Leiden durch Nicht-Investition?steemCreated with Sketch.

in #deutsch6 years ago

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So sehr wie ich eigentlich beim Investieren diszipliniert bin, habe ich doch ein großes Problem, dass ich nicht in den Griff bekomme. Öfters witzelt man mit Kollegen nach einer harten Arbeitswoche darüber, dass nun Zeit sei mal wieder etwas „Shoppen“ zu gehen oder eben „Konsum zu betreiben“. Was sich zunächst nach einem ausgiebigen Einkaufsbummel anhört, ist für uns eher ein Synonym dafür, dass man mal wieder ein paar Sachen an ner Börse für das eigene Portfolio einkauft.

Und wie auch bei jedem anderen zügellosen Shoppinggang, stellt sich im Nachhinein heraus, dass es wieder einmal viel mehr geworden ist, als man eigentlich einkaufen wollte. Fängt man erst einmal an nach interessanten Dingen Ausschau zu halten, dauert es meist nicht lange bis man auch noch etwas anderes interessantes findet. Und ehe man sich versieht ist die gesamte Kriegskasse aufgekauft.

Gott sei Dank bereue ich solche Einkäufe meist eher nicht und langfristig wächst es meist entsprechend den Erwartungen. Dazu bin ich üblicherweise immerhin so diszipliniert, dass ich jeden Monat einen „Notgroschen“ zur Seite lege, den ich wie eine zusätzliche Steuer handhabe. Jeden Monat wenn es Geld auf dem Konto gibt, gehen pauschal erst einmal 10% davon auf ein Tagesgeldkonto auf dem man nicht direkten Zugriff hat. Dies schützt sehr gut dagegen, dass man irgendwann mal nicht mehr liquide ist, falls es mal irgendwie an Haus und Hof unerwartete Ausgaben gibt. Gerade wenn man sich erst einmal daran gewöhnt hat, tut es gar nicht mehr so sehr weh, dass man sein Einkommen „schmälert“ … während man gleichzeitig wesentlich ruhiger Schlafen kann, wenn man weiß, dass man etwas auf der hohen Kante liegen hat.

Und dann kommt der große Sündenpfahl. Irgend ein Asset stürzt plötzlich unerwartet ab. Das ist völlig normal und ist eine Sache, die immer wieder vorkommt und niemand vorher sehen kann. Nun ist plötzlich das leckere Asset auf dem man ohnehin bereits sehr viel Appetit hatte verfügbar zu einem Preis der noch viel niedriger ist als jener Preis den man für akzeptabel hielt und eben gekauft hat.

Vielleicht ist eben etwas mal eben 20-30% hinter gegangen. Nun schaut man die ganze Zeit auf seine Watchlist und würde gerne noch einmal ein wenig nachlegen. Aber womit? Das reguläre Geld ist schon vershoppt worden und der Notgroschen ist eben eine Sache, die wirklich der Absicherung dienen soll. Wenn dieser hoch genug ist, greift man oft doch nochmal ein wenig zu um ein wenig nachzuholen. Aber meist sind die Beträge dann eher so klein, dass es nicht wirklich befriedigt und es bleibt das schlechte Gewissen. Zumal ich dazu neige im nächsten Monat dann noch zusätzlich den Betrag wieder auszugleichen und auf dem Konto noch weniger Geld für Einkäufe bereit steht – ein Teufelskreis.

Während mich der Kurssturz als solches (im Gegensatz zu vielen Menschen) gar nicht so sehr stört, erzeuge ich mit diesem Verhalten bei mir durchaus einiges an Leid. First World Problems! Mag man da argwöhnisch spotten und ja, ist es auch. Trotzdem macht es glaube ich durchaus Sinn ein wenig selbst reflektiert an die Sache zu gehen und zu versuchen solche Punkte abzustellen. Den gerade wenn es Dinge gibt über die man sich ärgert, sollte man eben irgendwie versuchen diese abzustellen.

Ich werde daher versuchen ab nächsten Jahr noch eine weitere „Extra-Steuer“ auf mein Einkommen anzuwenden. Diese wird vermutlich ein wenig geringer ausfallen als die des Notgroschen. Vielleicht so in Höhe von 5%. Dies soll dazu dienen, dass man immer ein wenig auf der hohen Kante hat, falls sich irgendwo mal eine Chance offenbart und man zulangen kann ohne sich über die entgangene Chance anschließend zu ärgern.

Durch das frühzeitige Abführen schmälere ich somit die normalen Investitionen ein wenig und kaufe kleinere Häppchen ein. Somit wird vielleicht auch der Nachkauf bedeutsamer, weil man weniger nachholen muss um zufrieden zu sein. Bleibt nur zu offen, dass man nicht einfach nur ein neues Konto anlegt, was permanent leer ist, weil sich soviele Möglichkeiten um einen herum aufbauen.
Sollte dies auch nicht klappen, werde ich einen Plan B verfolgen und versuchen bei einem großen Kurssturz stattdessen lieber mit guten Freunden einen netten Abend zu „investieren“. Das sollte unterm Strich günstiger sein und lenkt einen dann davon ab die ganze Zeit auf die Watchliste zu starren.

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Hmmm... Deutsch "likker" i think its dutch too
Dont understand the language... Though I am sure its a good post.


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Its an German article actually. German and Dutch are pretty similiar language and its possible to understand parts even tho you're not familiar with the language itself. ;)

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