Anreise - Tag 1

Es geht fünf Uhr los. Mein Schwiegersohn holt uns ab. Der Abschied von Sabrina fällt mir schwer. Der Gedanke daran, dass sie eine Woche allein im Haus ist, lässt mich schwermütig starten. Mein Herz tut weh. Mit angenehmen 14 Grad, ziehe ich nach fünf Wochen eine lange Hose an. Stoff auf der Haut, wo schon sehr lange keiner mehr war, fühlt sich befremdlich an.

Pünktlich 5:51Uhr fahren wir mit dem Zug los. Reisen hat immer viel mit warten zu tun. Berliner Hauptbahnhof eine Stunde warten, ...dort warten. Immer irgendwo rum sitzen. Pünktlich 12 Uhr sind wir in Kiel angekommen.

Wir erkunden Kiel und setzen 14 Uhr mit der Fähre zu unserem Schiff MS Preziosa über. 14:30 Uhr Schiffen wir ein uns sind 15 Uhr auf unserem Zimmer. Wir werden überall herzlich willkommen geheißen und ich habe das Gefühl, sie meinen das tatsächlich auch so, wie sie es sagen.

Die MSC Preziosa ist am 23. März 2013 in Genua getauft und ist ein echtes Schmuckstück. Service und Design haben Charme. Mich erinnert die Dekadenz an den Film „Die Tribute von Panem“, nur dass ich diesmal auf der anderen Seite stehe. Die MSC fasst 4.345 Gäste und hat 1.390 Besatzungsmitglieder. 18 Decks, 26 Lifts und 24 Bars/ Restaurant bzw. Outdoor Bärs überfordern uns total am Tag der Ankunft.

Wir werden freundlichen darauf hingewiesen, dass wir am Maya Buffett Restaurant noch etwas zu essen und trinken erhalten. Was wir auch tun. Alles ist SEHR lecker!

17 Uhr erhalten wir im Platinum Theatre eine MSC Cruise Guide Präsentation. Hier erhalten wir alle Informationen die wir brauchen an Bord. Wir erfahren etwas über das Leben an Bord und die Highlights der Ausflugprogramme. Von all dem Glitzer, Glimmer und Informationen ist mir ganz schwindelig und übel.

Ein Termin jagt den anderen. 17:45 Uhr wird eine Seenotrettungsübung durchgeführt. Ich mag mir einen echten Notfall, bei so vielen Menschen nicht vorstellen. Mir kommen auch die Flüchtlinge in den Sinn, welche auf grausame Weise im Meer ertrunken sind. Ich fühle mich gar nicht gut bei diesem Gedanken.

Und weiter geht‘s in den Terminen. Anschließend an diese Notfallübung, ist erste Tischzeit. Abendessen im Golden Lobster Restaurant. Es gibt jeden Abend ein drei Gänge Menü. Wir werden platziert und sitzen mit zwei weiteren Paaren am Tisch. Wie sich während des Essens herausstellte ist ein Paar aus der Nähe von Dresden. Sie kommen aus Zittau. Das andere Paar kommt aus der Nähe von Stuttgart. Beide schätze ich eher konservativ ein. Ob wir uns an dem Tisch wohl fühlen werden? Der zuständige Kellner stellt sich persönlich vor. Es ist Hr. Zainul aus Indonesien. Er ist bestimmt glücklich diese Arbeit zu machen, weil er damit seine ganze Familie zu Hause ernähren kann, überlege ich mir während des Essens.

Ich brauche kein Geschirr wegräumen und selbst die Betten sind für die Nachtruhe vorbereitet. Ich brauche nix machen, als zu genießen.

Nach dem Essen könnte ich bereits in die Koje fallen, so erschöpft und müde bin ich.
Doch wir gehen noch auf einen Cocktail in die Safari Lounge, ehe ich gänzlich kaputt , mit übervollen neuen Eindrücken ins Bett falle. Ein aufregender Tag unter Hochspannung geht zu Ende.