Ich finde es auch sehr seltsam, wie in den Medien mit dem Fall von Köthen umgegangen wird. Hier wird ein Mensch brutal zusammen geschlagen und stirbt im Anschluss daran. Und unsere Medien werden nicht müde zu erwähnen, dass sein Bruder ein Rechtsextremer ist. Mir ist kein anderer Fall bekannt, bei dem ein Mensch gewaltsam zu Tode kam und im Anschluss die politische Gesinnung seiner Familienangehörigen thematisiert wurde.

Wieso wird das überhaupt erwähnt? Will man folgende Gedankengänge provozieren?

• Wenn sein Bruder ein Nazi war, war er bestimmt auch ein Nazi
• Die Nazis haben die Ausländer bestimmt provoziert
• Wenn sie dann was auf die Fresse kriegen, sind sie selber schuld
• Er ist ja an Herzversagen gestorben. Die Afghanen Konnten ja nicht wissen, dass er ein Herzproblem hat
• …

Der folgende Zusammenhang hingegen, wird dabei meistens unter den Teppich gekehrt:

Einer der Verdächtigen sollte schon im April abgeschoben werden. Wegen laufenden Ermittlungsverfahren gegen ihn, u.a. wegen schwerer Körperverletzung, war dies nicht möglich.
Zwei Tage vor der Tat hatte die Staatsanwaltschaft einer Abschiebung zugestimmt, da dass Ermittlungsverfahren jetzt weit genug fortgeschritten war. (Die Informationen in diesem Absatz stammen von der Internetseite des Focus, aus dem Artikel "Tatverdächtiger von Köthen hätte abgeschoben werden sollen: Warum er das Land nicht verließ")

Wurde die Tat begannen, um wieder eine Strafanzeige zu bekommen und auf diese Art und Weise der Abschiebung zu entgehen?

Man könnte es vermuten. Seine Abschiebung ist jetzt sicherlich erst mal vom Tisch.