"Du bist der Durchschnitt der fünf Menschen…
… mit denen du am meisten zu tun hast." - Jim Rohn

Dieser nicht bewiesene Satz wurde von Jim Rohn in Umlauf gebracht und kursiert seitdem mit und ohne Quellenangabe im Internet. Doch was können wir trotzdem aus dieser plakativen Behauptung für uns ziehen?

Der Einzelne sucht Orientierung

Was soziologisch durchaus untersucht wurde ist der sogenannte Peer-group-Effect. Unwissenschaftlich ausgedrückt: „Gleich und Gleich gesellt sich gern.“ Eine Gruppe mit gemeinsamen Interessen oder anderen gleichen Merkmalen bezeichnet man als Peer-group. Junge Menschen tendieren eher dazu mit ihrer Peer-group (Clique) „abzuhängen“ (sprich viel Zeit zu verbringen).

Aus der Jugendsoziologie

Charles H. Cooley hat das Konzept der Primärgruppen entwickelt auf das der heutige Begriff der Peer-group zurückgeht. Kinder ordnen sich gern in Peer-groups ein, die sie akzeptieren und ihnen auf Augenhöhe begegnen, auch wenn es zu Konflikten innerhalb dieser Gruppe kommt. Ein wesentliches Merkmal ist also die Gleichrangigkeit. Für den Austausch ist wichtig, dass sich alle Mitglieder nicht wesentlich in Bildung, Wissen, Alter usw. unterscheiden. Und damit sind wir wieder etwas näher an unserer Überschrift.

DAOkonzept: die Sieben Säulen der Menschen um dich herum

Nutze gern dieses Modell, um mehr über dich zu erfahren. Wir betrachten nicht genau 5 Menschen. Bei dem einen sind es vielleicht genau 5, beim nächsten 10. Einigen wir uns auf folgenden Ansatz:

„Betrachte die 5 bis 10 Menschen, die dir am wichtigsten sind.“

Das unterscheidet sich in zweierlei Hinsicht von der Aussage Jim Rohns. Erstens beschränken wir uns nicht auf genau fünf Personen. Zweitens betrachten wir die Personen, die uns am wichtigsten sind, die darüber den größten Einfluss auf uns haben (das sind oft die Menschen, mit denen wir am meisten zu tun haben, muss es aber nicht).

Die Sieben Schritte

Da die Aussage "Du bist der Durchschnitt der fünf Menschen um dich herum" sehr kurz gefasst ist, habe ich für dich eine Idee entwickelt, wie du damit aktiv arbeiten kannst. Du erfährst mehr über dich, wirst dir klarer über die Menschen um dich und bekommst eine Idee davon, wie du dein Leben positiv verändern kannst.

Schritt 1
Wähle die fünf bis zehn Personen aus, die dir in deinem Leben am wichtigsten sind. Bei diesen Personen betrachten wir folgende Säulen. Wenn Du magst, schreibe jede der Personen auf ein eigenes DIN A4-Papier.

Schritt 2
Schreibe unter jeden Namen, was dir zu dieser Person einfällt. Nutze dafür die Anregungen aus den Sieben Säulen:

Die Sieben Säulen

1. Herkunft, Einkommen, Status, Karriere, Finanzen
Wo kommen die Menschen her? Gehören sie zu den Menschen mit niedrigem, mittlerem oder hohen Einkommen? Wie steht es um die Karriere? Kannst du abschätzen, ob sie wohlhabend oder finanziell eingeschränkt sind?

2. Gesundheit, Sport, Fitness, Alter
Wie gesund leben diese Menschen? Wie alt sind sie oder wie alt scheinen sie zu sein? Treiben sie viel Sport?

3. Freizeit, Hobbies, Freude, Spaß, Interessen
Leben und lieben diese Menschen ihr Leben? Genießen sie ihre Freizeit und haben sie viele, interessante Hobbies? Welche Hobbies? Wie sieht es mit dem Lebensspaßfaktor in ihrem Leben aus?

4. Persönlichkeitsentwicklung, Selbstverwirklichung
Welche Menschen beschäftigen sich mit Persönlichkeitsentwicklung? Lesen Bücher zu dem Thema oder nutzen Seminare? Wer von ihnen wird vielleicht sogar gecoacht? Wem ist Selbstverwirklichung wichtig? Und vor allem: wer von diesen Menschen kümmert sich überhaupt nicht um diese Themen?

