Fitness ist mehr als nur Fitnessstudio

in #deutsch7 years ago (edited)

Heimatbesuch

Ich war mal wieder am Wochenende bei meiner Familie und habe die Gesamtheit meiner Erinnerungen bezüglich diesen Ortes zu spüren bekommen. Natürlich habe ich positive und negative Erinnerungen, aber die positiven sind deutlich spürbarer gewesen. Ich habe an diesem Wochenende Cosmo (unseren Hund) mitgenommen, da Franzi nach Berlin auf ein Konzert wollte. So ging ich natürlich viele alte Wege, dachte nach und hatte fast an jeder Stelle irgendeine Verbindung zu früheren Ereignissen. Wie ihr ja eventuell wisst ist neulich meine Uroma gestorben und ist nun beerdigt worden. Durch diese Kombination aus Erinnerungen und Ableben eines Familienmitgliedes bin ich sehr ins Grübeln geraten. Plötzlich herrschte in mir eine große Verwirrung, die ich natürlich versuchen wollte zu ordnen.
Mir liefen bei den Spatziergängen mit Cosmo einige bekannte Gesichter über den Weg und ich fragte mich, was die Zeit aus meiner Generation gemacht hat. Viele haben jetzt Kinder, arbeiten und machen nun Tätigkeiten, die maximal noch der Instandsetzung dienlich sind. Es war für mich keinerlei individueller Progress erkennbar... maximal noch eine Monotonie, aber eher noch Abbau.
Aus denen, die einst mit mir einen progressiven Weg gingen und immer an sich arbeiteten, ist nun etwas geworden, dass ich als Eltern, die jetzt arbeiten bis sie in Rente gehen und dann irgendwann sterben, bezeichnen würde. Mit dem Tod meiner Uroma habe ich diese Tendenz sehr gespürt. Sie konnte ja kurz vor Ende noch so einigermaßen laufen und beteiligte sich an kleinen Aufgaben, die sie noch schaffen konnte und ihr Leben bestand aus meiner Sicht nur noch, aus dem Warten auf den Tod. Ebenso empfinde ich die Tendenz vieler Bekanntschaften aus meiner Jugend, die jetzt den selben Weg gehen. Nach der Schule ging es in die Ausbildung und dann in den Beruf, dann werden Kinder in die Welt gesetzt, um die sich (hoffentlich) gut gekümmert wird, wobei man sich um sich selbst eher keine Gedanken macht, wodurch man dann eines Tages so sehr auf der Strecke bleibt, dass man wie meine Uroma nur noch auf den Tod warten kann.

Ich studiere ja Sportwissenschaften und dort gibt es viele empirischen Befunde, was passiert, wenn man bestimmte Dinge tut, wzB. pausieren oder trainieren. Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, was man tun kann um fit, gesund und sogar progressiv zu sein. Nur spüre ich, dass die meisten eher pausieren aus meiner Generation. Die wenigsten treiben ihre Grenzen nach außen und erweitern ihre Fähigkeiten. Meist sieht man, dass die Grenzen nach innen wachsen, sodass man dann Sprüche hört, wie: "Früher hätte ich das locker geschafft", "Ich bin doch kein Kind mehr", oder " Lass mal die Jüngeren sich anstrengen!"
Ich finde das schrecklich, da ich ja meistens noch etwas älter bin als die, die sich beklagen und auch in meiner gewohnten Umgebung sehr viel ältere progressive Menschen sehe, wzB Günter Mokulys, der mit 53 noch seinen 11. Weltmeistertitel holte in Freestyleskateboarding. Es gibt auch Leute, die ich aus Instagram kenne, die schon graue Haare haben und sich nicht aufgegeben haben und die sich liebevoll um ihre Kinder kümmern. Sowas gefällt mir sehr und sowas möchte auch ich gerne erleben/tun. Es ist möglich, wenn man sich selbst auch ein bisschen Zeit gönnt und sein inneres Kind nicht vergisst. Mit etwas Zeitmanagement bekommt man das auch gut hin. Ich vermute mal, dass die Leute aus meiner Heimatstadt, einfach nur müßig sind in dieser Hinsicht und sich lieber vergessen als sich ernsthaft mit dem komplexen Thema Gesundheit auseinanderzusetzen. Kann aber auch damit verbunden sein, dass im Dorf und den Kleinstädten eine andere Mentalität herrscht, als in größeren Städten.

