Wie man seine Lesegeschwindigkeit verdoppelt, was Speed Reading ist und warum es funktioniert - Original Content by infinitelearning
One trouble with developing speed reading skills is that by the time you realize a book is boring you’ve already finished it. – Franklin P. Jones
Mit diesem Zitat von Franklin P. Jones möchte ich meinen heutigen Beitrag über die Grundlagen von Speed Reading einleiten. Bei Speed Reading handelt es sich weder um ein Gehirngespinst von einigen sehr belesenen Menschen noch um eine schnell erlernbare Technik. Glaubt man der Wissenschaft lest jeder Mensch mit einer gewissen Geschwindigkeit. Durchschnittliche Menschen lesen dabei mit einer Geschwindigkeit von rund 200 bis 240 WpM (Wörter pro Minute) mit 50 bis 70 Prozent Leseverständnis. Der Faktor Leseverständnis gibt dabei den Prozentsatz an, wie viel man vom Gelesenen tatsächlich verstanden hat, also im Kurzzeitgedächtnis behalten hat. Mithilfe von Speed Reading kann man es schaffen mit ca. 600 bis 700 Wörtern pro Minute beim selben Textverständnis zu lesen. Bei längerem Training kann man aber auch bis zu 1000 Wörter mit 60 Prozent Textverständnis in der Minute lesen. Man kann also seine Lesegeschwindigkeit bis auf das 5-fache erhöhen. Wo genau die Grenzen der Lesegeschwindigkeit selbst bei Speed Reading sind, weiß heutzutage keiner.
Das tolle an Speed Reading ist, dass man, selbst wenn man das „Schnelllesen“ gelernt hat, immer noch in normaler Geschwindigkeit lesen kann, man kann dies also steuern. Wenn man mit einer hohen Geschwindigkeit lesen kann und da ein gewisses Leseverständnis aufweist, besteht der Vorteil darin, dass wenn man das Lesetempo herunterschraubt, man damit das Leseverständnis bis auf 90% erhöhen kann.
Im Jänner absolvierte ich einen online Speed Reading Kurs und bereits am zweiten Tag des Trainings konnte ich erste Erfolge feststellen. Daraufhin trainierte ich weitere 30 Tage, um es als Gewohnheit zu etablieren. Im Folgenden möchte ich ein bisschen erklären, um was es bei diesem Speed Reading Kurs ging:
Der ganze Kurs ging von der Annahme aus, dass das Gehirn tatsächlich unterfordert ist, wenn wir mit „normaler“ Geschwindigkeit lesen. Das ist der Grund warum wir beim Lesen oft in andere Gedanken versinken und uns gar nicht auf das Gelesene wirklich konzentrieren können. Da bei normaler Geschwindigkeit noch genug „RAM-Speicher“ des Gehirns frei ist, füllt es diesen mit anderen nicht relevanten Gedanken auf. Wir nutzen also beim Lesen mit normaler Geschwindigkeit nur eine sehr geringe Gehirnkapazität.
Schon von der Volksschule an wurden wir darauf trainiert, Buchstaben laut vorzulesen. Betrachtet man jedoch Bilder, muss man sie nicht laut vorlesen um sie zu verstehen. Man sieht sie einfach und behält sie oft gleich im Gedächtnis. Grundsätzlich sei kein Problem damit verbunden, Wörter laut vorzulesen. Will man jedoch seine Mitmenschen nicht beim Lesen stören, muss man oft im stillen Lesen. Um die Wörter jedoch nach wie vor lesen zu können, haben wir die berüchtigte „innere Stimme“ entwickelt. Jetzt in diesem Moment, indem du meinen Artikel liest, hörst du in dir selbst eine innere Stimme, die dir die Wörter „vorliest“. Da aber bekanntlich unser Sprechtempo begrenzt ist, ist es unsere Lesegeschwindigkeit auch. Hier setzt Speed Reading an. Speed Reading schafft konsequent die innere Stimme ab und lehrt dem Anwender das Erfassen in Bildern. Man beginnt die Wörter nicht mehr im Inneren zu lesen, man erfasst sie als Bilder. In den weiteren Artikeln werde ich noch genauer auf Speed Reading eingehen und werde ein paar Techniken vorstellen, die ich damals erlernt habe.
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TOLL!!! Das kann ich nie 😱
Hatte ich vor ein paar Jahren auch gemacht. Das Speed Reading funktionert sehr gut mit Übung. Aber irgendwie bin ich nach einiger Zeit wieder auf mein normes Lesetempo zurückgegangen.
Echt interessanter Beitrag! Funktioniert diese Technik nur für Sachliteratur oder macht es auch Sinn Romane so zu lesen?