Schutz und Grenzen

In unserem Wesen, in unserer ESSENZ, gibt es keine Grenzen. Unser menschliches Miteinander, unser Menschsein auf diesem harten Ritt auf dieser Erde, ist nicht einfach. Die grenzenlose Seele hier in der Begrenzung und Dualität zu navigieren ist alles andere als einfach.

Und wenn im Zwischenmenschlichen das ‚Ja‘ zueinander groß und grenzenlos da ist, hat dieses ‚Ja‘ nur Kraft, wenn wir auch in Situationen ‚Nein‘ sagen können: ‚Das stimmt jetzt für mich nicht, das entspricht nicht meiner inneren Wahrheit‘. Das kann eine Grenze sein, wo du gleichzeitig dein Herz offen lässt, nicht zurückweist und keine Trennung schaffst. Und es gibt eine andere Art von Grenze, die Trennung schafft. Die meisten Schutzgrenzen und Schutzwälle schaffen tatsächlich Trennung.

Aber eine Grenze zu spüren, die eigene Integrität zu spüren und ‚Nein‘ zu sagen, wenn ‚Nein‘ gefühlt wird, und im Idealfall offen zu bleiben – für dich selbst, für deine innere Wahrheit, für die beteiligten Menschen – das schafft eine stimmige Grenze, aber sie schafft keine Trennung. Das wertvollste dabei ist, dass wir offen bleiben, dass wir uns nicht abtrennen von uns selbst, dass wir offenbleiben für unsere innere Wahrheit, für das große ‚Ja‘ in uns zum Leben und zu allem was ist. Das ist unser menschliches Lernen!

Grenzen, die trennen, tun weh. Grenzen aus Liebe zu deiner inneren Wahrheit können bei anderen Menschen Schmerzen auslösen, aber sie verletzen nicht. Auch die Auslösung des Schmerzes führt letzten Endes in eine Heilung.

Gerd Bodhi Ziegler im Frühjahr 2021
aus der Herzsitzarbeit
(geteilt von Timo, Foto: Pixabay / MemoryCatcher)