Deutschland auf absteigendem Ast

Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!

Bei der Olympiade in Tokio fuhr die deutsche Mannschaft das schlechteste Ergebnis seit 65 Jahren ein. Schon melden sich Stimmen zu Wort, die den Medaillenspiegel abschaffen wollen.

Die Methode ist aus dem schulischen Bereich bekannt. Dort werden inzwischen schon seit geraumer Zeit die Anforderungen dem Kenntnis~ und Leistungsstand der Schüler angepaßt - und nicht mehr umgekehrt. Die Noten werden somit immer besser und die objektiven Kenntnisse und Leistungen immer schlechter.

Man kann auf diese Weise die Augen vor der Realität verschließen und sich selbst belügen. An der Realität ändert dies nichts.

Die Olympiade galt stets als eine Aktion der Völkerverständigung. Friedlich sollten die Nationen gegeneinander antreten und ihre Leistungen messen. Plötzlich wird in der Ermittlung der Rangfolge eine Förderung des Nationalismus gesehen.
Dieser leistungsfeindliche Ansatz ist der Gipfel des Nationalismus. Man muß auch fair verlieren können. Wenn andere besser waren, sollte man dies neidlos anerkennen und sich fragen, woran es gelegen haben könnte. Den Erfolg anderer mit unbewiesenem doping-Verdacht zu relativieren, ist schlicht unsportlich. Da Deutschland noch zu den finanziell besser gestellten Staaten zählt, besteht auch kein Grund, Ergebnisunterschiede unterschiedlichen Förderungsmöglichkeiten zuzuschreiben. Deutschland hat gerade bewiesen, daß diese allein keinen Erfolg garantieren.
Eher ist der Mißerfolg fehlendem Nationalbewußtsein einiger deutscher Sportler zuzuschreiben. Wenn das Land beispielsweise beim Golf mit der vierten Garde antreten muß, weil Herr Martin Kaymer, der führende Nationalspieler, Besseres zu tun zu haben glaubt und ihm das folkloristische Rahmenprogramm zu ärmlich vorkommt, sollte dieser sich fragen, ob diese Haltung eines deutschen Sportlers würdig ist. Seine Goldmedaille fehlt uns, oder fürchtete er etwa den Wettbewerb?

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