das Schaffen des Modeschöpfers sowohl repräsentativ, als auch außergewöhnlich für die mittelständische Wirtschaft in Deutschland und hätte schon daher die Vorstellung einem breiteren Publikum gegenüber verdient.
Beginnt man mit dem Außergewöhnlichen, sind das hervorragende Talent und der hohe Qualitätsmaßstab dieses Modekünstlers zu konstatieren. Mit seinen Kreationen genügt er nicht nur höchsten Ansprüchen an design und Verarbeitung (Seine Stücke könnte man auch auf links gedreht tragen, wäre nicht das Etikett.). Er bedient einen Zweig, für den Deutschland unverdientermaßen weniger bekannt ist: Er verkauft Träume, die nicht auf Straßen rasen. Auch in Deutschland beherrscht man das Handwerk von Schönheit und Ästhetik, das Frankreich und Italien so gerne für sich monopolisieren. Deutschland bietet größere Vielfalt, als sein einseitiges image als Autoproduzent vermuten läßt. Gerade im Hinblick auf die Angriffe auf die deutsche Wirtschaft (Auto~, Chemie~, Bankenbranche) ist Diversifizierung das Gebot der Zukunft.
Auch in seiner Rolle als Arbeitgeber und Ausbilder setzt der Mann Maßstäbe.
Als mittelständischer Unternehmer kämpft er mit den gleichen Unbilden wie alle anderen Firmen dieser Größenordnung, die in Sonntagsreden der Polit-Trittbrettfahrer so gerne gepriesen, ansonsten aber stiefmütterlich vernachlässigt werden.

Der Fall des Modeschöpfers stellt keinen Einzelfall dar.
Systemlinge unter den Gastronomen erfreuen sich reihenweise Ausnahmeregelungen, oder zumindest großzügigst tolerierter Verstöße gegen zwingende Bestimmungen, während nicht dem Regime Verbundene allerlei Schikanen ausgesetzt sind. So werden bei letzteren die Farbe der Möbel und die Pflanzen der Freisitze beanstandet, während Leute mit Draht zu den Altparteien jahrelang Gastronomiebetriebe ohne Toiletten betreiben dürfen, obwohl sie zur Einrichtung solcher verpflichtet wären. Wer nicht dazugehört, darf eine dezente Beleuchtung seines Ladens nur bei Tageslicht (!) einschalten. Dem Regime ist keine Maßnahme zu dämlich oder zu peinlich. Die Günstlinge dürfen in schrillen Farben für sich werben.

Anders als die Giganten, treffen die Standortnachteile Mittelständler unausweichlich und direkt. Sie können oft nicht einfach den Standort verlagern. Auch das Erpressungspotential via der Drohung mit Arbeitsplatzabbau steht ihnen nur begrenzt zur Verfügung - ein Hebel, den die Großen gerne und wirkungsvoll ansetzen.

Wer sich dem Regime nicht durch Parteispenden andient oder durch schiere Größe empfiehlt (too big to fail), fällt schon durch das erste Raster. Steuerabgaben in konfiskatorischer Höhe reichen nicht aus. Die Gunst will schon teurer erkauft werden. Eine echte Alternative, auch für Mittelgroße, stellt jedoch Nähe zu den Entscheidungsträgern dar. Der Erfolg hängt dann nicht mehr von Leistung, sondern von Verbindungen zum Regime ab. Damit aber steht er auf tönernen Füßen, denn die Nachfrager werden nur allererste Qualität zu den hohen Preisen abnehmen, die der Standort den hier ansässigen Firmen durch die exorbitanten Produktionskosten aufzwingt. Die Leistungsträger ohne „Vitamin B“, die qualitativ attraktiv und konkurrenzfähig wären, bleiben auf der Strecke, da sie von den Günstlingen des Regimes ausgebremst werden, die nur durch ihre Förderer eine Zeitlang am Markt bestehen können. Während dieser Zeit aber blockieren sie ihre unliebsamen Mitbewerber durch unlautere Maßnahmen.
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