Es gibt 5 Säulen der körperlichen Fitness (Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit, Koordination und Schnelligkeit). Mentale Fitness haben wir zuletzt in der Schule erlebt und dort waren wir reine Konsumenten und lernten uns nicht das Lernen. Im Studium lernte man schon eher das Lernen und einige Studenten verlieren diesen Skill auch nicht. Es ist SO WICHTIG, dass man sich in möglichst allen Bereichen fit hält, denn wer rastet der rostet. Aber leider ist vielen das egal, weil sie nichts von dieser Fitniss wissen oder weil sie es noch nicht spüren. Oftmals kommen die Folgen erst viele Jahre später, sodass es dann zu spät ist, um noch was zu machen. Es gibt zB. die emotionale Fitness, dabei lernt man die körperliche und mentale Fitness bewusst zu beeinflussen durch Übungen wie Progressive Muskelrelaxation oder Autogenes Training oder Yoga oder Watsu oder oder oder. Es gibt genügend funktionierende Möglichkeiten, aber die meisten öffnen sich nicht für Neues und beschränken sich allein dadurch schon sehr.

Wichtiger sei es Geld zu verdienen, um sich Dinge leisten zu können, die dann auch irgendwann weggeschmissen werden oder kaputt gehen. Das Auto oder Eigenheim in der tollsten Wohngegend sei wichtiger als die Tatsache, dass der Körper immer mehr kaputt geht, durch gewisse monotone belastende Arbeit und dazu gehört auch die Bürokraft genau so wie der Lehrer und der Bauarbeiter oder die Psychologen. Von nichts kommt nichts und irgenwann ist bei Fitnessmagel auch die erste Störung nicht weit. Sei es nun Artrose, Fettleibigkeit, Burnout oder Bluthochdruck... es kommt zum Schluss auf den verschiedensten Wegen auf uns zurück.

Meine Uroma war 88 Jahre alt und war körperlich schon recht eingeschränkt, obwohl sie noch mobil war. In Halle gibt es eine Turnerin, die 92 oder 93 jahre alt ist. Ich traf diese Frau und sie ist zwar auch minimal eingeschränkt aufgrund ihres hohen Alters, aber deutlich fitter in so vielen Bereichen als andere ihren Alters. Sie ist ein großes Vorbild und hat auch Familie, die sie gut behandelt hat. Es ist also möglich sich selbst und seine Umgebung gut zu behandeln, sodass man nicht in das Extreme gehen muss, um sich nur auf eine Sache zu konzentrieren. Man kann alles, mit den nötigen Zeitmanagement. Und um das zu beherrschen, benötigt man nur Übung, Wille zum Lernen und Offenheit für Neues.

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Selbst die Tatsache, dass ich jetzt in Steemit bin ist ein Zeichen meiner Fitness, da es neu für mich ist, ich es in meinen Zeitmanagement integriert habe und ich hier viel Neues lerne, für das ich mich öffnen muss/musste.

Nehmt euch mal kurz ein paar Minuten und hinterfragt mal, ob es Bereiche gibt, die ihr eventuell nicht beachtet habt und sorgt dafür, dass sie Beachtung bekommen. Euer Körper, eure Fitness und eure Lebensqualität, JA SOGAR eure Umgebung wird daran wachsen, da ihr eure Umgebung und euch selbst mit beenflusst.

Hier nochmals die wichtigen Punkte:

Körperliche Fitness:

Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit, Koordination und Schnelligkeit
(Schwimmen, Fahrradfahren, Joggen, Fitnesscenter, Parcour, Skateboarden,... alles im individuellen Maße)

Mentale Fitness:

Offenheit für Neues und den Wille zum Lernen, sowie das Durchführen von Lernprozessen fördern.
(Lernen zu hinterfragen, Selbstgespräche optimieren, Experimentierfreudig werden/sein/bleiben und Resilienz)
http://www.stephanieborgert.de/fileadmin/images/pdf/Resilienz_im_Projektmanagement_Probeseiten.pdf

Emotionale Fitness:

Bewusste Verhaltensweisen zur Steuerung der körperlichen und mentalen Fitness.
(zB Autogenes Training, Watsu, Progressive Muskelrelaxation)

das richtige Maß

Nicht nur an sich selbst denken, sondern ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen sich und seiner Umgebung finden. Zur rechten Zeit, das richtige tun --> Zeitmanagement
Belastungs- und Entlastungsphasen im richtigen Verhältnis ansteuern.

Spaß und Glück

Solltest du alle Bereiche der Fitness gut miteinander verbinden, so stellt sich Spaß und Glück ein. Du wirst spüren und begreifen, dass es nur eine Entscheidung, deiner Selbst bedarf, um dein Leben mit Spaß und Glück zu füllen. Man muss es nicht suchen, denn es ist immer da. Man muss sich nur dafür öffnen und es in sich erkennen und hervorrufen. Übung, Geduld und Fittness sind hierfür gute Vorraussetzungen.

Von nichts kommt nichts! Man entet was man sät ;-)

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Die Überschrift zu dem Artikel kann ich sowas von dick unterstreichen. Schön wenn wieder mal wer erläutert das viel mehr hinter einen fitten Körper steht als nur ein paar dicke Muskeln. Solch eine Botschaft gehört regelmäßig wiederholt.

Freut mich, wenn ich Geichgesinnte finde oder etwas Aufklärung bringen kann.

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