AA - Auswärtiges Amt oder Amt für Aberglaube?
Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!
Vor zwei Jahren wurde im Auswärtigen Amt die Abteilung „Religion und Außenpolitik“ eingerichtet. Ihr Vorläufer war der Arbeitsstab „Friedensverantwortung der Religionen“. Damit wird, nach der Diktion des Auswärtigen Amtes, das Ziel verfolgt, „Religionsgemeinschaften und ihren möglichen Einfluß auf Gesellschaft und Politik besser zu verstehen und das konstruktive Potential von Religionsgemeinschaften zu stärken.“
Dazu soll ein internationales und interreligiöses Netzwerk von Religionsvertretern entstehen, an dem auf Seiten des Auswärtigen Amtes künftig drei Berater mitarbeiten.
Dabei handelt es sich um den evangelischen Pastor Peter Jorgensen, den „Fast-Rabbiner“, also Nicht-Rabbiner, Max Feldhake (Bitte, wo sind wir denn? Würden Sie sich von einem Fast-Arzt behandeln oder einem Fast-Architekten ein Haus bauen lassen?) und die Generalsekretärin des Zentralrats der Muslime Nurhan Soykan, eine sog. „graue Wölfin“.
Die Personalie der Letztgenannten schlägt derzeit hohe Wellen, denn ihr wird zumindest Nähe zu der türkisch-rechtsextremistischen „Ülkücü“-Bewegung, auch bekannt als „Graue Wölfe“, nachgesagt. Der Zentralrat der Muslime repräsentiert weniger als 1% der in Deutschland lebenden Türken und sympathisiert mit der islamistischen, antijudaistischen Muslimbruderschaft. Davon abgesehen, fehlt dem Zentralrat der Muslime die Anerkennung als Religionsgemeinschaft gemäß einem Urteil des Oberverwaltungsgerichtes Münster von 2017.
Es stellt sich die ganz grundsätzliche Frage, was Religion mit Außenpolitik zu tun hat. Sicher kann man zwischen vielen Dingen - mehr oder weniger bemüht - einen Bezug herstellen; hier allerdings drängt sich ein Zusammenhang nicht auf. Im 21. Jahrhundert erscheint diese Verknüpfung völlig aus der Zeit gefallen und mutet an wie der direkte Weg zurück ins Mittelalter.
Schon allein der Ansatz, bei Religionen „ein konstruktives Friedenspotential“ zu suchen, ist vor dem Hintergrund historischer Erfahrungen an Ignoranz und Naivität kaum zu übertreffen. Dazu muß man schon dem Narrativ der Religionen selbst auf den Leim gegangen sein, das jedoch durch die Realität eindeutig widerlegt wird. Religionen haben von jeher gespalten und erst den Grundstein für viele Auseinandersetzungen gelegt. Ihre Vertreter suchten stets die Nähe zu den jeweiligen Machthabern, unabhängig von deren Legitimation und Verhalten. Von Religionen einen positiven Beitrag zum Frieden zu erwarten, ist so, als entsendete man den Vertreter der Rüstungslobby als Friedensemissär.
Deutschland kann diesbezüglich von Frankreich nur lernen, das einen strikten Laizismus praktiziert. Auch innerstaatlich ist Religion ein Gift, das sich überall verbreitet und zerstörerisch hineinfrißt mit einem Absolutheitsanspruch, der Toleranz einfordert, ohne sich selbst an andere Spielregeln zu halten, als die von ihm aufoktroyierten. In Deutschland wird die Religionsfreiheit immer wieder für den leider viel zu oft erfolgreichen Versuch mißbraucht, jedes andere Recht auszuhebeln und leerlaufen zu lassen. Religionsfreiheit droht so zum Totschlagrecht zu werden. Im Sinne friedlichen, demokratischen und rechtsstaatlichen Zusammenlebens gilt es, echte Religionsfreiheit im Sinne von Freiheit des Staates von Religion anzustreben. Religion ist ihr Platz dort anzuweisen, wo sie hingehört: in den Bereich privaten (Aber-)Glaubens ohne jegliche Privilegierung. Das Recht, seinen (Aber-)Glauben auszuleben, darf nur kompatibel mit den übrigen Bestimmungen der Rechtsordnung und in deren Rahmen möglich sein.
Unter dem kognitiven Leichtmatrosen Heiko Maas und den mental nicht besser aufgestellten Vorgängern scheint das Auswärtige Amt zum Einfallstor für sachfremde und zum Teil gefährliche Interessen verkommen zu sein.
Eine Kostprobe seiner Blauäugigkeit - gerade auch in religiös-ideologischer Hinsicht - lieferte Maas durch seine Warnung an Ägypten, das seine Streitkräfte gegen Libyen mobilisiert. Dort verschaffte die mit der Muslimbruderschaft sympathisierende Türkei durch massive militärische Intervention der mit islamistischen Kräften verbundenen Regierung, die über keinen nennenswerten Rückhalt in der Bevölkerung verfügt, überraschende Geländegewinne zum Nachteil ihres Rivalen und Garanten gegenüber islamistischen Einflüssen, General Chalifa Haftar. Ägypten verteidigt auf Seiten Chalifa Haftars nicht nur seine eigene Sicherheit, sondern auch die wohlverstandenen Interessen Europas im allgemeinen und Deutschlands im besonderen. Maasens Mahnung an Ägypten stellte daher eines der bekannten Eigentore dieses Tores dar.
Der selbsterklärte Israel-Freund ist in Israel inzwischen schon suspekt, weil er in seiner Dämlichkeit regelmäßig die Gegner dieses Landes unterstützt.
https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/graue-woelfe-im-auswaertigen-amt/
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/libyen-droht-milit%C3%A4rischer-konflikt-zwischen-%C3%A4gypten-und-der-t%C3%BCrkei/ar-BB174CpX?ocid=msedgdhp