Deutsche Sprache - schwieriger Stand?

in #deutsch4 years ago (edited)

Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!

Englisch hat sich über die Zeit faktisch zum Esperanto entwickelt, einerseits bedingt durch den Sprachimperialismus der englischen Muttersprachler, andererseits aber auch durch Pragmatismus und bedauerlicherweise nicht selten dümmliche und unbedachte Wichtigtuerei der internationalen Anwender.

Diese Sprache dient als legitime Brücke dann, wenn Gesprächspartner der Muttersprache der jeweils anderen nicht kundig sind und sich auf den gemeinsamen Nenner des Englischen einigen. Viele empfinden Englisch als relativ einfacher zu erlernen als andere Idiome, wenden es dann aber auch kreativ nach ihrer jeweils eigenen façon an.
Je mehr Nationen zusammenkommen, umso eher muß eine gemeinsame Verständigung gefunden werden. Das läuft automatisch auf das am weitesten verbreitete Englisch hinaus.
In internationalen Organisationen und multinationalen Unternehmen kann man sicher einen großen Teil des Budgets auf Dolmetscher~ und Übersetzungsdienste verwenden, die viel Zeit beanspruchen bei unterschiedlich brauchbaren Ergebnissen. Man kann aber auch pragmatisch einen vorhandenen gemeinsamen Verständigungsmodus nutzen. Allerdings gilt es immer, den eventuellen Sprachvorteil der Muttersprachler zu bedenken, der ggf. gravierende Auswirkungen in der Sache zur Folge haben kann, ehe man sich auf eine Verhandlungssprache einläßt. Hier kommt der Sprachimperialismus ins Spiel. Dem dreisten Anspruch der Anglophonen, die oft die Beherrschung ihrer Sprache als absolut selbstverständlich voraussetzen, ist ganz dezidiert und klar entgegenzutreten. Meistens handelt es sich bei ihnen um die Ignoranten, die keiner anderen Sprache mächtig sind; daher braucht man sich nicht zu scheuen, eigene Defizite bei der englischen Sprache ins Feld zu führen und auf Übersetzung zu bestehen. Ein grotesker Zustand in der UNO besteht darin, daß Deutschland als viertgrößter Beitragszahler einen eigenen Übersetzungsdienst finanziert, anstatt Deutsch als offizielle UNO-Sprache durchzusetzen mit dem Vorteil, daß alle Dokumente kostenfrei auf Deutsch zur Verfügung stünden.
Aus der Sicht des Gastlandes treiben in der Regel geschäftliche Erwägungen den Verzicht auf die Durchsetzung der Landessprache an. Ein Händler in der Münchener oder Wiener Innenstadt wird nicht auf Deutsch bestehen, wenn sein Kunde ihn auf Englisch anspricht und ein Geschäftsabschluß lockt. Ebenso verhält es sich in der Gastronomie. Damit entfällt für Ausländer schon einmal ein überzeugender Anreiz zum Erlernen der Landessprache.
Man muß wohl realistisch sehen, daß den Expatriierten an einem Einsatzort neben der Arbeit oft wenig Raum zur Fortbildung bleibt. Ggf. wurden die Leute auch schlecht von ihren Entsendern vorbereitet und ausgewählt. Das ist nicht unbedingt ihre Schuld. Umso wichtiger ist es, daß von offiziellen Stellen eines Landes und seinen Bewohnern nicht leichtfertig auf ihre Sprache verzichtet wird.
Das österreichische Außenministerium (die Diplomatische Akademie als Teil desselben) spricht sogar deutsche Muttersprachler auf Englisch an. Da darf man nicht überrascht sein, wenn sich niemand mehr die Mühe macht, Deutsch zu lernen. Entgegenkommen kann auch in Anbiederung ausarten. So züchtet man Faulheit. Wenn Muttersprachler ihre Sprache selbst aufgeben, ist sie dem Untergang preisgegeben.

Bei der Unabhängigkeit der USA setzte sich bei der Entscheidung über die Landessprache Englisch nur sehr knapp gegenüber Deutsch durch. Man bedenke, es wäre anders gekommen; dann hätte unser Freund Erasmus Konsul, dessen Beiträge immer hochgeschätzt sind, hier einfach nichts mehr zu sagen gehabt. Darüber hätte sich einer wohl am allermeisten gefreut: er selbst.

Die deutsche Sprache - zukunftsfähig oder Auslaufmodell?

von Erasmus Konsul

Die Donaumetropole Wien - Magnet und Anziehungspunkt für internationale Arbeitskräfte mit höchster Lebensqualität! Soweit so gut, da freuen sich Einheimische und Wahlwiener. Ungetrübte Freude- nein? Warum kommt es zur Eintrübung der Freude? Die Sprachbarriere ist es, die eintrübt. Nur 10% der „Internationalen“ konsumieren Informationen auf Deutsch - wichtigste Aufgabe sei es deshalb, ihnen ausreichend Nachrichten auf Englisch zukommen zu lassen, schreibt die Geschäftsführerin und Herausgeberin des auf solche Nachrichten spezialisierten Magazins Metropole sicher nicht ganz ohne Eigeninteresse. Soweit so gut?

