Der Dunning-Kruger-EffektsteemCreated with Sketch.

in #deutsch2 months ago (edited)

grafik.png

Hast du jemals jemanden getroffen, der absolut überzeugt war, alles über ein bestimmtes Thema zu wissen, aber du konntest leicht erkennen, dass diese Person nicht so viel Ahnung hatte, wie sie glaubte? Oder hast du vielleicht selbst schon einmal gedacht, dass du in etwas richtig gut bist, nur um dann festzustellen, dass du doch noch viel zu lernen hast? Wenn ja, bist du nicht allein. Diese Phänomene lassen sich oft durch den sogenannten Dunning-Kruger-Effekt erklären.

Der Dunning-Kruger-Effekt ist ein kognitives Phänomen, bei dem Menschen mit geringem Wissen oder geringem Können in einem bestimmten Bereich ihre eigenen Fähigkeiten überschätzen. Gleichzeitig neigen Experten oder Menschen mit viel Wissen dazu, ihre Fähigkeiten zu unterschätzen. Der Effekt wurde nach den Psychologen David Dunning und Justin Kruger benannt, die ihn 1999 erstmals beschrieben.

Der Dunning-Kruger-Effekt tritt auf, weil Menschen mit wenig Wissen oft nicht über die nötigen Fähigkeiten verfügen, um ihre eigenen Fehler zu erkennen. Das bedeutet, dass sie nicht nur schlecht in etwas sind, sondern auch nicht wissen, wie schlecht sie wirklich sind. Menschen, die wenig über ein Thema wissen, sind sich oft ihrer Wissenslücken nicht bewusst und überschätzen ihre Fähigkeiten massiv. Mit zunehmendem Wissen und Erfahrung beginnen Menschen, ihre eigenen Grenzen besser zu verstehen und schätzen ihre Fähigkeiten realistischer ein. Interessanterweise neigen Menschen, die sehr viel über ein Thema wissen, dazu, ihre Fähigkeiten zu unterschätzen. Das liegt oft daran, dass sie sich der Komplexität des Themas bewusst sind und wissen, wie viel sie noch lernen könnten.

Der Dunning-Kruger-Effekt kann in vielen Bereichen unseres Lebens beobachtet werden. Ein häufiger Bereich ist das Berufsleben. Ein neuer Mitarbeiter könnte glauben, dass er alle Antworten kennt und keine Hilfe benötigt, während er in Wirklichkeit noch viel zu lernen hat. Auf der anderen Seite könnten erfahrene Fachleute ihre Expertise unterschätzen, weil sie sich der vielen Dinge bewusst sind, die sie noch nicht wissen. Ein weiteres Beispiel findet sich im täglichen Leben. Denk nur an den letzten Grillabend, bei dem ein Freund behauptete, der beste Grillmeister zu sein, nur um dann das Fleisch zu verkohlen. Oder an den Bekannten, der sich für einen begnadeten Hobby-Handwerker hält, aber bei jedem Projekt mehr Chaos als Ordnung schafft.

Auch in der akademischen Welt ist der Dunning-Kruger-Effekt präsent. Studenten, die gerade erst ein neues Fachgebiet erkunden, können sich schnell für Experten halten, obwohl sie nur an der Oberfläche kratzen. Fortgeschrittene Studenten oder Forscher hingegen sind sich oft der Tiefe und Breite ihres Fachgebiets bewusst und neigen dazu, ihre eigenen Kenntnisse kritisch zu hinterfragen.

Das Verständnis über den Dunning-Kruger-Effekts kann uns helfen, demütiger und offener für Feedback zu sein und auch ein kritisches Selbstbild zu bekommen. Indem wir unsere eigenen Wissenslücken anerkennen und bereit sind, von anderen zu lernen, können wir nicht nur unsere eigenen Fähigkeiten verbessern, sondern auch zu einer Kultur des kontinuierlichen Lernens und Wachstums beitragen.

So wie ich das aktuell sehe, durchzieht der Dunning-Kruger-Effekt unsere heutige Gesellschaft genau an den Stellen, wo wie das am wenigsten brauchen :-).

Von 10 Experten sind 9 keine!

👣👣👣👣👣💫💫💫💫💫🎯🎯🎯🎯🎯🚀🚀🚀🚀🚀

grafik.png

grafik.png

grafik.png

Coin Marketplace

STEEM 0.17
TRX 0.15
JST 0.028
BTC 58320.47
ETH 2367.43
USDT 1.00
SBD 2.45