EitelkeitsteemCreated with Sketch.

in #deutsch4 months ago

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Es war einmal eine alte Uhrmacherin namens Helena, die in einer kleinen Stadt lebte. Ihre Uhren waren bekannt für ihre Präzision und Schönheit, und die Menschen reisten von weit her, um ihre Meisterwerke zu bewundern und zu kaufen.

Helena war jedoch nicht nur für ihre Kunstfertigkeit berühmt. Sie besaß einen magischen Spiegel, der angeblich die wahre Natur eines Menschen zeigen konnte. Viele hatten versucht, den Spiegel zu erwerben, doch Helena weigerte sich stets, ihn zu verkaufen. Stattdessen bot sie den Menschen an, einen Blick in den Spiegel zu werfen, wenn sie den Mut dazu hatten.

Eines Tages kam ein junger Mann namens Anton in Helenas Laden. Anton war für seine Eitelkeit berüchtigt. Er trug stets die feinste Kleidung und verbrachte Stunden damit, sein Aussehen zu perfektionieren. Als er von dem magischen Spiegel hörte, war er sofort fasziniert. Er glaubte, dass der Spiegel ihm seine unübertroffene Schönheit bestätigen würde.

„Ich möchte in den Spiegel sehen“, verkündete Anton selbstbewusst.

Helena nickte und führte ihn zu dem Spiegel, der in einer Ecke des Ladens stand. „Bist du dir sicher, dass du bereit bist, deine wahre Natur zu sehen?“ fragte sie sanft.

„Natürlich!“, antwortete Anton ohne zu zögern.

Als Anton in den Spiegel blickte, erhoffte er sich ein Bild von vollkommener Schönheit. Doch stattdessen sah er einen müden, gealterten Mann mit einem harten Gesichtsausdruck und kalten Augen. Schockiert trat er zurück und rief: „Das kann nicht sein! Dieser Spiegel ist kaputt!“

Helena schüttelte den Kopf. „Der Spiegel zeigt nicht dein äußeres Erscheinungsbild, sondern dein Inneres, deine wahre Natur. Eitelkeit hat dich von innen heraus gealtert und deine Seele verhärtet.“

Anton verließ den Laden in tiefem Nachdenken. Zum ersten Mal erkannte er, wie seine Eitelkeit ihn verändert hatte. Er begann, seine Prioritäten zu überdenken und mehr auf die Bedürfnisse und Gefühle der Menschen um ihn herum zu achten. Mit der Zeit wurde er für seine Freundlichkeit und Großzügigkeit bekannt.

Viele Jahre später, als er zufällig wieder in die kleine Stadt kam, besuchte Anton Helena erneut. Er bat darum, noch einmal in den Spiegel sehen zu dürfen. Helena erlaubte es ihm, und dieses Mal sah Anton ein strahlendes, freundliches Gesicht, das von innerem Frieden und Güte geprägt war.

Die Uhrmacherin lächelte. „Wahre Schönheit kommt von innen“, sagte sie. „Erst wenn wir unsere Eitelkeit überwinden, können wir wirklich sehen, wer wir sind.“

Bedenke: In der Eitelkeit sieht der Mensch keinen Fehler von sich selbst. Er ist blind für Kritik und kalt im Herzen. Wenn der Abend des Lebens heran naht und die Eitelkeit zerbricht, dann wird die schwache Seele der Eitelkeit sichtbar.

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Und ja das mit der Schönheit stimmt auch genau so. Wird leider sehr unterschätzt. Was schade ist.

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