Jein: Sicher wird man es den Internationalen überlassen, in welcher Sprache sie sich organisieren und wie sie kommunizieren. Die „Weltsprache“ Englisch ist dafür unterverzichtbar, das weiß jeder, der einmal in diesem Milieu gelebt hat. Kein Mensch kann eine nur annäherungsweise ausreichend große Anzahl von Sprachen lernen, noch dazu auf genügendem Niveau, um international kommunizieren zu können. Dies ist aber nur die eine Seite der Medaille: In den Kreisen der sogenannten „Internationalen“ - vom Manager bis zum Diplomaten - vom Hotelportier bis zum Flugkapitän - wird dann oftmals eine Umkehrung dessen gefordert, was gemeinhin als Integration verstanden wird. So auch - implizit zwischen den Zeilen - im Artikel des Magazins Metropole: Die Orte, wo die Internationalen wohnen und leben wollen, haben sich gefälligst in ihre Welt zu integrieren und nicht umgekehrt. Ihre Wohntauglichkeit wird ganz entscheidend am Grad der Anglisierung, die wieder als entscheidendes Element der Internationalisierung verstanden wird, gemessen.

Also sind Nationalsprachen wie Deutsch ein Auslaufmodell, das zugunsten größerer Praktikabilität, oder - sagen wir es offen - der Profitmaximierung aufgegeben werden sollte? Bessere Gewinne durch erhöhte Effizienz via Kommunikationserleichterung mit englischem Sprachregime? Diesem Ansatz kann nicht zustimmen - zumindest nicht uneingeschränkt, wer Sprache für ein wichtiges Element von Heimat, Patriotismus, Verwurzelung, Lebensgefühl hält. Werte, die nicht durch oder mit Geld aufgewogen werden können. Wer diesen Wertekanon schätzt, der wird sich zwar nicht gegen Englisch als internationales Kommunikationsmedium stemmen, aber er wird gleichzeitig für einen sprachlichen und kulturellen Polyzentrismus eintreten. Und damit für seine eigene Sprache! Natürlich wird es dabei auch Sprachen geben, die aussterben, weil sie einfach überrollt werden, vielleicht auch weil sie zu klein sind. Aber Deutsch hat in diesem Kontext immer noch eine gute Chance, zu überleben und zu gedeihen. Man muss es nur wollen!

Was soll man tun? Ich bin nun weit davon entfernt, irgendeine Patentlösung anbieten zu können. Einfache Lösungen gibt es nicht. Aber einige Ansätze für ein nationales Selbstverständnis und die Förderung der deutschen Sprache würden mir schon einfallen:

  • Zum Beispiel das Bewusstsein und die Förderung desselben, des Faktums, dass die deutschsprachige Kultur in Europa über 90 Mio Menschen umfasst, eine eigene Lebensweise mit sich bringt, ein alte Kultur- und Wissenschaftszivilisation ist, nicht nur national verstanden werden kann, sondern multinational in dem Sinne ist, dass sie mehrere Staaten umfasst, aber gemeinsame Nenner aufweist. Und deshalb - jenseits einer anglisierten universalistischen Kultur - erhaltenswert ist. Nicht exklusiv, gleiches gilt etwa für die Frankophonie, die hispanische Kultur oder die russische! Und welche Kultur auch immer, die den Willen dazu hat, sich selbst zur erhalten und weiterzuentwickeln! Punkt! Ich glaube, das ist der erste Schritt.

  • Dabei gilt auch kein „Entweder ... oder", sondern nur ein "Sowohl ... als auch". Ich finde englischsprachige Musik gut, ob es Bruce Springsteen ist oder Neil Diamond oder die Bee Gees. Aber eben auch Alla Pugatschowa, Ljube oder Aquarium in Russland, oder was auch immer aus der französischen Musik wenn ich nur an die großartigen Chansons denke usw.. Aber trotzdem ärgere ich mich im Alter, wenn meine Enkelkinder zum Geburtstag „Happy Birthday“ singen. Also sagen wir es geradeheraus, die Förderung eines deutschen Liedgutes halte ich für gut. Wäre übrigens auch ein wichtiger Faktor für kulturelle Integration von Zuwanderern. Dann wissen sie, worauf sie sich einzustellen haben. Selbiges wird sicherlich auch in Ungarn oder Polen gelten oder wo auch immer. Eine Kultur wie auch ein „Verein“, der attraktiv sein will, muss auch Anforderungen für die „Beitrittswilligen“ stellen, damit er es bleibt.

  • Desgleichen befürworte ich den Gebrauch des Deutschen, wo auch immer das möglich ist. Zum Beispiel in offiziellen diplomatischen Gesprächen. Da wurde vor bald 30 Jahren von deutschen Politikern etwa im Gespräch mit Russen auf das Englische zurückgegriffen, um angeblich das direkte Gespräch zu verbessern, nicht wissend - Wissen ist Macht, Nichtwissen macht nichts, dass das für Russen eine ungleich größere Anstrengung ist als für Deutsche, aus dem das Englische kommt und mit dem es verwandt ist. In offiziellen Verhandlungen wird Deutsch geredet und übersetzt, Punkt! Oder meinetwegen die Landessprache. Da aber auch eher bilateral, nicht im offiziellen Verhandlungskontext. Ausnahmen bestätigen die Regel!

