Das Recht auf Dummheit

in #deutsch4 years ago

Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!

Für Aufregung sorgt derzeit ein Werbevideo von VW, wo ein Schwarzer von großen weißen Händen umhergeschubst wird. Mit diesem bewirbt VW sein neuestes Modell.
Die Aussage, die damit getroffen werden soll, erschließt sich nicht auch nach noch so vielen Blicken, die man darauf wirft. Ein Bezug zum Produkt, das angepriesen werden soll, ist ebenfalls nicht einmal entfernt erkennbar. Das Ganze ist in jeder Hinsicht total mißlungen.
Nach Protesten aus der Öffentlichkeit gab VW sich mißverstanden und überrascht über die Wirkung des Videos. Leider wird nicht erklärt, welche Botschaft überhaupt damit transportiert werden sollte. Die anschließende Distanzierung der Leitung des Unternehmens vom Inhalt des Werbespots wirft die Frage auf, wer ihn autorisiert hatte. Von allein fand er ja nicht den Weg ins Netz. Der allerjüngste Lehrling wird sicherlich nicht befugt gewesen sein, über die Freigabe zur Veröffentlichung zu entscheiden.
Insgesamt hat man es hier mit einer erstaunlichen Fehlleistung eines Weltkonzerns zu tun, die einen etwas ratlos zurückläßt.
Die einzige plausible Erklärung ginge dahin, daß man bewußt für Aufreger sorgen wollte, um Aufmerksamkeit zu erzielen, was derzeit bei dem Thema „Rassismus“ immer gewährleistet ist. Ob negative Aufmerksamkeit geeignet ist, den Absatz zu fördern, darf bezweifelt werden. Offenbar aber wurde hier versucht, die Berufsempörer zu Werbezwecken zu instrumentalisieren, um danach mit einem öffentlichen Kotau Abbitte zu tun und zu versichern, wie politisch korrekt man doch sei.

Empörung rief auch der Düsseldorfer Starkoch Jean-Claude Bourgueil hervor mit seinem Hinweis, bei ihm sei chinesische Kundschaft unerwünscht.
Die über ihn hereingebrochenen heftigen Proteststürme will Bourgueil nicht erwartet haben. Auch er fühlt sich mißverstanden, wobei die Aussage es an Klarheit doch nicht vermissen läßt.
In Reaktion auf Bourgueils zum Ausdruck gebrachte Haltung, empfiehlt der Restaurantführer Guide Michelin das Restaurant „Im Schiffchen“ nun nicht mehr. Das versteht der Küchenmeister und findet es in Ordnung, obwohl es tatsächlich unverständlich ist. Worauf bezieht sich die Empfehlung des Guide Michelin? Auf die Qualität der Küche und ggf. auf das Ambiente der Gaststätte, oder auf die persönliche Einstellung des Inhabers?
Auch hier scheint jemand gezielt auf der Klaviatur der Empörung gespielt zu haben.

Es wäre sicher klüger, nicht wie der Pawlow’sche Hund auf jede Sottise mit einem Sturm der Entrüstung zu reagieren. Die allzu berechenbaren Berufsentrüster gehen ansonsten vorhersehbar in de Fallen ihrer Gegner und verschaffen diesen est eine Aufmerksamkeit, die sie nicht verdienen.
Kann man Esel nicht einfach Esel sein lassen? Es gibt auch ein Recht auf Dummheit.

https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/clip-für-neuen-golf-vw-entschuldigt-sich-für-rassistisches-werbevideo/ar-BB14nksl?ocid=spartan-dhp-feeds
https://www.express.de/duesseldorf/nach-rassismus-vorwuerfen--michelin-guide-straft-duesseldorfer-star-koch-ab-36733084

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