Nordzypern Reisebericht Tag 5 - Teil 3: Das alte Schiffswrack in Girne!

future24 (75)in #deutsch • 6 years ago (edited)

Hallo liebe Blog Leser,

hier ist der nächste Reisebericht von meiner Rundreise durch Nordzypern. In diesem Teil möchte ich euch mehr Informationen über das alte Schiffswrack in der Hafenfestung von Girne geben und ein paar Foto Eindrücke zeigen.

Dieser Raum wurde während der Lusignan-Zeit als Wachlokal genutzt und wird jetzt zur Ausstellung des Handelsschiffs aus der hellenistischen Zeit und seiner Fracht benutzt:

Die Beweise deuten darauf hin, dass das "Schiff von Kyrenia" rund um 300 v. Chr. von der rauhen See genommen wurde, als sie 80 Jahre alt war. Sie sank in offenem Wasser einen Kilometer vom Ankerplatz von Girne.

Die Objekte im Museum sind die Originalobjekte, die vor 2300 Jahren während ihrer letzten Reise auf ihr getragen wurden. Von ihnen können wir etwas über das Leben der Händler erfahren.

Die Hauptladung bestand aus 400 Weinamphoren aus Rhodos und 10 aus Samos und sie zeigen an, dass das Schiff auf diesen Inseln Halt gemacht hat. Ein anderer Teil der Ladung des Schiffes waren perfekt erhaltene Mandeln (9000 Stück), die in Gläsern gefunden wurden und ebenfalls im Schiffsrumpf angehäuft wurden. Die 29 Mühlsteine, die in drei Reihen über den Kiel geladen wurden, wurden als Ladung transportiert, dienten jedoch gleichzeitig als Ballast. In dem Steinbruch, wahrscheinlich auf der Insel Kos, schnitzten Maurer an den Seiten dieser Steine Identifikationsbriefe. Von all diesen Funden ist anzunehmen, dass das Schiff an der Küste von Anatolien nach Süden segelte und Samos, Kos und Rhodos anlief, bevor es in Zypern nach Osten zu seiner Zerstörung weiterfuhr.

Dass die Matrosen während der Fahrt frei gefischt haben, zeigen die über 300 Netz-Gewichte, die im Bug gefunden wurden.

Die Mahlzeiten wurden wahrscheinlich an Land mit Krügen zubereitet und vier im Schiffbruch gefundene Trinkbecher deuten auf die Anzahl der Besatzung auf der letzten Reise hin.

Das einzelne Segel des Schiffes war heruntergebrochen, bevor es gesunken war, da im Heck mehr als 100 Bleigelageringe aus einem großen, viereckigen Segel gefunden wurden.

Der Holzrumpf, der größtenteils aus Aleppo-Kiefer gebaut wurde, wurde auf einer Länge von fast 12,15 Metern erhalten, die ursprünglich 14,30 x 4,40 m betrug. Das Schiff segelte mit 4-5 Knoten. Sie wurde "shellfirst" gebaut, ganz im Gegensatz zur heutigen Methode. Ihre äußere Beplankung vom Kiel aus wurde konstruiert und dann wurden die Rippen eingelegt und diese mit Kupferstacheln gesichert. Das Schiff war für einen langen Dienst vorgesehen und wurde häufig repariert. Bei der letzten Wartung wurde der Körper mit einer Bleimantelung versehen, um das alte Schiff wasserdicht zu halten.

Die Analyse der Mandeln weist auf ein Datum von 288 (plus oder minus 62) V.Chr. und die Bäume für die Schiffsplanken 389 V.Chr. (plus oder minus 44).