  • Englisch wird als Wissenschaftssprache verherrlicht. Alles gut, aber grundsätzlich sollte in Deutsch veröffentlicht werden, wenn wir in einem deutschsprachigen Land sind. Wenn die Ergebnisse gut sind, werden die anderen sich schon bemühen. Und der Resonanzraum ist mit den angesprochenen knapp 100 Mio Menschen und seinem Potential (denken wir nur an den Industriestandort!) zunächst einmal groß genug! Man kann immer noch übersetzen oder auch (!) in Englisch schreiben. Das heißt wiederum nicht, dass man nicht an englischsprachigen Konferenzen teilnehmen sollte, aber eben dennoch…sowohl als auch. Die von Geisteskoryphäen wie Lothar Späth geforderte Anglisierung der Universitäten ist intellektueller Selbstmord, auch wenn dies natürlich für Lothar S. - bei all seinen Fähigkeiten, de mortuis nihil nisi bene - vermutlich an der Absenz von Weisheit gescheitert wäre. In Deutschland sollte im Wesentlichen Deutsch geforscht, gelehrt und gedacht werden, Ausnahmen bestätigen die Regel. Man muss nur beobachten, wie es Ländern ergeht, die ihre Universitäten anglisiert haben oder dies tun müssen (Beispiel: Indien) und wie schnell die gesprochene Sprache dann zum „Küchenlatein“ mutiert, während der gehobene Diskurs auf das Englische zurückgreifen muss. Dies gilt übrigens bei uns auch schon mit dem Import von Anglizismen: Gibt es keine Alternative zum Unwort des Jahres: Lockdown?

  • Ähnlich und anschließend: Die Abhaltung von Kursen aller Art, Weiterbildung, Ausbildung usw. in englischer Sprache in deutschsprachigen Ländern halte ich - größtenteils - für einen Fehler! Selbst wenn mit der Forderung nach Deutschkenntnissen weniger Leute kommen, na dann, es gibt mehr englischsprachige Länder. Aber beispielsweise sind die Deutschsprachigen für die Nachbarländer in Mittel- und Osteuropa so wichtig, dass diese eigentlich um unsere Sprache gar nicht herumkommen. Aber wenn wir freiwillig darauf verzichten…. Letztes Jahr habe ich Luftlinie drei Kilometer jenseits der österreichischen Grenze eine englische Führung in einer Burg erlebt (Slowakei), an der sage und schreibe fünf Leute teilgenommen haben, alle deutschsprachig! Haben die ein Rad ab? Wer ist denn dort das Hauptpublikum? Ärgere mich noch heute, dass ich da mitgemacht habe. Sollen sie es doch auf Englisch machen und in Armut vergehen, aber sich dann bitte nicht beklagen!

  • In Unternehmen internationalen Zuschnitts mit Hauptsitz in einem deutschsprachigen Land wird man sicher auf Englisch nicht verzichten können. Aber man kann deutlich machen, dass der - oder diejenige, die in dem Unternehmen nach vorne kommen wollen, Deutsch lernen muss. Punkt! Selbst wenn das ein Promille an Gewinn kostet!

  • Und unseren Diplomaten kann man sagen, dass es ihre Aufgabe ist, auch Deutsch zu fördern, situativ und wo immer es möglich ist und nicht freiwillig auf die eigene Sprache zu verzichten. Beispielsweise können sie ihre eigenen gesellschaftlichen Kreise aufmachen, wo es möglich und sinnvoll ist und dabei ihre Sprache verwenden. Wie sagte es einmal ein deutscher Politiker, leider verstorben: Mehr aufrechter Gang! Damit fängt alles an! Der Rest fügt sich schon, auch in den „Seidenstrümpfen“ (Talleyrand) der Diplomatie.

Summa summarum, ich bin gegen allzu starre Richtlinien zur Förderung des Deutschen, der einsame französischsprechende Teilnehmer einer EU-Sitzung in Tagatugaland ist abschreckendes Beispiel. Aber deutlich mehr als das, was geboten wird, könnte es schon sein. Die Voraussetzung dafür ist Würde und Selbstachtung, das Bewusstsein, dass man einer liebens- und lebenswerten Kultur angehört - und sich nicht selbst hasst.

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Aber Englisch-eine schwierige Situation? Und dann Deutsch kenne ich gut,er melkt mich,meine Heimat. Aber mit dem englischen Problem.... Ich werde bald in ein anderes Land gehen, um zu arbeiten

Hallo an alle. Ich denke, wenn Sie an dieser Frage interessiert sind, sollten Sie diese Seite www.unicum.de/de/erfolgreich-studieren/hausarbeit-co/was-macht-eine-gute-abschlussarbeit-aus verwenden, es scheint, dass gute Jungs arbeiten. Und das Niveau nach dem Unterricht steigt deutlich an.So hoffe ich, dass es Ihnen irgendwie helfen kann

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