5. Unabhängigkeit und Authentizität
Wer ist im wahrsten Sinne des Wortes „echt“? Wen schert es keinen Deut, was andere über ihn oder sie sagen? Wer ist wie ein Fähnchen im Wind und scheut Konflikte?

6. Partnerschaft, Liebe, Familie und Freundschaften
Wer verfolgt Freundschaften intensiv und hat einen großen Freundeskreis? Bei wem spürst du, dass die Familienbande stark sind? Bei wem hörst du, dass ihn Familienfeste nur nerven? Wer lebt eine glückliche, erfüllte Beziehung? Wer lebt im Gegensatz dazu in einer Beziehungslüge?

7. Spiritualität
Wie spirituell sind die Menschen, die dir am wichtigsten sind? Glauben sie an das Gesetz der Resonanz? Praktizieren Sie eine spirituelle Disziplin wie Yoga, Qigong oder meditieren sie? Wer lehnt solchen „Hokuspokus“ ab und ist absolut rational?

Ein Hinweis: die Fragestellungen sind Anregungen. Sicher gibt es viel mehr Fragen, die du dir zu den einzelnen Themen stellen kannst. Stelle sie. Halte dich nicht zu sklavisch an die Vorgaben. Halte dich kurz, schreib keine Romane. Wenn möglich nutze Stichworte.

Schritt 3
Markiere alle Stichworte, die auch zu dir passen mit einem grünen Stift (oder einer anderen Farbe).

Schritt 4
Markiere alle Stichworte, die überhaupt nicht zu dir passen mit einem roten Stift (oder einer anderen Farbe, die sich von der vorherigen unterscheidet).

Schritt 5
Reflektiere jetzt. Stell dir selbst die folgenden Fragen:

Was gefällt mir besonders? Was überhaupt nicht? Wo möchte ich etwas ändern und wo soll es so bleiben wie es ist?

Schritt 6
Markiere die Personen, die deiner Meinung nach Förderer, Energietanker, Verhinderer oder Energievampire sind. Diese Bezeichnungen werden jetzt erklärt:

Förderer
Lösungsorientierte, meist positiv eingestellte Menschen. Unterstützer.

Energietanker
Sie sind eine Sonderform der Förderer. Sie sind groß, stark und verfolgen ihren Kurs. Wie ein Tanker voll mit Energie geben sie dir Kraft und du merkst kaum, dass sie dabei Energie verlieren. Sie sind wie Sonnen und du fühlst dich nach einem Gespräch mit ihnen aufgeladen.

Verhinderer
Finden zu jeder Lösung das passende Problem, sind meist negativ. Man hat im Umgang mit ihnen das Gefühl, hinterher weniger zu wissen, weniger zu wollen und mehr Schwierigkeiten zu haben. Sie türmen Stolpersteine vor uns auf.

Energievampire
Eine besondere Form der Verhinderer. Sie saugen förmlich an deiner Energie. Wenn du nach einem Gespräch mit einem Menschen erst einmal eine energetische Bluttransfusion brauchst, dann handelt es sich höchstwahrscheinlich um einen Energievampir.

Schritt 7
Aus allem, was du bisher erarbeitet hast, folgen jetzt die wichtigsten Fragen.

Wer bist du und wer willst du eigentlich sein? Lebst du in einem Umfeld, das dir gefällt und gut tut? Oder möchtest du an deinem Umfeld etwas ändern?

Ist der Kreis der Menschen um dich herum positiv, fördernd und unterstützend? Oder ziehen dich die Menschen herunter?

Es ist immer hilfreich Förderer und Energietanker um sich herum zu haben (dann lässt sich auch der eine oder andere Verhinderer ertragen). Wovor du dich unbedingt schützen solltest, sind Energievampire. Solange du selbst dein Energielevel nicht unerschöpflich steigern kannst, geht der Umgang mit Energievampiren immer zu deinen Lasten.

Ich bin gespannt, welche eigenen Ideen du zu dem Thema hast und freue mich natürlich über ein steemmäßiges Upvote dieses Posts von dir.

#DAOkonzept wird im Jahr 2020 komplett veröffentlicht. Hier auf steemit gibt es regelmäßig vorab Updates.