Jordan Peterson: 12 Lebensregeln (Regel 2-6)

in #deutsch7 years ago (edited)

2
Behandle dich selbst wie jemanden, für dessen Wohlergehen du verantwortlich bist

Peterson beobachtet eine Kultur der Selbstverachtung. Menschen machen sich selbst zu Opfern. Darum nehmen sie nicht genug Rücksicht auf sich selbst. In den USA geben Menschen Medikamente eher an Haustiere als an sich selbst - weil sie sich selber weniger wert erscheinen.
Es heißt ja: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst - Peterson aber sagt, mit C. G. Jung: Dafür musst du dich erstmal selbst lieben. Stell dir vor, wie du jemanden behandeln würdest, den du liebst, und dann behandle dich selber auf diese Weise
Zeige dir selbst Deinen inneren Wert. Lebe mit Respekt für dich selbst als ein besonderes Wesen. Wir müssen mit unseren eigenen Fehlern gut umgehen, rücksichtsvoll. Fehler macht jeder: es gibt keinen Grund sich selbst zu hassen.
Jeder von uns hat einen eigenen Raum, den er im Leben bewohnt. Peterson sagt:
Behandle deinen eigenen Raum gut, mit Respekt : dein eigenes Zimmer, deine Wohnung, dein Büro, deinen Körper. Dazu gehört: Räume auf, pflege deine Sachen, pflege deinen Körper. Gesunde Ernährung, Sport, Erholung - achte auf dich selbst
Denn der Zustand deiner Umgebung reflektiert deinen inneren Zustand. Wie im äußeren so im inneren.

3
Suche Freunde, die dein Bestes wollen

Auch Freunde sind dein Raum. Freunde hören zu, wenn es dir schlecht geht. Sie nehmen dein Leid auf. Es ist vollkommen in Ordnung, wenn du achtsam darauf bist, mit wem du dich umgibst. Wen du in deinem Leben hast.
Du musst nicht mit Leuten zusammen sein, die dich runterziehen, die dich verletzen, die damit nicht aufhören. Und wenn du deine Einstellungen änderst, ist es okay Freunde zu verlieren. Wenn sie dich nicht akzeptieren mit deinen neuen Einstellungen ist es gut, sie gehen zu lassen.
Du bist nicht verpflichtet mit Leuten zu tun zu haben, die destruktiv sind. Du kannst weiterziehen. Du sendest eine Nachricht: diese Art von verhalten werde ich nicht tolerieren.
Eine Nachricht an den anderen. Dass sein Verhalten nicht angemessen ist. Vor allem aber eine Nachricht an dich selbst, an dein Selbstwertgefühl: ich nehme Rücksicht auf mich selbst.

4
Vergleiche dich damit, wie du gestern warst, nicht damit, wie andere heute sind

Das Leben ist tragisch, sagt Peterson. Voller leiden und Brutalität. Und dein eigenes Leben ist zudem sehr komplex und hat viele Ebenen. Familie, Freunde, Job, Gesundheit, Spiritualität etc. - das heißt, es ist immer jemand da, der in irgendeinem Bereich besser ist. Der Vergleich kann dich kaputt machen.
Dabei gibt es falsche Idole. Jemand ist reich und erfolgreich, und wir bewundern ihn, wir beten ihn an - aber welche Tragödien stehen dahinter? Welche Arbeit, welches Scheitern, welche dunklen Seiten? Das kann man nie wissen. Vergleich dich nicht mit anderen - es ist sinnlos und irreführend.
Du solltest besser werden, als du jetzt bist. Aber nicht, weil du schlechter bist als die meisten anderen. Sondern weil es Spaß macht besser zu werden. Es macht Hoffnung, es macht lebendig. Es hilft, das Leben ein klein wenig weniger tragisch zu machen. Und du kannst es , weil das auch möglich ist. Es gibt immer die Möglichkeit morgen einen kleinen Schritt besser zu sein in einem Bereich als heute.

5
Lass deine Kinder nichts tun, was dazu führen könnte, dass du sie weniger liebst.

Kinder sind klein und machtlos - sie sind auch nicht Herr über sich selbst. Das heißt, du bist dafür verantwortlich, dass sie dir nicht auf dem Kopf herumtanzen. Wenn sie einen Wutanfall haben: gib dem nicht nach, im Interesse des Kindes. Es verlangt dann nach deiner Aufmerksamkeit - gib ihm deine Aufmerksamkeit. Setze ihm Grenzen. Rede mit ihm darüber, wenn es sich beruhigt hat. Verlange, dass es sich benimmt, aber versuche, sein Verständnis dafür zu erreichen. Wenn du zulässt, dass es sich schlecht verhält, dann wirst du nur sauer auf dein Kind, und lässt deine ganze Wut irgendwann an ihm aus.

6
Ordne dein eigenes Leben, bevor du die Welt kritisierst

Man kann am Leben viel kritisieren und sich beklagen. Aber wenn man diese haltung einnimmt, immer alles zu kritisieren, was kritisierbar ist, sich über alles und jeden zu beklagen, das beklagenswert ist - dann kann das sehr schädlich sein. Es führt zu einer anti-Existenz-Haltung - gegen das Leben selbst sein. Peterson führt den Fall des Täters vom Columbine Massaker an: er hat so viel als ungerecht angesehen, dass sein einziger Ausweg war, alle umzubringen. Alles ist voller Makel und Fehler, die Leute sind schlecht durch und durch, es wäre besser, wenn sie gar nicht existieren - ich bin der Richter über ihr Leben. Dahin kann es führen, wenn man sich zum Richter aufschwingt über die Fehler der anderen und die Mangelhafte Einrichtung der Welt.
Um nicht in diese Richtung zu gehen, musst du bei dir anfangen: Hör auf, dumme Dinge zu tun. Hör auf zu lügen. Hör auf zu dir selbst unehrlich zu sein. Versuche, im besten Wissen anständige Dinge zu tun. Konzentriert dich auf dich selbst.

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