Der Plastikbetrug
Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!
Deutschland und Japan liegen auf ihren jeweiligen Kontinenten an der Spitze der Mülltrennung, zumal bei Plastikabfall. Dem liegt natürlich zu Grunde, daß der Anfall von derartigem Unrat in beiden Ländern auch besonders groß ist. Allein, dieser Eifer bringt nicht viel.
In Deutschland hat man besonders den Plastiktüten den Kampf angesagt, die hier nur noch kostenpflichtig abgegeben werden. Dabei hat man gerade die noch harmloseste Erscheinungsform von Plastik ins Visier genommen. Plastiktüten bieten sich geradezu idealtypisch in verschiedener Weise zur einfachen Wiederverwendung an. Erheblich schädlicher sind Plastikabfallprodukte, die sich zur erneuten Verwendung nicht eignen.
Diese Vorgehensweise hat hier Methode. Man setzt dort an, wo es die Hauptverursacher möglichst wenig einschränkt, vgl. die Parallele bei Dieselfahrzeugen und dieselbetriebenen Schiffen. Fahrverbote werden nur gegen die ersteren verhängt, während Schiffe mit weitaus größerem Schadstoffausstoß unbehelligt bleiben. Das ist purer Aktionismus am Ziel vorbei.
Die Plastikschwemme hat viele Väter.
Zahlreiche Geräte bestehen aus Plastik oder weisen Plastikkomponenten auf, was nicht nötig wäre. Daraus resultiert ein schnellerer Verschleiß und die Unmöglichkeit der Reparatur. Beides ist von der Industrie so gewollt – „Sollbruch“! Das Zeug landet auf dem Müll.
Die Industrie drängt in immer kürzeren Intervallen penetrant zum Erwerb neuer aus oder mit Plastik hergestellter Produkte, obwohl die Vorgänger noch absolut funktionsfähig wären. An Sperrmülltagen läßt sich das trefflich beobachten. Viele der zum Abtransport deponierten Dinge werden nicht etwa entsorgt, weil sie defekt wären. Sie müssen einfach nur Platz für Neues machen. Originalton Ikea: „Wann schmeißt Du das weg?“
„Fast food“ und „coffee to go“ sind die Auswüchse importierter amerikanischer Unkultur, wie die Sprache schon verrät. Die dabei anfallenden Verpackungen müssen handlich, haltbar, von geringem Gewicht und billig sein: Plastik! Durch den vorigen Inhalt verschmutz, scheidet eine erneute Verwendung aus.
Personaleinsparungen machen es erforderlich, alles so zu verpacken, daß auch der größte Saubär keine Chance hat, die Ware zu beschmutzen. Beispiele: Bücher, Gemüse und Obst in Plastikfolie verschweißt. Die Verpackungen werden bei Öffnung zerstört, und das war ’s mit ihnen.
Gebrauchsgegenstände, die früher aus wertvollen und / oder soliden Materialien gefertigt waren, bestehen heute überwiegend aus Plastik (Kämme, Schmuck, Geschirr, etc.). Das macht sie zwar billiger; man trennt sich von ihnen aber auch schneller, denn der Verlust hält sich ja in engen Grenzen.
Viele Produkte enthalten Plastikanteile, ohne daß dies in Erscheinung träte. So gerät das Material sogar in den Organismus von Lebewesen.
Alle diese Fälle exemplifizieren, daß Plastiktüten echt harmlos dagegen sind, und wo man ansetzen müßte für eine effiziente Veränderung der Zustände, die Lebewesen und Umwelt bedrohen. Natürlich gibt es immer noch Plastiktüten. Sie werden jetzt auch noch gewinnbringend verkauft.
Erst der drohende Reputationsschaden - nicht etwa die Einsicht - hat die Industrie, die bereits jahrzehntelang trefflich an und durch Plastik verdient, selbst nun auf den Plan gerufen, um wirklich einschneidenden Reglementierungen zuvorzukommen.
Der gesamte Recycling-Aufwand hält die Menschen beschäftigt, zieht ihnen das Geld aus der Tasche und führt gerade einmal dazu, daß 30% - 40% des Trennungsmülls einer weiteren Verarbeitung zugeführt wird. Der Rest wird verbrannt oder exportiert.
Japans Verwertungsrate liegt zwar höher, dafür generiert seine uneingeschränkte Affinität zu Plastik immer mehr Abfall und bringt die Entsorgungskapazitäten an ihre Grenzen. Es bleibt nur der Ausweg des Exportes in andere Länder.
Deutschland und Japan weisen frappierende Ähnlichkeiten bei dieser Problematik auf.
In beiden Staaten wurden in der Folge des Zweiten Weltkrieges die eigene Kultur und die alte Tradition durch die Siegermacht USA zerstört und vom „American Way of Life“ abgelöst. Offiziell als „Wiederaufbauhilfe“ ausgegeben, steckten tatsächlich handfeste amerikanische Geschäftsinteressen dahinter. Sie bildeten auch den wahren Hintergrund des Kriegseintrittes der USA. Die Rechnung ging auf. Dem leistete leider eine gewisse Neigung zur Servilität seitens beider Besiegter Vorschub. Nur schnell wieder dazugehören, nicht auffallen, funktionieren, alles „richtig“ machen - das war das Bestreben der Nachkriegszeit in Japan und bei uns. So wurden Kriegsverbrechen der Sieger totgeschwiegen, ihre Lebensweise assimiliert und das eigene Erbe verraten.
Mit dem importierten Müll von damals haben Japan und wir noch immer zu kämpfen.
Aus Müll Kunst zu machen, klingt genialer, als es ist. Nachdem aus Kunst Müll gemacht wurde, sollten wir diesen Irrweg erst überhaupt nicht beschreiten.
https://www.heise.de/tp/features/Japans-Plastik-Fetisch-4269463.html
https://www.focus.de/immobilien/energiesparen/neues-verpackungsgesetz-die-recycling-luege-nicht-mal-jede-zweite-verpackung-wird-wiederverwendet_id_7126086.html
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/wissenundtechnik/wieso-deutscher-müll-eben-doch-im-meer-landet/ar-BBSEc5w?ocid=spartandhp
https://www.dw.com/de/eu-gegen-den-plastikmüll/a-46021927
https://www.svz.de/lokales/sternberg-bruel-warin/aus-plastikmuell-wird-kunst-id22355562.html
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/henkel-basf-shell-chemieriesen-bilden-eine-allianz-gegen-plastikmuell/23855276.html?ticket=ST-490201-wPfsXxKyPeX5nCAeFC9K-ap1
http://www.kn-online.de/Kiel/Kunst-aus-Plastikmuell-Einzigartiges-aus-Folie-und-Bonbonpapier
https://www.printplanet.de/wissenswertes/rund-um-produkte/taschen/kostenpflichtige-tueten-was-steckt-hinter-der-plastiktueten-verordnung